Migräneanfall wie gezielt und schnell lindern?
Sehr viele Deutsche sind von Kopfschmerzen geplagt und haben nicht nur bei Wetterumschwüngen Probleme, sondern bekommen auch heftige Migräneattacken, wenn sie Käse, Rotwein, zu viel Schokolade oder Kaffee verzehren. Hat man gerade keine geeigneten Medikamente zu Hause und auch Kühlakkus nicht mehr helfen, stellt sich die Frage, wie man solch einen Anfall noch lindern könnte. Helfen Getränke auf Zitronenbasis oder sogar Zitronensaft? Wie sieht es mit Kühlkompressen mit kalten Leitungswasser aus? Vielleicht habt ihr ja noch Ideen und Anregungen.
Bei mir? Gar nicht! Ich reagiere zum Glück nicht auf Lebensmittel. Aber wenn keine Triptane greifbar sind, dann bleibt nur das Bett im abgedunkelten Zimmer ohne Lärm und mit Eimer daneben. Andere Schmerzmittel helfen mir nicht und Hausmittel bringen mir auch nichts.
Ohne Schmerzmittel geht da bei mir gar nichts, denn nur damit kann ich dann einschlafen, was mir wirklich hilft. Letztendlich kann man dann wohl nur im Dunkeln und im Bett abwarten, bis es herum ist. Ich muss aber schon zugeben, dass ich dann ohne die Schmerzmittel nicht klarkomme, da ich nur mit denen einschlafen kann. Das wird dann auch nicht wirklich besser, da ich wirklich nur die Schmerzen loswerde, wenn ich schlafen kann. Ansonsten quäle ich mich da über Tage, da ich sonst nicht wirklich schlafen kann.
Ich war jahrelang starker Migräne Patient. Ich hatte alle zwei bis drei Tage extreme Migräneanfälle. Bei mir lag es zum Glück an der starken Kieferfehlstellung, welche in einer Operation so verbessert werden konnte, dass ich nur noch zwei bis drei Mal im Monat unter einer Attacke leide. Dann helfen auch nur noch Schmerzmittel und ein dunkler Schal um den Kopf, da meine Augen dann sehr empfindlich werden.
Meine Ärztin hat mir ein paar nützliche Tipps gegeben und hat mir geraten immer zur selben Zeit ins Bett zu gehen und morgens immer zur selben Zeit aufzustehen. Seitdem habe ich noch seltener Migräneanfälle. Zudem gibt es einen Akupunkturpunkt zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger, welchen ich bei Schmerzen drücke und durch den dort ausgeübten Druck, verringern sich die Migräneschmerzen.
Mein Freund leidet unter Migräne und hat teilweise auch wirklich üble Attacken mit Erbrechen, Schwindel und völliger Abgeschlagenheit. Ohne potente Analgetika hält dieser Zustand dann auch gut und gerne einen ganzen Tag an, und er leidet wirklich massiv darunter. Daher ist das A und O bei ihm, dass er zügig zu Beginn des Schmerzes seine Bedarfsmedikation einnimmt, wobei er auf Rizatriptan oder Novalgin zurückgreift. In den anfallsfreien Intervallen nimmt er zudem eine Metoprololprophylaxe ein.
Unterstützend wirken auch eine Reizabschirmung und körperliche Schonung bei ihm. Daher legt er sich in heftigen Attacken auch gerne ins Bett, lässt die Rollläden herunter und steckt sich Oropax ein, um möglichst wenig optische und akustische Störungen zu erfahren. Dann schläft er seine Migräne aus und ist meistens nach ein paar Stunden oder am nächsten Morgen wieder einsatzfähig.
Wenn die Migräne aufgrund von Lebensmitteln, insbesondere (Rot-)Wein, Käse, Schokolade oder auch Kaffee auftritt, liegt es höchstwahrscheinlich am Histamin. Histamin ist in sehr vielen Lebensmitteln enthalten und grundsätzlich ein Botenstoff, der vor allem auch bei Allergien zum Zuge kommt. Dass zu viel Histamin nicht gut ist für uns, wussten schon die alten Griechen, aber irgendwie hat man das immer unter den Tisch fallen lassen.
Ich selbst habe eine Histamin-Intoleranz und reagiere dadurch noch mal sehr viel heftiger. Was mir recht gut hilft, ist hochdosiertes Vitamin C. Dabei bitte aufpassen, dass es keine verzögerte Wirkung hat und auch nicht aus Zitrusfrüchten hergestellt wurde bzw. noch Teile davon enthält, denn diese sind selbst Histaminliberatoren und setzen noch mal das körpereigene Histamin frei.
Und wie bei der Allergie, wo auch das Histamin bekämpft wird, helfen Antihistamine. Ich komme etwa ganz gut mit dem Wirkstoff Cetirizin zurecht, aber jeder reagiert anders und sollte selbst gucken, welches Präparat da am sinnvollsten ist. Aspirin sollte auch nicht genommen werden, denn es steigert die Histamin-Freisetzung.
Wir haben zudem mal einen Artikel gelesen, dass Vitamine und einige Mineralstoffe Migräne lindern können. Dazu findet man etwa hier etwas. Wir haben damals gelesen, dass unter anderem die in Nüssen enthaltenen Stoffe Migräne lindern können. Bei meinem Freund hat es die Attacken immerhin stark gelindert. Bei mir hat es - vielleicht weil Nüsse Histamin freisetzen - nicht geholfen.
Ich bin natürlich kein Arzt, habe keinerlei medizinische Ausbildung und diese Tipps können keinen medizinischen Rat ersetzen (wobei Mediziner meiner Erfahrung nach auch kaum etwas über Histamin wissen). Bitte also nicht einfach machen, sondern Dich noch weiter beraten lassen. Das oben geschilderte ist nur meine persönliche Erfahrung, muss also nicht auch auf andere zutreffen.
Wenn ich eine leichte Attacke habe, dann setze ich mir starken Kaffee auf und kippe mir in diesen ein paar Schüsse Zitrone direkt aus der Frucht. Der Kaffee bleibt schwarz. Das Zeug schmeckt in der Kombination echt widerlich, hilft bei mir aber manchmal die Attacke zu lindern. Die Vitamine und das Koffein sollen da wohl entgegensteuern. Ich hatte den Tipp irgendwo mal gelesen, ob das bei jedem hilft weiß ich nicht.
Bei stärkeren Attacken hilft bei mir wenn dann nur so ein Erdbeerfieber,- Schmerzsaft, den es normalerweise für Kinder gibt, den aber auch Erwachsene anders dosiert nutzen können. Bei ganz starken Attacken hilft aber auch das nicht mehr, selbst Ibuprofen kann man dann in die Tonne hauen. Triptane wirkt leider auch nicht, man muss es dann wohl aussitzen / ausliegen und fleißig kühlen. Manchmal kommen noch Übelkeitsepisoden dazu wo die Schüssel bereitstehen muss, das kennt vielleicht auch der ein oder Andere von euch. Solche Attacken sind dann aber eher selten, zweimal im Jahr wenn das Wetter so richtig umschwenkt.
Ich kenne das Problem mit Kopfschmerzen nur allzu gut und habe auch schon einige Dinge ausprobiert, um die Schmerzen zu lindern. Was bei mir immer gut hilft, ist viel Wasser trinken. Ich versuche mindestens 2-3 Liter Wasser am Tag zu trinken, um meinem Körper genug Flüssigkeit zu geben. Auch leichte Bewegung und frische Luft können helfen, den Schmerz zu mindern. Manchmal gehe ich einfach eine Runde spazieren oder mache ein paar Yoga-Übungen, um mich zu entspannen.
Auch Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung oder autogenes Training können helfen, den Schmerz zu lindern. Hierfür gibt es auch viele kostenlose Apps oder Videos im Internet, die man ausprobieren kann.
Was Getränke angeht, habe ich auch schon gehört, dass Zitronensaft oder Tee mit Ingwer helfen sollen. Bei mir hat das allerdings nicht immer geholfen. Was aber definitiv hilft, sind kühlende Kompressen. Ich lege mir gerne ein kaltes Tuch auf die Stirn oder lege mir einen Kühlakku auf den Nacken. Das lindert den Schmerz und kann auch beruhigend wirken.
Generell denke ich aber, dass jeder Körper anders auf Schmerzen reagiert und deshalb auch verschiedene Dinge ausprobiert werden sollten. Es gibt auch spezielle Migräne-Apps, die einem helfen können, die Attacken besser zu verstehen und vorzubeugen. Aber wenn die Schmerzen sehr heftig sind, sollte man auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.
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