Lange Wege zu Fuß gehen im Dunkeln?

vom 08.11.2017, 14:18 Uhr

Gerade in der jetzigen Jahreszeit wird es immer früher dunkel und wenn man abends oder sogar nachmittags weggeht, hat man keine andere Wahl als im Dunkeln nach Hause zurückzukehren. Wenn es Nacht ist und man kein Auto hat, dann bleibt einem meist nur der Gang zu Fuß oder die Fahrt mit dem Fahrrad, da um diese Zeiten in den kleineren Städten keine Busse mehr fahren.

Ich selbst fühle mich sehr unwohl, wenn ich im Dunkeln lange Strecken zu Fuß zurücklegen muss und dabei alleine bin. Ich habe dann das Gefühl, dass ich um einiges angreifbarer bin als auf dem Fahrrad. Weil ich mich dann so fürchte, versuche ich dann immer mit jemandem zu telefonieren. Dementsprechend vermeide ich es immer im Dunkeln alleine zu Fuß unterwegs zu sein.

Wie ist es bei euch? Vermeidet ihr längere Strecken zu Fuß im Dunkeln oder ist euch das egal?

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Es kommt auf die Strecke an. Bei viel befahrenen Strecken oder schlecht beleuchteten Straßen kann es schon gefährlich sein wenn man sich nicht auffällig gekleidet hat. An meinem alten Wohnort habe ich immer geschaut, dass ich die letzte Straßenbahn noch erwische. Die Strecke von der Innenstadt zu mir war eigentlich gar nicht so weit, aber die Straße hatte ein Stück völlig ohne Gehweg, das auch noch unter zwei Brücken durch geführt hat. Das fand ich schon arg grenzwertig im Dunkeln.

Irrationale Ängste im Dunkeln habe ich aber überhaupt nicht. Ich glaube nicht an den großen bösen Mann, der im Dunkeln lauert und sich wichtige Körperteile abfriert während er darauf wartet, dass endlich mal ein potentielles Opfer vorbei kommt. Ich wüsste auch nicht, was telefonieren da bringen sollte. Wenn mich wirklich jemand überfallen sollte würde man mich vielleicht schneller finden, aber das war´s dann auch schon.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Wahrscheinlich ist es sehr leichtsinnig, aber ich gehe generell sehr viel zu Fuß und das ich dann, wenn es dunkel ist. Nicht immer fahren öffentliche Verkehrsmittel und ich will mir dann natürlich auch nicht immer ein Taxi nehmen, da das auf Dauer doch etwas teuer werden würde. Denn immerhin bin ich doch ziemlich oft allein zu Fuß unterwegs, wenn es dunkel ist. Mir macht es aber generell nicht so viel aus zu gehen, so dass ich eher mal eine weitere Strecke zu Fuß nehme, als auf die nächste Bahn warten zu müssen.

Der Weg zu mir nach Hause geht hauptsächlich durch die Innenstadt und ist demnach zufolge auch vollständig beleuchtet. Allerdings muss ich da entweder durch den dunklen Campus oder am Rotlichtviertel vorbei, was beides nicht so ideal ist. Ich nehme mal das, mal das. Richtige Angst habe ich nicht, aber gerade dann, wenn viele Betrunkene oder einzelne Männer an mir vorbeigehen, ist mir auch etwas unwohl zumute.

Ich muss auch gestehen, dass ich auch schon unschöne Momente hatte, in denen ich angesprochen wurde. Nicht immer konnte ich die Person gleich abwimmeln, was mir teilweise schon große Angst gemacht hat. Allerdings ging es immer gut. Aber da ich eben kein Fahrrad habe, wüsste ich nicht, was ich anders machen sollte, zumal das ja immer in der Nähe meines zu Hauses passiert ist - was auch passiert wäre, wenn ich mit der Bahn gefahren wäre, da ich ja trotzdem von der Haltestelle nach Hause hätte gehen müssen.

Als ich noch mit meinem Exfreund zusammen war, habe ich allerdings richtige Dummheiten gemacht. Er hat in einem kleinen Dorf gehalten, wo es keinen Bahnhof gab. Ich bin dann immer die 45 Minuten Feldweg oder durch den Wald gegangen, wenn keine Busse mehr fuhren, da es schon dunkel war. Diese Wege waren so stockfinster, dass ich immer meine Handytaschenlampe benötigte. Mittlerweile würde ich so etwas wirklich niemals mehr machen und mich das auch nicht mehr trauen - zumindest nicht, um einfach mal meinen Freund so spät noch zu besuchen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Als Studentin bin ich sehr oft mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren, auch abends, weil das nicht anders ging. Wenn ich beispielsweise mal eine späte Vorlesung bis 20 Uhr hatte und danach noch was im PC Pool an der Uni zu tun hatte, dann war ich manchmal erst 22 Uhr fertig und musste ja irgendwie heim kommen. Aber - das ist der Vorteil an einer Studentenstadt - da standen dann immer ganz viele andere auch an der Haltestelle und man war eigentlich nicht alleine. Das hat mir immer ein sicheres Gefühl gegeben.

Wenn man aber noch später heim ist, sodass auch die Busse nur noch aller Stunde fuhren und man vielleicht doch laufen musste, da war ich auch alleine und ich habe manchmal jemanden gewissermaßen genötigt, dass er mich nach Hause bringt. Eine Zeit lang hatte ich einen Bekannten aus einem höheren Semester und von dem habe ich mich dann abends nach Hause bringen lassen.

Ansonsten habe ich auch immer was dabei; entweder ein Taschenmesser oder ein Pfefferspray. Das Messer hatte ich schon mal verwendet, weil ich da einen Konflikt mit einer alten verrückten Frau hatte, die mich angreifen wollte und ihr das Messer entgegenzustrecken hat geholfen. Mir gibt das ein Gefühl von Sicherheit, etwas dabei zu haben, womit ich mich verteidigen kann.

Inzwischen habe ich ein Auto und wenn ich spät abends erst da bin, dann parke ich so, dass ich es nicht weit habe. Sollte in der Nähe kein Parkplatz frei sein, parke ich halt im Parkverbot, hat mir bisher nur einmal ein Knöllchen eingebracht, aber ich zahle lieber das Knöllchen, als dass ich in der Nacht noch in der Gegend herumlaufe. Wenn ich einen Kumpel von mir besuche, dann schafft er mich wieder zum Auto oder fährt mich zurück und wartet dann, bis ich im Fahrstuhl stehe. Ich vermeide es also, längere Strecken im Dunkeln zu Fuß zu gehen.

Wobei ich aber auch sagen muss, dass diese Ängste sich vor allem auf die Stadt beziehen. In meinem kleinen Heimatort habe ich solche Bedenken nicht, da fühle ich mich auch im Dunklen halbwegs sicher. Ich bin da früher in einem Verein gewesen, bin dann nachts so nach 22 Uhr nach Hause gelaufen, manchmal einen kleinen Weg entland, das hat mich nicht so sehr tangiert, wie wenn ich in der Stadt im Dunklen bin.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Es gibt ja nicht umsonst den Spruch, dass die Gelegenheit den Dieb machen kann oder dass die Dunkelheit manchen Trieben erst ihren Schutz bietet. Ich kann dazu auch einige Geschichten beisteuern, von denen ich mir vorstellen könnte, dass sie am hellen Tag so nicht passiert wären. Da wäre der Ausländer nachts auf dem Fahrrad, der mich, während ich wartete, die ganze Zeit näher kommend umkreiste oder das Auto, aus dem plötzlich ein fremder Typ sprang und auf mich zurannte, als ich an der Straße auf ein Taxi wartete. Zum Glück kam eben jenes gerade um die Ecke, sodass der Kerl davonlief.

Einige Zeit bin ich mal zu einem Arbeitsplatz morgens in der Dunkelheit durch einen relativ großen und völlig menschenleeren Park gelaufen, weil ich sonst einen Umweg hätte gehen müssen. Da es ja quasi morgens und nicht Nacht war und der Tag schon bald angebrochen wäre, habe ich mir nichts dabei gedacht. Außerdem war dort ja nie ein Mensch zu sehen. Bis zu dem Tag als ich in diesem Park in einen von riesigen Büschen gesäumten Weg einbog und auf der anderen Seite dieses Wegs zeitgleich mit mir ein zwielichtig wirkender Typ um die Ecke kam.

Irgendwie hatte ich da gleich ein schlechtes Gefühl. Plötzlich, nach ein oder zwei Metern ging der Kerl rückwärts wieder aus der nicht einsehbaren Allee heraus und guckte sich um. Einmal links, einmal rechts, dann kam er wieder rein und mir entgegen. In dem Moment hatte ich wirklich das erste Mal draußen so richtig Angst. Es ist aber nichts passiert. Als ich aus dem Weg auf das Grün des Parkgeländes hervortrat, sah ich, dass dort in einiger Entfernung ein älteres Ehepaar ihren Hund ausführte. Den Weg bin ich im Dunkeln nie wieder gegangen und habe immer den Umweg genommen.

Das war eine Situation, die man noch relativ leicht hätte vermeiden können, auf einen Bus oder ein Taxi zu warten, kann man dann schon eher weniger verhindern. Wenn es möglich ist, gehe ich in der Dunkelheit keine längeren Strecken und bin da generell sehr vorsichtig. Aber wie man sieht, können einem trotzdem komische Sachen passieren. Ein Fahrrad schützt einen real gesehen in der Dunkelheit übrigens ebenfalls nicht, das konnte man ja erst dieses Jahr in den Medien lesen als es den Überfall auf die Studentin gab.

» Verbena » Beiträge: 4938 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich muss zum Glück nicht viel zu Fuß gehen und bin es daher auch gar nicht wirklich gewöhnt, im Dunkeln zu Fuß unterwegs zu sein. Natürlich kann man das nicht immer vermeiden, aber ich muss auch sagen, dass ich mich dabei nicht wirklich wohlfühle, wobei es auch darauf ankommt, wo ich unterwegs bin. Wenn ich an einer Straße entlang gehe, dann ist es nicht so schlimm, aber im Wald bin ich im Dunkeln absolut nicht gerne zu Fuß unterwegs.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass du dich unwohl fühlst, wenn du im Dunkeln längere Strecken zu Fuß zurücklegen musst. Ich selbst habe auch oft das Gefühl, dass ich dann angreifbarer bin und es gibt mir ein Gefühl der Unsicherheit. Deshalb versuche ich auch immer, im Dunkeln in Begleitung von jemandem zu sein, sei es ein Freund oder mein Ehemann. Wenn das nicht möglich ist, nehme ich lieber das Fahrrad, da ich mich dann schneller fortbewegen kann und auch das Gefühl habe, dass ich sicherer bin.

Es ist wichtig, auf seine Intuition zu hören und sich sicher zu fühlen, wenn man alleine unterwegs ist. Wenn ich merke, dass ich mich unwohl fühle, versuche ich, in gut beleuchteten Straßen zu gehen oder mich in der Nähe von anderen Menschen aufzuhalten. Es gibt auch spezielle Apps, die dabei helfen können, sich sicherer zu fühlen, wenn man alleine unterwegs ist. Eine solche App ist zum Beispiel "Companion", bei der man einen Kontakt auswählt, der dann verfolgen kann, wo man sich befindet, bis man sicher zu Hause angekommen ist.

Insgesamt denke ich, dass es wichtig ist, auf seine eigene Sicherheit zu achten und sich im Dunkeln sicher zu fühlen. Ob das nun bedeutet, längere Strecken zu Fuß zu vermeiden oder sich auf andere Weise zu schützen, ist eine individuelle Entscheidung und hängt von den Umständen ab.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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