Fördert Puzzeln die eigene Intelligenz?

Wenn ja, dann habe ich eindeutig zu wenig gepuzzelt in meinem Leben. Zum Puzzeln gehört bekanntlicher Weise nicht nur ein Puzzle, sondern auch die Lust, das machen zu wollen. Nicht umsonst sind Puzzle immer noch sehr beliebt bei Kindern und Erwachsene und erfreuen sich auch als Geschenk immer noch der großen Nachfrage. Wieso sind Puzzles beliebt? Man könnte sich ein Motiv doch gleich fertig und nicht in Stücken kaufen das dann an die Wand hängen? Ich gehe von aus, dass mit dem Puzzeln viele Eigenschaften wie die Motorik, die Geduld, räumliches Sehen und Denken und auch die Ästhetik geschult werden können.

Bedeutet das im Endeffekt auch, dass Puzzeln die eigene Intelligenz fördert, wenn man also selbst puzzelt? Puzzeln kann ja schließlich auch einsam machen und Menschen, die einsam sind können, unter Umständen auch weniger intelligent sein als Andere, die immer unter andere Leute sind und sich so ständig im Austausch und Wissenserwerb befinden. Ich will Niemanden generalisieren oder über einen Kamm scheren, kenne aber auch keine Menschen, die in der Gesellschaft oder in Gruppen beziehungsweise mit Freunden puzzeln. Auch Puzzle vereine habe ich noch nie gesehen oder von gehört.

Also ich habe selbst hier im Forum schon gelesen, dass Leute sich treffen, um ein sehr aufwändiges Puzzle mit Freunden zusammenzulegen. Von daher würde ich die These, dass Puzzeln primär eine Beschäftigung für einsame Menschen ist, sicher nicht unterstützen wollen. Abgesehen davon, was hat ein Hobby bzw. ein Spiel mit Einsamkeit zu tun, nur weil man es auch alleine, eben aber auch zu zweit oder in der Gruppe absolvieren kann? Definiert eine isolierte Beschäftigung über einige Stunden in der Woche das ganze restliche Leben?

Einige der hier aufgeworfenen Implikationen erschließen sich mir nicht. Puzzeln fördert die Intelligenz. Nur einsame Menschen puzzeln. Viele einsame Menschen sind nicht intelligent, weil sie einsam sind. Bitte wie? Dinge wie Intelligenz und Introversion bzw. Extraversion sind angeboren und haben recht wenig damit zu tun, ob jemand in seiner Freizeit im Garten an der neuen Laube werkelt oder Pappteile zu einem Bild zusammenfügt. Und von einer Puzzlesucht analog zur Spielsucht, die zur Vereinsamung führen kann, habe ich noch nie gehört.

Wie ich gerade andeutete, ist die Antwort auf die Frage implizit schon gegeben: Puzzeln fördert meiner Meinung nach nicht die Intelligenz, weil diese im Kern angeboren ist. Ob isolierte Begabungen und Denkmuster gefördert werden, weiß ich nicht, wahrscheinlich gibt es sogar dafür eine Studie irgendwo. Mit so einem Hobby kann man aber wahrscheinlich nur einen schon vorhandenen Status Quo beim Erwachsenen halten und nicht unbedingt steigern. Intelligenz ist kein Muskel, den man nach Belieben erweitern kann.

Ich denke sogar eher, dass sich Leute zum Puzzeln hingezogen fühlen, die eine gewisse Beharrlichkeit und Geduld von Natur aus schon mitbringen, denn Menschen, die eher auf der sehr temperamentvollen und fast unduldsamen Seite stehen, fühlen sich von dieser Beschäftigung oft nicht angesprochen.

Das kommt wohl darauf an, wie viel oder wenig davon von Anfang an vorhanden ist. Für mich sind die klassischen Puzzles eher eine Übung für die Geduld und ich kann mir auch vorstellen, dass es viele Menschen einfach entspannend finden, in kleinen Pappteilen zu wühlen und diese in Häufchen zu schichten, oder geduldig alle Teile mit einer geraden Kante herauszufischen, oder die grünen mit den Blümchen. Und neben zu kann man sich unterhalten oder Musik hören. Ein sehr ruhiges Hobby.

So habe ich als Kind zumindest immer Puzzle gemacht. Vielleicht war das auch alles ganz falsch, aber mit Intelligenz hat es für mich wenig zu tun. Relativ einfache Formen zu erkennen und zu kombinieren schafft sogar ein Computerprogramm und manche Haustiere. Der einzige Unterschied ist nur, dass es bei 5000 Teilen eben mehr Geduld und Ausdauer erfordert als bei 500, aber das ist für viele ja gerade der Spaß daran. Wenn man in 20 Minuten fertig ist, kommt man ja gar nicht in den berühmten "Flow", der die Zeit angenehm vergehen lässt.

Ich finde puzzeln ist durchaus förderlich für die Konzentration und Geduld. Wobei man da auch immer mehr braucht meiner Meinung nach. So würde mich so ein 1000 Teile Puzzle nicht mehr reizen, da braucht man meiner Meinung nach dann irgendwann immer mehr. Aber für ein Kind ist das auch eine tolle Sache sich zu konzentrieren zu lernen und dann etwas zu schaffen, das macht ja auch etwas mit dem eigenen Selbstbewusstsein, zumindest für einen kurzen Moment. Mit Intelligenz hat es aber meiner Meinung nach nichts zu tun, da das ja auch alles nur Übung ist.

Ich persönlich mag Puzzles sehr gerne. Es ist eine entspannte und meditative Tätigkeit, bei der ich meine Gedanken schweifen lassen und gleichzeitig meine Konzentration und räumliches Denken verbessern kann. Ich denke, dass Puzzeln eine sehr gute Möglichkeit ist, um die eigene Intelligenz zu fördern, da es viele verschiedene Fähigkeiten erfordert und trainiert.

Natürlich kann Puzzeln auch einsam machen, wenn man alleine vor einem Puzzle sitzt. Aber ich denke, dass es eine gute Möglichkeit ist, um sich selbst zu fordern und zu verbessern. Außerdem gibt es mittlerweile auch online Puzzle-Varianten, bei denen man mit anderen zusammen puzzeln kann. Das bringt Abwechslung und ermöglicht es, sich mit anderen auszutauschen.

Ich glaube auch, dass Puzzeln besonders für Kinder sehr wertvoll sein kann, da es viele verschiedene Fähigkeiten trainiert und fördert. Das räumliche Denken und die Motorik sind dabei sicherlich wichtige Aspekte, aber auch die Konzentration und das Durchhaltevermögen werden gefördert.

Ob es Puzzle-Vereine gibt, weiß ich nicht. Aber ich denke, dass das Puzzeln eher eine individuelle Beschäftigung ist und nicht unbedingt für Gruppen geeignet ist. Dennoch kann man sicherlich zusammen puzzeln und sich gegenseitig unterstützen und motivieren.