Treffen erst absagen und sich dann doch umentscheiden?
Bei mir war es schon einige Male so, dass ich Treffen absagen musste, weil mir dann doch irgendetwas anderes Wichtigeres dazwischengekommen ist. Allerdings habe ich schon immer darauf geachtet, das zeitlich früh genug zu machen, so dass ich einige Tage vorher schon abgesagt hatte. Nun war es aber auch schon ein paar Mal so, dass die Sache, die mir dazwischengekommen ist, dann doch nicht stattgefunden hat - also Sprechstunden beim Professor oder so etwas in der Art.
Wenn dann noch genügend Zeit war und ich noch Lust auf das erste Treffen hatte, habe ich der Person den Sachverhalt erklärt und sie gefragt, ob sie doch noch Zeit hätte. Das hat sogar öfter schon geklappt. Macht ihr so etwas auch oder bleibt ihr dabei, wenn ihr jemandem bereits abgesagt habt?
Nein, also wenn ich einen Termin abgesagt habe, dann bleibt es auch dabei. Alles andere wirkt dann irgendwie unglaubwürdig und für den anderen als wäre er nicht wichtig und als solle er als Notnagel herhalten.
Wir hatten sowas letztens erst im Familienkreis bei einer Geburtstagsfeier. Ich fand es megapeinlich, dass die Leute erst abgesagt haben und sich dann zwei Tage vor dem Fest quasi selbst wieder eingeladen haben. Persönlich würde ich das nicht so machen.
Bei mir ist es auch so, dass ich bei einer Entscheidung dann auch bleibe und mich dann nicht spontan nochmal umentscheide. Gerade Sprechstunden beim Professor kann man doch vorher schon festmachen. Bei uns war das zum Beispiel so, dass die Professoren auf der Institutsseite immer angezeigt hatten, wann die Sprechstunde stattfindet und wann nicht. So konnte man immer entsprechend planen und man ist nie überrascht worden in der Hinsicht, dass man beim Prof an die Tür geklopft hat und einem dann gesagt worden ist, dass der Prof nicht da ist und die Sprechstunde ausfallen muss. Auch musste man sich bei uns zu den Sprechstunden anmelden.
Ich würde mich auf Deutsch gesagt ziemlich verarscht fühlen, wenn man mir zwei Tage vorher absagt und dann aber kurz vor knapp doch noch ein Treffen haben möchte. Wenn man mir absagt, dann mache ich auch andere Pläne und sitze nicht zu Hause rum und drehe Däumchen. Ich handhabe das auch immer so, dass ich einen alternativen Zeitpunkt vorschlage, wenn ich ein Treffen absage. Welchen Sinn hat es dann also, kurzfristig doch ein Treffen zu wollen, wenn man weiß, man sieht sich zwei Tage später zum Frühstück?
Ich kann mich nur anschließen. Ich mag das ewige "Hü und Hott" auch absolut nicht (man kann auch sagen, ich sei unflexibel), aber ich handhabe es generell auch so, dass ich Absagen nur in seltenen Fällen wieder rückgängig mache. Die Person, mit der ich verabredet bin, hat schließlich auch Pläne und muss ihr Leben organisieren, sodass es maximal peinlich werden kann, wenn ich doch wieder angekrochen komme, und meine Freundin oder Bekannte hat in der Zwischenzeit jemand anderen eingeladen, der auch zugesagt hat.
Außerdem fühlt es sich irgendwo doch so an, als sei man nur der "Notnagel", den man nach Belieben zum eigenen Vergnügen dazunehmen, aber auch jederzeit wieder absagen kann, wenn es sich gerade so ergibt. Ich möchte schon den Eindruck haben, ein Treffen mit mir sei nichts völlig Beliebiges, das sich in die vorhandenen Pläne einfügt oder auch nicht. Höchstens wenn es etwas absolut Formloses ist, das wirklich niemandem Umstände macht, und es sich um einen sehr guten Freund oder meine Schwester handelt, würde ich hier bei der Planung etwas lockerer vorgehen.
Ich würde das von der Situation abhängig machen. Wenn ich ein Treffen wegen eines wichtigen Termins absage, wie du es zum Beispiel wegen einer Sprechstunde beim Professor gemacht hast und dieser dann nicht stattfindet, dann geht das für mich in Ordnung. Etwas in der Art habe ich noch nicht selber gehabt, aber das kann ja immer mal sein.
Wenn dann die Sprechstunde nicht stattfindet, dann würde man bei mir auf jeden Fall auf Verständnis stoßen, wenn man anfragt, ob das Treffen doch stattfinden kann. Aber wenn man abgesagt hat, um sich mit einer anderen Freundin zu treffen und die dann keine Zeit hat, dann hätte ich dafür eher weniger Verständnis.
So würde ich dann auch selber handeln, dass ich nur in absoluten Ausnahmefällen nochmal nachfrage, ob ein von mir abgesagtes Treffen doch noch stattfinden kann, weil ich mich umentschieden habe, beziehungsweise mein Termin doch nicht stattfindet.
Ich finde es ist völlig legitim ein Treffen abzusagen, geschieht das rechtzeitig dann ist, das zwar schade für die eine Seite, aber manchmal nicht zu ändern. Sollten sich dann doch freie Zeitkapazitäten ergeben, sehe ich kein Problem nachzufragen, ob nicht doch das Treffen doch stattfinden kann, wenn nicht hat man halt Pech. Man sollte dann aber auch nicht eingeschnappt sein, irgendwo ist dann der Erstabsager selbst Schuld an der Situation.
Ich kann mich sehr gut mit deiner Situation identifizieren. Auch ich habe schon öfter Termine absagen müssen, weil mir plötzlich etwas anderes Wichtigeres dazwischengekommen ist. Dabei achte ich immer darauf, zeitig abzusagen, damit die andere Person nicht unnötig Zeit verschwendet und sich darauf einstellen kann.
Allerdings kam es auch schon vor, dass die Sache, die mir dazwischengekommen ist, kurzfristig abgesagt wurde oder sich doch anders ergeben hat als gedacht. In solchen Fällen habe ich auch schon mal bei der anderen Person nachgefragt, ob es noch möglich wäre, das Treffen nachzuholen. Meistens war das kein Problem und wir konnten uns doch noch treffen.
Ich denke, das ist eine Frage des gesunden Menschenverstandes und des Respekts gegenüber anderen Menschen. Wenn ich jemandem bereits abgesagt habe, weil mir etwas Wichtigeres dazwischengekommen ist, dann sollte das auch so akzeptiert werden. Aber wenn sich dann doch noch die Möglichkeit ergibt, das Treffen nachzuholen und ich noch Lust darauf habe, dann frage ich nach, ob das noch geht.
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