Wie oft den Schulweg üben?

Kinder, die in die Schule kommen, brauchen zuerst Sicherheit und geregelte Abläufe. Dazu gehört nicht nur der Schulalltag auf dem jeweiligen Gelände, sondern auch der Schulweg sowie der Nachhauseweg. Wie oft sollten Eltern mit ihren Kindern den Schulweg vor dem Schuleintritt üben, gibt es da ein Maß oder eine Vorgabe beziehungsweise Empfehlung? Oder ist das bei Kindern unterschiedlich und kommt es vielleicht auch auf die kognitive Entwicklung beim Nachwuchs, vielleicht auch bei den Eltern an?

Es kommt wie immer drauf an. Manche Kinder sind schon sehr selbstständig und andere müssen noch lange begleitet werden. Auch auf den Schulweg kommt es drauf an. Ist er einfach und eindeutig und ungefährlich oder müssen Wege in der Stadt geübt werden, wo man wegen Fußgängerampeln Umwege gehen muss.

Ich habe mit meinen Kindern die Schulwege drei- oder viermal eingeübt. wir haben uns aber als Eltern die nahe zusammengewohnt haben, abgewechselt und die Kinder ein paar Wochen lang auf dem Hinweg und auf dem Rückweg begleitet. Irgendwann wollte sie dann alleine gehen. Ganz alleine waren sie aber nie, weil sie immer mit Freunden zusammen gegangen sind.

In der vierten Klasse, als sie den Fahrradführerschein hatten und mit dem Fahrrad in die Schule fahren durften, habe ich sie dann noch mal ein paar Mal begleitet, um auf gefährliche Stellen aufmerksam zu machen. Außerdem habe ich sie auf dem Fahrrad am Anfang die ersten zwei Wochen begleitet, als sie aufs Gymnasium kamen, weil der Weg weiter war. Sie haben zwar dagegen protestiert, aber ich fand es wichtig, auch hier das Verhalten an den Ampeln und beim Abbiegen noch mal einzuüben.

Es ist wichtig den Schulweg vor dem ersten Schultag mit dem Kind zu üben, um ihm Sicherheit und Selbstvertrauen zu geben. Es gibt jedoch keine konkrete Vorgabe oder Empfehlung, wie oft man den Schulweg üben sollte. Das hängt in erster Linie von der individuellen Situation des Kindes ab.

Bei jüngeren Kindern kann es sinnvoll sein, den Schulweg mehrmals gemeinsam zu gehen und dabei bestimmte Punkte wie Zebrastreifen, Ampeln oder Gefahrenstellen zu besprechen. Ältere Kinder können den Weg oft schon alleine gehen, aber es ist dennoch wichtig, regelmäßig mit ihnen zu sprechen und sie an Gefahrenstellen zu erinnern.

Die kognitive Entwicklung des Kindes kann ebenfalls eine Rolle spielen, insbesondere wenn es um die Orientierung geht. Aber auch hier kann man das Kind durch das Üben und Wiederholen des Schulwegs unterstützen.