Nachwuchs in Kindergarten an Hauptstraße schicken?
Es gibt sehr viele Kinder, welche vor, während und nach der Coronazeit einen Kindergarten besucht haben, gerade besuchen oder in Zukunft besuchen werden. Da der Nachwuchs in der Regel 3-6 Jahre eine Einrichtung besuchen wird, überlegt man sich unter Umständen schon, was für das Kind das Beste ist und ob man die Wahl hat, wo der Nachwuchs welche Einrichtung besucht. Naturkindergärten sind immer eine schöne Sache, besonders dann, wenn kaum Straßen in der Nähe sind.
Aufgrund mangelnden Alternativen zwecks Aussuchen von sozialen Einrichtungen gibt es manchmal nur die Möglichkeit, das eigene Kind in eine Einrichtung / Kindergarten zu schicken, welche an einer Hauptstraße liegt. Man darf die langfristigen Einflüsse von Emissionsabgasen und Autolärm dabei nicht außer Acht lassen. Würdet ihr euch trotzdem für so eine entscheiden oder wollt und würdet ihr lieber den eigenen Nachwuchs zu Hause betreuen beziehungsweise eine Tagesmutter mit der Betreuung beauftragen?
In meiner Stadt gibt es zwar 200 Kindergärten und etwa 450 Tagesmütter, aber keinen Waldkindergarten. Der nächste Kindergarten mit großem Außengelände liegt auf der Ecke zwischen zwei Hauptstraßen und über einen Teil des Geländes verläuft die Autobahn auf Stelzen. Aber das ist im Vergleich zu früher doch schon ein Fortschritt, schließlich sind das Hüttenwerk und die Sinteranlage weg und der sichtbare Niederschlag von Schadstoffen ist selten geworden.
Aber das ist das kleinste Problem. Man muss erst mal einen Platz bekommen. Da steht im Vordergrund, es in eine Einrichtung zu schaffen, die die Gruppengröße nicht zu stark überschreitet. Dazu sollte sie erreichbar sein und die passende Stundenzahl bieten können. Tagesmutter? Es fehlen hier 150 davon, man kann auch Lotto spielen.
Ich habe mein erstes Kind auf dem Dorf bekommen. Da blieb auch nur, den Job aufzugeben. Was nützt eine Betreuung ab drei Jahre bis maximal 13 Uhr? Ich hatte zum Glück einen familienfreundlichen Arbeitgeber. Es gab eine komplette Babyecke fürs Büro und eine Betreuung im Haus für die Kleinen. Ab drei ging es dann in den Kindergarten mit vom Chef finanzierten Platz in der Nähe.
Wir wohnen in einem Dorf und dennoch haben die Kinder den Kindergarten an der Straße gelegen und sogar noch in der Nähe der Bahnschienen. Ich sehe das aber nicht als Problem an. Die Emissionen hat man ja auch zu Hause, wenn man das wirklich mal bewerten will und im Waldkindergarten finde ich einige Dinge nicht praktisch gelöst. Die Kinder von meinem Bruder sind im Waldkindergarten gewesen und der Kleine ist es auch noch und schön ist das auch nicht immer.
Es ist heute auch einfach schwer einen Kindergartenplatz zu bekommen in den Städten, da steht man teilweise wirklich Jahre auf der Liste, je nachdem wie beliebt der Kindergarten ist. Das ist alles unmöglich und da dann noch einen in der Stadt zu finden, der nicht direkt an der Straße liegt ist doch eigentlich unmöglich. Wenn das Kind aber eh immer in der Stadt ist, dann macht das mit dem Kindergarten an der Straße meiner Meinung nach auch nichts mehr.
Mein Sohn findet es zum Beispiel klasse, dass er vom Kindergarten den Zug sehen kann, denn er liebt Züge und so kann er die im Kindergarten beobachten. Auch von unserem zu Hause kann man den sehen, aber nicht so genau wie im Kindergarten. Sonst leben wir eher in einer ruhigen Straße, aber ich würde meine Kinder auch in der Stadt großziehen. Ich denke letztendlich sind da einige Dinge sehr ungesund und man kann es nicht immer beeinflussen.
Ich denke, dass es sehr wichtig ist, bei der Wahl des Kindergartens auf die Umgebung und die Belastungen durch Emissionen und Lärm zu achten. Natürlich ist es nicht immer möglich, den perfekten Kindergarten zu finden, aber ich würde persönlich versuchen, einen Kindergarten zu wählen, der nicht direkt an einer Hauptstraße liegt.
Als Mutter möchte ich meinem Kind die bestmögliche Umgebung bieten, in der es sicher und gesund aufwachsen kann. Die Belastung durch Emissionen und Lärm kann sich langfristig negativ auf die Gesundheit meines Kindes auswirken, insbesondere wenn es sich noch im Wachstum befindet. Daher würde ich versuchen, alternative Betreuungsmöglichkeiten zu finden, falls es in der Nähe nur Kindergärten an Hauptstraßen gibt.
Ich denke jedoch auch, dass es wichtig ist, dass Kinder den Kontakt zu anderen Kindern und die Erfahrungen im Kindergarten machen. Soziale Interaktionen sind ein wichtiger Bestandteil der kindlichen Entwicklung und können nicht einfach durch eine Tagesmutter oder eine häusliche Betreuung ersetzt werden.
Letztendlich kommt es immer auf die individuelle Situation an. Wenn es keine alternative Betreuungsmöglichkeit gibt, ist es besser, das Kind in einen Kindergarten an einer Hauptstraße zu schicken, als es alleine zu Hause zu lassen. Aber wenn es eine Alternative gibt, würde ich persönlich diese bevorzugen, um meinem Kind eine gesunde und sichere Umgebung zu bieten.
Als meine Kinder in den Kindergarten kamen, haben wir noch auf dem Land gelebt. Unser Kindergarten war in der früheren Grundschule untergebracht. Direkt an der Hauptstraße, dafür aber mit großen Außengelände und eigener Sporthalle. So dass toben, rennen und hüpfen, was im Haus nicht erlaubt war, auch bei schlechtem Wetter möglich war.
Was hätte ich damals für eine Wahl gehabt? In den Nachbarorten gab es jeweils einen Kindergarten. Aber da hätte man immer mit dem Auto fahren müssen. Es war zu dem Zeitpunkt auch noch nicht klar, in welche Richtung es mich beruflich verschlägt. Der Kindergarten im Ort lag aber immer auf der Fahrtstrecke, egal wohin ich zur Arbeit gemusst hätte. Dazu war er auch noch vom Preis her sehr günstig und hat eine Vollzeitbetreuung von 6 Uhr morgens bis 17 Uhr am Nachmittag geboten.
Die Erzieherinnen waren fast alle vom Ort, so dass im Fall der Fälle auch mal die Kinder hätten mit nach Hause genommen werden können. Einmal war ich auch fast dazu gezwungen, dass ich hätte diese Möglichkeit nutzen müssen. Noch dazu waren dort eben auch die Kinder mit denen sie dann mal zur Schule gehen würden, so dass eben auch Freundschaften erhalten werden konnten.
Ich denke die Lage an der Hauptstraße ist nicht unbedingt immer als schlecht anzusehen. Dort wo der Kindergarten vorher untergebracht war, hatte daneben eine Abrissfirma. Also den ganzen Tag laufende Motoren von LKW´s und auch Bagger. Dazu bei trockenem Wetter der Staub, der zwangsläufig auf dem Betriebsgelände vorhanden war und dazu wesentlich weniger Platz drinnen und wie draußen. Im Vergleich zum jetzigen Gelände, wo auch meine Kinder waren, wesentlich schlechter gelegen.
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