Ist Nachgeben immer klüger?

In manchen Situationen im Leben, muss man Entscheidungen treffen, welche beispielsweise einen Konflikt fortführen oder beenden können. Dazu gehört es manchmal auch, Kompromisse einzugehen oder die Bedingungen und Gegebenheiten des Gegenübers, wenn manchmal auch nur zum Schein zu akzeptieren. Wer kennt ihn von uns nicht, den bekannten Spruch: "Der Klügere gibt nach", welcher sehr oft in Konfliktsituationen gebraucht wird?

Er soll signalisieren, dass man als scheinbar Stärkerer von zwei Konfliktpartnern nicht auf sein Standpunkt offiziell beharren soll, sondern zum Schein auf die Meinung des Anderen eingeht und ihm gegebenenfalls auch recht gibt. Doch ist der Klügere der nachgeben soll dann nicht irgendwo der Dumme weil er für seinen Standpunkt nicht weitergekämpft und sich durchgesetzt hat?

Was bringt ein Nachgeben in schwierigen Situationen beziehungsweise bei Konflikten? Zeigt man nicht irgendwo Schwäche damit statt Größe und macht es einen nicht noch mehr angreifbar für die Zukunft? Könnten Menschen dann wenn man einmal nachgibt einen später ausnutzen, die eigene Gutmütigkeit und Diplomatiebereitschaft? Wann sollte man nachgeben und wann nicht, könnt ihr Kompromisse schließen oder nachgeben oder fällt euch das sehr schwer? Gibt es auch Situationen, wo ihr keine Kompromisse und auch keine zweite Meinung neben eurer gelten lasst?

Wie kann Nachgeben klüger sein, wenn das Recht auf der eigenen Seite steht? Nachgeben ist eine Kapitulationserklärung an das Unrecht und die Person die weiterhin auf einen falschen Standpunkt beharrt. Schon aus diesen Grund würde ich niemals nachgeben, wenn ersichtlich ist, dass ich Recht habe und der Andere nicht. Nachgeben würde ich bei eigenen Kindern wenn es um die Schaffung eines Kompromisses in der Freizeitgestaltung oder das Fernsehprogramm geht aber nicht in Unrechtssituationen.

Ich denke, es kommt immer auf die Situation an, ob es sinnvoll ist nachzugeben oder nicht. Manchmal kann es klug sein, einen Konflikt zu beenden, indem man nachgibt oder einen Kompromiss eingeht. Wenn es um eine Meinungsverschiedenheit geht, die keine allzu große Bedeutung hat, dann sehe ich keinen Grund, hartnäckig auf meinem Standpunkt zu beharren und den Konflikt weiter eskalieren zu lassen. Oftmals führt das zu nichts anderem als unnötigen Streitereien und unnötigem Stress.

Allerdings gibt es auch Situationen, in denen ich nicht bereit bin, Kompromisse einzugehen oder nachzugeben. Zum Beispiel, wenn es um meine Werte und Prinzipien geht. In solchen Fällen möchte ich nicht, dass meine Position verwässert wird und bin bereit, dafür zu kämpfen. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich ungerecht behandelt werde oder dass mir Unrecht getan wird, dann werde ich auch nicht einfach nachgeben und den Konflikt beenden.

Ich denke, es ist wichtig, in solchen Situationen einen klaren Kopf zu bewahren und abzuwägen, was das Beste ist. Es ist nicht immer einfach, die richtige Entscheidung zu treffen, aber ich versuche, immer alle Optionen sorgfältig zu prüfen, bevor ich mich entscheide. Nachgeben kann eine kluge Strategie sein, um Konflikte zu beenden, aber es darf nicht dazu führen, dass man sich selbst oder seine Werte verrät. Es ist wichtig, dass man auch in schwierigen Situationen zu sich selbst steht und für das eintritt, was man für richtig hält.