Mit Renteneintritt den Führerschein abgeben müssen?

Eine EU-Ankündigung erhitzt derzeit die Gemüter etwas, denn die besagt, dass man mit dem Renteneintritt, doch auch gleich den Führerschein mit abgeben könnte. Begründet wird das ganze dann damit, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und somit Europas Straßen sicherer zu machen. Was haltet ihr denn von solch einem Ansinnen? Wärt ihr bereit mit Rentenbeginn euren Führerschein abzugeben oder könntet ihr euch nicht so recht mit dem Gedanken anfreunden?

Ich finde in deinem verlinkten Artikel nirgendwo, dass es eine derartige EU-Ankündigung gibt. Da steht nur was von Fahreignungstests und Schulungsangeboten für ältere Menschen, um deren Kenntnisse immer auf dem neuesten Stand zu halten. Abgesehen davon, dass ich das unabhängig vom Alter, vielleicht mit unterschiedlichen Zeitabständen, fordern würde, ist das doch sehr vernünftig.

blümchen hat geschrieben:Ich finde in deinem verlinkten Artikel nirgendwo, dass es eine derartige EU-Ankündigung gibt.

Das steht in der Überschrift. Neulich war hier ein Thread mit der Frage, was man alles noch in den Schulunterricht hineinpacken soll, damit die Schüler fit fürs Leben werden. Statt Fahrradreparieren (die werden in zehn Jahren sicherlich noch so aussehen wie heute), Lichtschalter reparieren (Kinder zeigen ihren Eltern, wie man am Strom herumbastelt) und Steuererklärung anfertigen mit jährlichem Update der Steuergesetzgebung in den Bereichen angestellt, freiberuflich, gewerblich, Rentner, Schüler, mehrere Jobs, Auslandstätigkeiten, gemeinsame oder getrennte Veranlagung und vieles mehr und alle Kombinationen sollte man ein Mindestmaß an Internetkompetenz lernen, um zum Beispiel Clickbaits zu erkennen.

Also ehrlich gesagt, ich bin schon etwas schockiert von dieser EU-Ankündigung. Klar, Sicherheit auf Europas Straßen ist wichtig, aber den Führerschein mit dem Renteneintritt abzugeben? Ich verstehe, dass es ältere Menschen gibt, die aufgrund von Gesundheitsproblemen oder altersbedingten Einschränkungen möglicherweise nicht mehr in der Lage sind, sicher Auto zu fahren. Aber das ist doch kein Grund, alle Rentner pauschal als Verkehrssicherheitsrisiko zu betrachten.

Ich denke, es gibt bessere Möglichkeiten, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, als Rentner den Führerschein abzunehmen. Zum Beispiel könnte man die Anforderungen für die Führerscheinprüfung verschärfen und regelmäßige Fahrprüfungen für alle Altersgruppen einführen. Auch könnte man verstärkt in den öffentlichen Nahverkehr investieren, um älteren Menschen eine Alternative zum Autofahren zu bieten.

Aguti hat geschrieben:Also ehrlich gesagt, ich bin schon etwas schockiert von dieser EU-Ankündigung.

Bei dem Titel des verlinkten Artikels handelt es sich um Clickbait, der mit der eigentlichen Aussage des Textes nichts zu tun hat. Auch der gesunde Menschenverstand, der im Internet ja gerne mal flöten geht, weist darauf hin, dass eine pauschale Kopplung des Führerscheins an die Lebensarbeitszeit weder logisch noch praktikabel ist.

Hierzulande ist es so gut wie unmöglich, jemandem aus gesundheitlichen oder Altersgründen den Führerschein zu entziehen. Ärzte können Empfehlungen aussprechen, aber wenn Opa auf Durchzug schaltet, hilft nur beten. Mit zunehmendem Alter lassen in vielen Fällen auch die Vernunft und die Fähigkeit zur rationalen Selbsteinschätzung nach, was in Kombination mit schlechteren Reflexen, Bewegungseinschränkungen und nachlassendem Hör- und Sehvermögen einen absoluten Todescocktail darstellt.

Erst wenn ein Unfall passiert, kann die Polizei den Führerschein offiziell einkassieren. Wer also der Meinung ist, es sei eine gute Idee, Opa trotz beginnender Demenz und steifen Halswirbeln noch zum Semmeln holen fahren zu lassen, weil er sonst einen Tobsuchtsanfall bekommt, soll dann bitte auch nicht jammern, wenn er auf dem Weg dorthin zwei Schulkinder umnietet.