Von wem habt ihr euren Dialekt übernommen?
Meine Mutter sprach sehr starken linksrheinischen Dialekt. Sie konnte wegen geringer Schulbildung aufgrund des Zweiten Weltkriegs überhaupt kein Hochdeutsch. Mein Vater sprach Hochdeutsch mit einem fränkischen Einschlag. Nun sollte man ja meinen, dass wir Kinder den Dialekt der Mutter übernommen hätten. Dies war aber nicht der Fall. Ich verbrachte meine Kindergartenzeit in Essen und nachdem man mir schon oft gesagt hat, dass ich ein wenig den Dialekt des Ruhrpotts spreche, merke ich das auch selber.
Meine Schwester redet anders, weil wir dann, kurz bevor ich in die Schule kam, nach Hessen umgezogen sind. Auch mein kleiner Bruder hat das Hessische angenommen, im Gegensatz zu meinen älteren Brüdern, die im Ruhrgebiet in den Kindergarten gingen.
Meine Sprache ist also stark vom Kindergarten geprägt worden, obwohl ich dort nur zwei Jahre verbracht habe und nur den Vormittag. Bei meinen Kindern ist das leider nicht so. Ich hatte gehofft, dass sie im Kindergarten etwas von ihrer stark bairisch sprechenden Erzieherin übernehmen würden. Aber das war leider nicht der Fall, obwohl auch ihr Vater Bayer ist. Sie haben einige Sprachfehler von mir übernommen, wie etwa, dass ich ch und sch schwer unterscheiden kann, beziehungsweise sprechen Hochdeutsch.
Wer hat eure Sprache geprägt? Waren es die Eltern oder eher die Umgebung wie Kindergarten, Schule und Freunde? Wechselt ihr je nach Umgebung zwischen Dialekt und Hochdeutsch?
Ich bin in Niederbayern geboren und aufgewachsen. Dies ist ein stark dialektgeprägtes Gebiet, wo fast jeder Bairisch spricht. Dementsprechend habe ich einfach den Dialekt von meinem sozialen Umfeld übernommen. Hochdeutsch habe ich erst im Studium gelernt.
Als Erwachsener habe ich darin Übung bekommen, je nach Anlass und Gesprächspartner zwischen Dialekt und Hochdeutsch zu wechseln. Auch wenn ich mich außerhalb Bayerns aufhalte, kann ich mich problemlos verständigen, und vielen fällt gar nicht auf, dass ich aus Bayern komme. Das habe ich wahrscheinlich auch meinem jahrelangen Umgang mit nicht bayrischen Partnern zu verdanken.
Ich wurde in Thüringen geboren und dementsprechend ist auch mein Dialekt gewesen, wobei ich dann noch Einflüsse von meiner Ur Oma hatte, die in einer Straße mit einem ganz eigenen Dialekt gewohnt hat (früher war das mal ein eigenes Dorf). Später zog ich dann nach Bayern und tatsächlich spreche ich jetzt einen Misch aus allem. Ich passe mich da schnell an und folglich habe ich auch einige Wörter einfach übernommen. Meine Kinder sprechen ebenso eine Mischung aus den beiden Dialekten. Wobei ich davon ausgehe, dass das eher bairisch wird, wenn sie dann beide in die Schule gehen.
Ich bin im Ausland aufgewachsen, daher habe ich halt den Dialekt, beziehungsweise die Sprachfärbung aus dem Ausland übernommen. Ich habe dann in Rheinland-Pfalz gelebt und dann den Dialekt der dortigen Region übernommen. Dann bin ich erst einmal ins Saarland gezogen und hatte auch den dortigen Dialekt sehr schnell gelernt, meistens durch Freunde und Bekannte. Ich kann aber auch ohne Dialekt sprechen, auch wenn man den ausländischen Einschlag noch manchmal hört, kann ich einwandfreies Hochdeutsch. Ich scheine mich also der Umgebung anzupassen.
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