Mit welcher Schicht kommt ihr am Besten klar?
Seit den Einschränkungen von Corona wurde unsere Truppe in zwei Teams eingeteilt und wir sind dazu angehalten unsere Arbeit in zwei Schichten - Früh- und Spätschicht - zu verrichten. Die Frühschicht arbeitet von 5-14 Uhr und die Spätschicht von 14-23 Uhr.
Es ist das erste Mal in meinem Berufsleben dass ich in einem Schicht-System arbeiten muss und ich habe festgestellt dass es langfristig nicht mein Ding wäre. Wir arbeiten jetzt schon seit fast zwei Monaten im wöchentlichen Schichtwechsel und ich habe mich noch nicht ansatzweise an die Schichten gewöhnt. Ich bewundere da wirklich die Berufsgruppen, die das ihr ganzes Berufsleben lang durchziehen.
Ich finde es persönlich schrecklich schon um 04:00 Uhr aufstehen zu müssen und kann dem auch nichts abgewinnen dass ich dann schon um 14:30 Uhr wieder zu Hause bin und eigentlich noch den halben Tag vor mir habe. Ich bin da so k.o. dass ich mich eigentlich nur noch auf die Couch oder in den Liegestuhl legen kann und hin und wieder auch tatsächlich einschlafe. In der Spätschicht habe ich zwar die Vormittage immer sinnvoll genutzt und habe auch die Stunden in der Arbeit dann gefühlt produktiver durchgezogen aber trotzdem ist es komisch um 23:30 Uhr nach Hause zu kommen und dann mehr oder weniger gleich ins Bett zu fallen.
Wenn ich mich zwischen diesen zwei Schichten allerdings entscheiden müsste dann wäre ich definitiv der Spätschicht-Typ. Ich habe das Gefühl dass meine Bio-Rhythmus damit noch am Besten klar kommen würde und ich das auch langfristig durchziehen könnte. Da ich generell eine Nachteule bin könnte ich mir aber auch vorstellen, dass ich mit einer Nachtschicht auch weniger Probleme hätte als mit einer Frühschicht. Habt ihr schon einmal im Schichtsystem gearbeitet oder arbeitet ihr noch darin? Mit welcher Schicht kommt ihr am Besten klar?
Ich kenne aus dem Bereich der Krankenpflege nur das 3-Schicht-System, wo der Frühdienst etwa von 6:00 Uhr bis 13:00 Uhr, der Spätdienst ungefähr von 12:00 bis 19:00 Uhr und der Nachtdienst eben dann von 19:00 bis 6:00 Uhr morgens geht. Als ich damals ein Praktikum in der Pflege gemacht habe, fand ich den Frühdienst immer am angenehmsten, da man danach noch den kompletten Tag zur Verfügung hatte. Mit dem frühen Aufstehen und entsprechend auch früherem Zubettgehen habe ich schon lange keine Probleme mehr, und mir liegt das definitiv eher als eine Verlagerung der Höchstleistungen in den späten Nachmittag oder gar in die Nacht.
Zwischenzeiten wie die von dir genannten, die noch früher beginnen, fände ich dann schon wieder unangenehmer. Allerdings gibt es mancherorts noch "Kerndienste" mit Beginn zwischen 7:00 und 8:00 Uhr und Ende gegen 14:00 oder 15:00 Uhr, die fast schon einem Regelarbeitstag gleichen und wiederum ganz attraktiv erscheinen.
In meinem jetzigen Beruf gibt es keine klassischen Schichten, sondern regelmäßige 24-Stunden-Dienste. Da ist man mehr oder weniger dazu gezwungen, in allen drei Tagesabschnitten leistungsfähig und konzentriert zu sein. Manchmal hat man Glück und erlebt eine ruhige Nacht, in der man seine gewohnten 7 Stunden schlafen kann, aber manchmal ist man auch rund um die Uhr beschäftigt. Das ist schon sehr hart und man merkt auch, dass irgendwann die Aufmerksamkeit abnimmt, die Arbeitsgeschwindigkeit sinkt und alles insgesamt anstrengender wird. Zwar bekommt man den Folgetag zur Erholung frei, aber das hilft dann auch nur bedingt dabei, tags darauf wieder voll einsteigen zu können. Ich mache die Dienste also nicht wirklich gerne, aber es gehört nun mal dazu.
Mein Mann arbeitet schon immer in drei Schichten im wöchentlichen Wechsel. Für mich wäre das auch nichts. Ich habe das alles auch mal in den Ferien gemacht, allerdings habe ich da schon gemerkt, dass ich wirklich an meine Grenzen komme, ob das heute immer noch so wäre weiß ich nicht. 2 Schichten kenne ich ganz gut und komme auch super damit klar, wenn ich entweder sehr früh aufstehen muss oder sehr spät nach Hause komme.
Nachtschicht war tatsächlich die Schicht, in der ich am meisten zu kämpfen hatte, auch die schnellen Wechsel waren wirklich kräftezehrend für mich, weil man einfach keine gute Zeit findet ins Bett zu kommen. Nach der Nachtschicht hatte ich immer Probleme beim Einschlafen, es war nicht so, dass ich nicht fertig gewesen wäre, aber ich kann im Hellen nicht gut schlafen und dann eher aus Erschöpfung. Wenn der Funken von Helligkeit im Raum ist, dann kann ich nicht schlafen. Das war wirklich ein Problem für mich. Sicherlich gewöhnt man sich da aber auch dran.
Momentan hat mein Mann auch nur Frühschicht und Spätschicht, wenn überhaupt. Das ist für ihn wenig angenehm, da er auch kein Mensch ist, der gerne Frühschicht hat und man sonst ja nicht sooft diese Schicht hat. Man gewöhnt sich aber daran. Ich glaube momentan kann man froh sein, wenn man überhaupt ein bisschen arbeiten kann.
Ich glaube ich könnte mich an jede Schicht gewöhnen wenn ich die dauerhaft durchziehen könnte und keinen Schichtwechsel hätte. Ich habe mal eine Zeit lang in einer Redaktion gearbeitet und da vor der Frühschicht die Nachrichten der ausländischen Dienste für die Redakteure sortiert und übersetzt.
Ich habe das gut mit meinem Studium koordiniert bekommen, aber ich hatte damals eben immer den gleichen Tagesablauf. Einen Job in der Gastronomie fand ich deutlich schwieriger, obwohl ich da gar nicht so extrem früh oder spät arbeiten musste, aber eben ständig wechselnde Arbeitszeiten hatte.
Ich persönlich kann aktuell zum Glück von zuhause aus arbeiten und muss mich nicht an andere Schichten gewöhnen. Zusätzlich haben wir auch keine festen Kernzeiten, da unser Team international arbeitet, wir haben Kollegen in Japan, Indien, in Amerika und vielen weiteren Standorten, sodass wir eh immer mit der Zeitverschiebung arbeiten müssen. Dennoch haben die meisten von uns regelmäßige Zeiten, ich weiß genau, welchen Kollegen ich schon um 8 Uhr anrufen kann und wer erst um 12 Uhr anfängt. Zusätzlich blocken wir uns meist die Zeit im Kalender, in der wir nicht im Büro sind.
Allgemein käme ich wohl am besten mit einer Spätschicht zurecht. Ich kann den Vormittag dann gut nutzen, um beispielsweise einkaufen zu gehen, und ich habe auch kein Problem damit, abends noch leistungsfähig zu sein. Theoretisch kann ich auch nachts noch gut arbeiten, das habe ich während meines Studiums oft gemacht, weil ich da einfach keine Ablenkungen hatte. Ich kann dann auch direkt einschlafen, wenn ich im Bett liege, egal, wie viel Uhr es ist oder ob es draußen hell ist. Aber langfristig würde ich gerade bei einer Nachtschicht die Zeit mit meinem Partner vermissen, da er am ehesten in einer Frühschicht arbeiten würde.
Ich habe an sich mit keiner Schicht ein wirkliches Problem. Trotzdem bevorzuge ich allgemein die Frühschicht von 6 Uhr bis 14:15 Uhr. Auch wenn ich dafür um vier Uhr aufstehen muss, muss ich sagen, dass ich sie zwar müde antrete, sie mir aber am wenigsten Probleme bereitet, da ich in der Frühschicht immer etwas zu tun habe und selten Leerlauf habe.
In der Spätschicht von 13 Uhr bis 21:30 Uhr kommt es durchaus vor, dass ich Leerlauf habe und mal nichts zu tun habe. Das finde ich schon nicht so prickelnd, weil ich das Gefühl habe, während dieser Zeit nichtstuend herumzusitzen und die Zeit einfach totzuschlagen.
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