Seid Ihr ein Sicherheitsmensch und müsst alles planen?

vom 24.10.2017, 22:18 Uhr

Heute habe ich davon gehört, dass es Menschen gibt, die immer auf Nummer sichergehen. Das heißt, dass es keine spontanen Aktionen von den Betroffenen gibt, sondern sie alles genau planen müssen, ehe sie eine Tat begehen, einen Weg gehen oder eine Aktion planen. Sie nennt man wohl „Sicherheitsmenschen“.

Die betroffene Person, um die es geht, ist äußerst schlimm, was das „Sicherheitsthema“ angeht. Sie muss wirklich jede Kleinigkeit planen. Einkaufen geht nur, mit der richtigen Einkaufliste und nichts darf abweichen, sonst fühlt sich die Person nicht mehr sicher in der Einkaufszone.

Zu Hause muss alles geordnet bleiben und selbst wie die Person beim Putzen vorgeht, muss sie planen. Sie hat immer Angst, dass sonst etwas schiefgehen kann, sie aus dem Konzept rutscht und es nicht so aussieht, wie sie es gerne will und für sich als Anspruch erwartet.

Seid Ihr auch solch eine Art Sicherheitsmensch, bei dem nichts geht ohne, dass Ihr das planen müsst? Egal, um was es geht oder plant ihr nur ganz Spezielles und lasst da keinen Spielraum zu?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Also in dieser ausgeprägten Form habe ich das noch nicht erlebt. Selbst gehe ich auch nicht ohne Einkaufzettel einkaufen und habe auch separate Listen für einen Urlaub im Ferienhaus, Hotel, Strand oder Berge... Terminkalender... aber sonst? Das hat aber nichts mit Sicherheit zu tun, sondern ist nur damit nichts vergessen wird. Deshalb denke ich auch, das dies nicht mit dem Vergleichbar ist, was du geschildert hast.

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» t2btiger » Beiträge: 6 » Talkpoints: 1,51 »


Ich glaube, dass man hier noch mal differenzieren muss, zwischen Leuten, die einfach gerne alles planen und einen genauen Plan haben möchten, damit der Tagesablauf ohne Störungen verläuft und man alles schafft, was man sich vorgenommen hat und zwischen einer fast schon Zwangsneurose, weil man nichts machen kann, was nicht auf dem Plan steht. Wenn man jede Kleinigkeit in seinem Leben planen muss und dann ausrastet beziehungsweise nicht mehr handlungsfähig ist, weil man sich nicht zu 100 Prozent an den Plan halten konnte, dann sollte man sich sehr gut überlegen, ob man nicht vielleicht doch eine Therapie macht.

Ich selbst bin ein gesundes Mittelmaß. Ich plane gerne meinen Tagesablauf um alles zu schaffen und nirgends zu spät zu kommen, aber wenn etwas nicht nach Plan verläuft, ich zu spät komme oder beim Einkaufen doch etwas kaufe, was nicht auf der Liste steht oder etwas nicht bekomme, was auf der Liste steht, dann bricht für mich nicht gleich die Welt zusammen und ich kann trotzdem abends gut schlafen ohne mich mit Vorwürfen zu quälen. :lol:

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich versuche schon einer Routine zu folgen, wenn es um das Putzen geht, immerhin muss man da mit 4 Personen im Haus einfach dran bleiben und kann nicht mal eben alles sein lassen. Ich muss nicht immer alles planen, privat bin ich da recht offen, allerdings bin ich schon auch jemand der gerne plant. Feiern zum Beispiel werden von mir gerne geplant, wenn sie mit einem gewissen Programm ablaufen und das ist dann auch jedes Mal wirklich gut. Da muss man dann einfach auch planen, aber so im Alltag lasse ich es schon auch auf mich zukommen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich würde mal behaupten, dass man auch ohne Anflüge einer Zwangsstörung zu zeigen gerne gewissen Dinge planen kann und, dass es dafür ganz viele verschiedene Gründe geben kann.

Nehmen wir mal den Einkauf. Ich habe relativ viele Einkaufsmöglichkeiten in meiner Nähe, teilweise mit sehr langen Öffnungszeiten, ich habe ein Auto und ich habe einen Partner, der sich beim Einkaufen nicht dumm anstellt. Außerdem muss ich nicht auf jeden Cent achten. Finde ich einen Einkaufszettel praktisch? Ja schon. Aber muss ich unbedingt einen haben? Nein.

Aber wie sieht es bei Leuten aus, die nicht so mobil sind? Die alleine für die ganze Familie einkaufen müssen und ihre Einkäufe genau planen müssen weil das Geld knapp ist? Das sind keine "Sicherheitsmenschen" sondern Menschen, die einfach gemerkt haben, dass sie mit einem detaillierten Einkaufszettel, an den sie sich genau halten, am besten durch den Monat kommen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Bei meinen Alltagsroutinen gibt es mittlerweile nicht mehr viel zu "planen". Einkaufen, den Haushalt nicht völlig vergammeln lassen, oder auch einfache Besorgungen wie ein Rezept beim Arzt oder irgendein Wisch für den Steuerberater oder die Krankenkasse erledigen sich zumindest vom geistigen Aufwand her fast von alleine. Zeit und Umstände bleiben natürlich, aber in meinem Alter habe ich das Gefühl, ich habe so viel schon so oft gemacht, dass es zur Not auch im Halbschlaf klappt.

Aber wie schon von Cloudy erwähnt haben eben manche Menschen mehr Verantwortung und müssen nicht nur ihren eigenen Kram auf die Reihe kriegen, oft genug auch unter erschwerten Bedingungen. Die haben dann nicht alle gleich ein Problem, aber wenn man beispielsweise gesundheitlich nicht auf der Höhe ist, muss man sich die Tätigkeiten im Haushalt schon sorgfältig einteilen und überlegen, um sich nicht zu übernehmen. Ich kann da gut planlos herumpfuschen, aber wenn ich mich nach dem Staubsaugen jedes Mal erholen müsste oder die Spülmaschine nur unter Schmerzen ausleeren kann, wäre Timing und Organisation bei mir auch alles.

» Gerbera » Beiträge: 11310 » Talkpoints: 47,17 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich denke, dass jeder ein gewisses Bestreben hat, sich Sicherheit aufzubauen. Aber wir wurden auch so erzogen, dass man die Sicherheit eines "sicheren" Jobs, ein Haus, ein festes Umfeld usw. haben möchte. Dabei definiert wohl jeder Sicherheit ein wenig anders.

Ich selber möchte z.B. lieber in einem Angestelltenverhältnis sein, als Selbstständig, da es mir "sicherer" vorkommt. Wenn ich verreise, mache ich mir jedoch nie einen Plan welche Aktivitäten ich wann machen möchte, die Hotels und Flüge sind aber immer im Voraus gebucht. Bei einem Kumpel ist es genau anders herum...

» Alex1991 » Beiträge: 16 » Talkpoints: 2,01 »



Ich plane schon sehr viel und gerne in meinem Leben. Dadurch habe ich einfach diese Sicherheit. Dennoch finde ich Spontanität auch mal wichtig. Ich kenne solche "Extremfälle" auch nicht persönlich, kann aber nachvollziehen wieso es Menschen so wichtig ist die Reihenfolge in seinem Leben sicher zu wissen.

» AnnaP » Beiträge: 11 » Talkpoints: 0,82 »


Ich bin keine Person, die immer auf Nummer sicher gehen muss. Ich würde mich selbst eher als eine Person beschreiben, die in manchen Situationen vorsichtig ist, aber auch spontan handeln kann. Ich denke, dass es wichtig ist, in manchen Situationen ein gewisses Maß an Planung und Vorbereitung zu haben, um unerwartete Schwierigkeiten zu vermeiden.

Allerdings denke ich, dass es auch wichtig ist, flexibel und anpassungsfähig zu sein, um auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren zu können. Wenn man zu sehr auf Sicherheit bedacht ist, kann das auch dazu führen, dass man Chancen verpasst oder sich nicht auf neue Erfahrungen einlassen kann.

Ich denke, dass jeder Mensch unterschiedlich ist und jeder seine eigene Art hat, mit Unsicherheiten und Risiken umzugehen. Manche Menschen haben vielleicht eine höhere Toleranz für Unsicherheit als andere und fühlen sich auch in unvorhersehbaren Situationen wohl.

Letztendlich denke ich, dass es wichtig ist, ein gesundes Maß an Vorsicht und Sicherheitsbewusstsein zu haben, aber auch bereit zu sein, Risiken einzugehen und sich auf neue Erfahrungen einzulassen. Man sollte sich nicht zu sehr von Ängsten und Unsicherheiten bestimmen lassen, sondern auch Mut haben, neue Dinge auszuprobieren und sich weiterzuentwickeln.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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