Ofen vorheizen sinnvoll oder Energieverschwendung?
In Rezeptbeschreibungen, welche man in Online- und Offlinekochbüchern findet, steht sehr oft drin, dass der Ofen auf so und soviel Grad vorgeheizt werden soll. Dieser Aspekt findet sich in sehr vielen Backrezepten wieder, wie dem / der ein einen oder andere /n bereits aufgefallen sein dürfte. Doch was hat es mit dem Vorheizen auf sich, welche Funktion hat dies?
Warum soll man dies machen, bevor das zu Backende in den Ofen geschoben wird, welchen Sinn hat das Ganze? Haltet ihr das Vorheizen an sich für reine Energie- und Ressourcenverschwendung oder fällt das bei euch nicht weiter ins Gewicht, weil ihr vielleicht eine sogenannte Küchenhexe zum Kochen, Backen und Heizen verwendet, welche eh fast immer an ist und demzufolge eh immer mit Holz befeuert wird?
Ich glaube es liegt bestimmt auch daran, dass die Zeiten zum Erhitzen des Ofens auf die eigentliche Temperatur unterschiedlich lange dauern kann und man dann ja dennoch schon eine gewisse Temperatur hat, die auf das Gut einwirkt. Daher würde ich mich immer an Rezepte halten. Wenn es einer bestimmten Temperatur bedarf, dann nutze ich diese auch und mache da keine Experimente, die dann nach hinten losgehen können. Natürlich ist es eine Energieverschwendung, aber wenn man den Ofen dann eine Stunde anlässt mit der bestehenden Temperatur, dann interessiert die Vorlaufzeit doch auch nicht mehr, finde ich.
Manchmal mache ich es, aber normalerweise nicht. Und vor allem mache ich es nicht gleich am Anfang, wenn ich mir noch nicht einmal alle Zutaten geholt und vorbereitet habe. Ich schalte den Ofen also frühestens so etwa fünf Minuten, bevor ich mein Essen in den Ofen schieben will, an. Bei Umluft braucht man übrigens nie vorzuheizen, aber die nutze ich auch nie.
Ich heize zum einen bei Biskuitteigen vor. Diese luftigen Teige sind so empfindlich, weil sie eventuell wieder zusammenfallen können, noch bevor der Teig stabil genug gebacken ist, dass es wirklich einen Unterschied macht. Ich hab es schon ohne Vorheizen versucht, aber dann geht mein Biskuit nicht so schön auf.
Zum anderen mache ich dies seit kurzem bei Brot. Mich hat bei selbstgebackenem Brot immer gestört, dass ich eine dicke, steinharte Kruste hatte. Ich habe dann gelesen, dass man den Teig in den vorgeheizten sehr heißen Ofen geben und dann nach zehn Minuten herunterschalten soll. Und es funktioniert tatsächlich. Mein Ergebnis ist noch nicht optimal, aber die Kruste erinnert erheblich weniger an ein Schlagwerkzeug.
Ich vermute, dass es auch bei einem Soufflee wirklich einen Unterschied macht, aber da habe ich mich bisher noch nicht dran gewagt. Auch da dürfte sonst die Gefahr bestehen, dass die Masse vor dem Stocken schon wieder zusammen fällt.
Das Vorheizen des Ofens in vielen Rezepten spielt eine wichtige Rolle. Der Grund dafür ist ganz einfach: Durch das Vorheizen wird der Ofen auf die benötigte Temperatur gebracht, damit das zu Backende direkt bei der richtigen Temperatur beginnt zu backen. Wenn man das zu Backende in einen kalten Ofen schiebt, dauert es länger, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist, und das kann sich auf das Endergebnis auswirken. Das Vorheizen ist also wichtig für ein gleichmäßiges Backergebnis.
Natürlich könnte man argumentieren, dass das Vorheizen eine unnötige Energieverschwendung darstellt und man Energie sparen könnte, indem man den Ofen erst einschaltet, wenn man das zu Backende hineinschiebt. Allerdings muss man bedenken, dass das Vorheizen meist nur wenige Minuten dauert und nicht so viel Energie verbraucht. Wenn man den Ofen nicht vorheizt, riskiert man außerdem ein schlechteres Backergebnis oder sogar ein Misslingen des Rezepts.
Selbst wenn man eine Küchenhexe oder einen Holzofen verwendet, ist es wichtig, den Ofen vorzuheizen. Denn auch hier gilt: Das zu Backende braucht eine konstante und gleichmäßige Temperatur, um perfekt zu werden. Insgesamt ist das Vorheizen des Ofens also keine Energieverschwendung, sondern eine wichtige Maßnahme für ein gelungenes Backergebnis.
Bei dem zu Backenden handelt es sich bei mir in 95 Prozent der Fälle um eine Tiefkühlpizza, und die wird auch nicht besser, wenn man den Ofen vorschriftsgemäß ohne Pizza drin vorheizt. Ich haue das Ding immer sofort rein und spare mir so einen Arbeitsschritt. Besonders nach Feierabend sind die Arbeitsschritte bei mir sowieso genau abgezählt.
Davon abgesehen hängt es von meinem Level an Ungeduld ab. Wenn ich den Auflauf zügig mit Käse überbacken sehen will, heize ich schon mal vor, aber meistens muss das zu Backende bei mir damit klarkommen, in den kalten Ofen geschoben zu werden und ich gehe bewusst das Risiko ein, dass die Pizza nicht perfekt wird. Kompliziertere Koch- oder Backexperimente finden bei mir sowieso nicht statt, das überlasse ich den Profis mit ihren Dampfgarern.
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