Wer und was raubt euch alles eure Lebensfreude?
Toxische Beziehungen können dazu führen, dass es einem nicht gut geht und dass man wesentlich weniger Lebensfreude hat, als man eigentlich haben könnte. Von daher ist es nur sinnvoll, sich von solchen Menschen zu trennen, die einem nicht gut tun beziehungsweise den Kontakt abzubrechen.
Doch natürlich können nicht nur Menschen einem Lebensfreude rauben, sondern auch Krankheiten, Vorfälle, Dinge oder was auch immer. Wer und was raubt euch alles Lebensfreude und inwiefern könnt ihr euch davon trennen oder auch nicht?
Schwerpunktmäßig würde ich für mich selbst sagen: die Schilddrüse. Oder die Hormone im Allgemeinen. Wenn da etwas nicht stimmt oder auch die ganz normalen, natürlichen, "gesunden" zyklusbedingten Schwankungen ihre Runden drehen, schwankt meine Laune auch. Und oft bin ich dann grundlos niedergeschlagen, unmotiviert und generell grätzig. Das nervt mich selber auch unendlich, und oft kann ich wirklich die Uhr danach stellen bzw. merke an meiner Laune, dass ich mal wieder die Tabletten neu einstellen lassen muss.
Äußere Umstände spielen bei mir dagegen nur eine untergeordnete Rolle. Wenn mein Körper es zulässt, bin ich bei Dauerregen, im Wartezimmer beim Arzt oder im Stau Richtung Salzburg allerbester Dinge; wenn es mal wieder hakt, sitze ich mit Leichenbittermiene vor meinen leckeren Eisbecher im Urlaub in der Sonne, während zu meinen Füßen ein Wurf glücklicher Hündchen spielt. Bildlich gesprochen.
Und an der Beziehungsfront und was die sonstigen Sozialkontakte angeht, habe ich gründlich aufgeräumt und verbringe meine Zeit mit Leuten, die mir guttun oder mindestens egal sind. Unvermeidliche anstrengende Kontakte habe ich so arrangiert, dass ich gut damit leben kann und halte mir die Option offen, sie noch weiter zu reduzieren.
Ich muss sagen, dass es nur meine Mutter ist, die mich so richtig nach unten ziehen kann. Jedoch halte ich die Kontakte möglichst gering und mache das auch eigentlich eher für die Kinder. Selber hätte ich wahrscheinlich irgendwann einfach den Kontakt abgebrochen. Mit der Variante sich nicht ständig zu sehen ist sie aber schon deutlich angenehmer und freundlicher geworden.
Ansonsten räume ich immer wieder in meinem Leben auf, lasse Menschen, die mir in irgendeiner Form schaden nicht in meiner Nähe zu. Diesen Egoismus musste ich mir erarbeiten, aber nun kann ich das gut vertreten, wenn ich das so mache. Ich bin sonst nicht so leicht aus der Bahn zu werfen und versuche immer die positiven Dinge im Leben zu sehen, weswegen mir sonst nichts die Lebensfreude nehmen kann.
Ob meine Erkrankungen mir Lebensfreude rauben, kann ich nicht so genau sagen. Sie rauben mir Lebensqualität, das ist klar. In einem Schub geht es mir schlecht und ich brauche Hilfe, aber ob sie mir die Freude am Leben rauben? Ich denke nicht, denn sobald ein Schub beendet ist, bin ich auch gleich wieder gut drauf und gehe Dinge an, die mir Freude machen.
Depressive Phasen rauben ganz klar Lebensfreude. Sie rauben vor allem Energie. Aber ich weiß auch, dass sie irgendwann vorübergehen und dann ist die "Lebensfreude" auch wieder da. Eigentlich sind die meisten Dinge, die mir "Lebensfreude" rauben könnten eher Energieräuber oder sie mischen sich in die Lebensqualität ein. Aber die Lebensfreude an sich rauben sie mir nicht unbedingt, auch wenn ich schlechte Tage habe.
Toxische Personen schmeiße ich konsequent aus meinem Freundeskreis raus. Sie sind nur unnötige Energieräuber und ziehen mich runter. Sie können auch Freude durch ihre Art rauben. Also toxische Personen können die Lebensfreude auch einschränken, besonders wenn man sie im direkten Umfeld hat und man dauernd Kontakt zu ihnen hat. Aber dann sollte man entscheiden, ob der dicke Kontakt wirklich notwendig ist oder ob ein geplanter Anruf in der Woche ausreicht.
Ich glaube, dass man hier auch ein wenig differenzieren muss, um was es geht. Bei einigen Leuten hier kann ich mir nicht vorstellen, dass ihnen das beschriebene wirklich die Lebensfreude ist, sondern einfach Sachen, die im Leben vielleicht nicht so angenehm sind und dementsprechend eben auch mal anstrengend sind. Das sind dann Phasen, durch die man sich auch einfach mal durchbeißen muss.
Mir hat aber eine Zeit lang wirklich mein Job im wahrsten Sinne des Wortes die Lebensfreude geraubt. Es gab auf der Arbeit nur noch Stress, es war eine absolut schlechte Stimmung (durchgängig) und man ist schon immer mit einem sehr schlechten Gefühl zur Arbeit gegangen. Dementsprechend bin ich sehr viel glücklicher, dass ich es gewagt habe den Arbeitgeber zu wechseln und mich in ein neues Berufsfeld zu trauen, da ich merke, wie viel glücklicher ich bin und wie viel besser ich auch nachts wieder schlafen kann, weil ich keine Angst mehr vor dem nächsten Arbeitstag haben muss.
Ich denke, jeder Mensch hat so seine eigenen Dinge, die ihm Lebensfreude rauben können. Bei mir sind es in erster Linie Stress und negative Gedanken. Wenn ich mich gestresst fühle, führt das bei mir dazu, dass ich mich unwohl fühle und mir die Motivation und Energie für die Dinge, die ich eigentlich gerne mache, fehlt. Negative Gedanken haben einen ähnlichen Effekt auf mich. Wenn ich mich zum Beispiel auf etwas konzentriere, das schiefgelaufen ist oder auf Dinge, die ich nicht kontrollieren kann, raubt mir das die Freude am Moment und an meinem Leben.
Ich versuche daher, mich von Stressfaktoren und negativen Gedanken zu trennen, so gut es geht. Wenn ich merke, dass ich gestresst bin, nehme ich mir bewusst eine Auszeit und versuche, mich zu entspannen. Das kann zum Beispiel eine Tasse Tee oder ein Spaziergang an der frischen Luft sein. Wenn ich merke, dass ich negative Gedanken habe, versuche ich, bewusst meine Gedanken auf positive Dinge zu lenken oder ich lenke mich ab, indem ich etwas mache, das mir Freude bereitet.
Natürlich gibt es auch Dinge, von denen man sich nicht so einfach trennen kann, wie zum Beispiel Krankheiten oder traumatische Erlebnisse. In solchen Fällen ist es wichtig, sich professionelle Hilfe zu suchen, um diese Dinge zu verarbeiten und zu lernen, damit umzugehen. Manchmal kann es auch hilfreich sein, sich mit anderen Menschen auszutauschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, um sich gegenseitig zu unterstützen.
Es ist wichtig zu erkennen, was einem Lebensfreude raubt, und aktiv etwas dagegen zu unternehmen. Manchmal kann das bedeuten, sich von bestimmten Menschen oder Dingen zu trennen, manchmal reicht es aber auch schon, sich bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen und sich auf positive Gedanken zu konzentrieren.
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