Bei 1 Flasche Schnaps in 2 Jahren ein Säufer sein?
Ich habe vor 2 Jahren zu meinem Geburtstag 1 Flasche Schnaps geschenkt bekommen und die war nun in der letzten Woche leer. Nichts dabei denkend, habe ich die leere Flasche in den Hausmüll getan und meine Frau hat sie darin entdeckt. Da konnte ich mir ja was anhören, ich war ja der absolute Säufer und ein abhängiger Alkoholiker.
Mittlerweile hat sie sich ja wieder beruhigt, aber mich beschäftigt das immer noch ein wenig. Ich finde es ja nicht schlimm, wenn man in 2 Jahren mal eine Schnapsflasche verkonsumiert. Findet ihr das auch noch ein vertretbares Maß oder würdet ihr so etwas auch schon in die Kategorie Saufen einstufen?
Naja, hier hört man nur deine Seite. Ich will hier keinem was unterstellen und vielleicht reagiert deine Frau ja doch auch über. Aber ich will mal ein Beispiel nennen. Person A ist ein Alkoholiker und trinkt sehr viel. Er selber behauptet aber, dass er so gut wie nichts trinkt. Ihm ist selber nicht bewusst, dass er doch mehr trinkt als die leeren Flaschen zu hause zeigen. A glaubt, dass die eine leere Flasche, die er gerade leer gemacht hat schon lange zu hause herum steht, dabei ist sie gerade erst gekauft worden.
Was würde deine Frau sagen, wenn man sie fragen würde, warum sie denkt, dass du ein "Säufer" bist. Würde sie sagen, dass du mehr trinkst als die eine leere Flasche hergibt? Würde sie glauben und sagen, dass die Flasche keine 2 Jahre sondern 2 Wochen alt ist?
Es ist immer schwer etwas zu beurteilen, wenn man nur eine Seite hört. Ich war mit einem Alkoholiker verheiratet und dieser meinte eben dass, was ich oben beschrieben habe. Deswegen rede einfach mal ganz ruhig mit deiner Frau und frage sie, wie sie das ganze empfindet.
Also die Menge ist vollkommen in Ordnung. Nehmen wir mal an, es war eine 1-Liter-Flasche, dann sind da 50 kleine 20-ml-Schnapsgläser drin. Bei zwei Jahren macht das ein Gläschen alle zwei Wochen. Das ist absolut vertretbar.
Hat sie denn wirklich nur die Menge gestört? Oder vielmehr, dass du die Flasche offensichtlich allein getrunken hast? Ich finde das auch immer etwas seltsam, wenn jemand alleine trinkt. Wobei auch das bei der Menge nicht so schlimm ist.
Jedenfalls hat sie reichlich überreagiert. Vielleicht dachte sie, es wäre nicht die einzige Flasche. Vielleicht dachte sie, du hast sie heimlich getrunken und wolltest sie auch heimlich entsorgen. Aber so ein Missverständnis wäre mit zwei Sätzen geklärt. Hat sie denn Alkoholiker in der Familie und hat daher einfach Angst davor, weil sie genau weiß, wie schlimm das ist?
@Diamante: Wenn Herr Krawuttke ein Alkoholiker wäre, würde er uns dann hier von dem Streit erzählen? Vielleicht um es sich selbst weiter einzureden, dass er kein Problem hat? Ich finde der Zeitraum von zwei Jahren ist schon extrem lang. Wenn man lügt, verdoppelt man vielleicht mal zwei Wochen zu vier Wochen. Wenn Herr Krawuttke verdoppelt hat, wäre es immer noch ein ganzes Jahr.
Bienenkönigin hat geschrieben:@Diamante: Wenn Herr Krawuttke ein Alkoholiker wäre, würde er uns dann hier von dem Streit erzählen? Vielleicht um es sich selbst weiter einzureden, dass er kein Problem hat? Ich finde der Zeitraum von zwei Jahren ist schon extrem lang. Wenn man lügt, verdoppelt man vielleicht mal zwei Wochen zu vier Wochen. Wenn Herr Krawuttke verdoppelt hat, wäre es immer noch ein ganzes Jahr.
Hast du es schon mal mit einem Alkoholiker zu tun gehabt? Ich will, wie oben schon geschrieben, keinem was unterstellen, aber ich wollte auch damit sagen, dass man hier eben nur eine Seite hört. Wenn es wirklich so ist, wie der Threadersteller schreibt, dann ist es selbstverständlich nicht so, dass er Alkoholiker ist.
Ich finde es auch nicht bedenklich, wenn man eine Spirituosenflasche innerhalb von zwei Jahren leert. Es ist mir dabei auch völlig egal, ob es sich um Whiskey, Wodka, Obstgeiste oder auch um Schnaps handelt. Zwei Jahren für eine Flasche ist nicht besonders viel, wie ich finde.
Nach meinem Wissen umfasst eine Spirituosenflasche auch niemals einen Liter, sondern nur 0,7 Liter. Deswegen halte ich diese Menge für unbedenklich und ungefährlich. Von daher finde ich es wirklich nicht schlimm, wenn man eine Flasche Schnaps innerhalb von zwei Jahren austrinkt.
Sicher hört man hier immer nur die eine Seite, aber da ich nichts anderes weiß, gehe ich darauf nun auch nur ein. Wenn man wirklich zwei Jahre braucht, um eine Flasche Schnaps zu leeren, dann würde ich nicht behaupten, dass diese Person ein Säufer sei. Natürlich kommt es auch noch darauf an, was nebenher noch getrunken wird, aber wenn es nur der Schnaps ist, dann ist das nicht viel.
Die Frage ist doch auch, ob nur diese Flasche in den 2 Jahren konsumiert worden ist. Denn daran kann man noch lange nichts festmachen, wenn dazwischen 200 andere Flaschen gelegen haben bevor diese geschenkte leer geworden ist, dann kann man ebenfalls ein Problem mit Alkohol haben und ein Säufer sein, aber das nicht an der einen Flasche die mal länger gehalten hat, festmachen.
Denn auch das kenne ich aus meinem Umfeld. Da wurde die gute Flasche nur zu besonderen Anlässen aus dem Schrank geholt und hielt dann länger als der Rest, der nach einem Tag dann vernichtet gewesen ist. Da wurde auch gesagt, dass man kein Problem mit Alkohol hat, aber jeder Depp hat schon erkennen können, dass da etwas nicht stimmt wenn jede Woche an die 20 Flaschen in die Tonne gewandert sind. Nur die gute, die hat auch knapp 2 Jahre gehalten aber das dazwischen wurde unter den Tisch fallen gelassen.
Ich finde ihre Reaktion extrem überzogen und frage mich, was es dafür für einen Grund gibt. Entweder du trinkst wesentlich mehr als eine Flasche Schnaps in zwei Jahren, zum Beispiel jeden Abend ein, zwei Flaschen Bier, oder sie reagiert auf das Thema Alkohol generell sehr empfindlich weil sie mal schlechte Erfahrungen gemacht hat. Ich würde sie mal auf ihre Reaktion ansprechen, wenn du dir wirklich keiner Schuld bewusst bist.
So reagiert man ja sicherlich auch nicht ohne Grund. Vielleicht hat sie schlechte Erfahrungen gemacht oder ist sonst irgendwie negativ auf Alkohol geprägt. Es kann aber auch sein, dass einfach auch viel nebenbei getrunken wurde. In der Kombination mit jedem Abend einem oder mehr als einem Bier oder einem Wein würde ich das auch eher uncool finden und umsonst wird man das auch nicht sagen.
Es ist natürlich an sich nicht verwerflich eine Flasche Schnaps in 2 Jahren zu trinken. Das ist okay und sicherlich auch viel schneller weg, wenn man mal einen schönen Abend mit Freunden hat und dann wird man auch mehr als nur ein Gläschen trinken. Deswegen kann ich mir nicht vorstellen, dass man so etwas sagt und andere es vielleicht auch mitbekommen und das Ganze dann keinen Grund hat. Wegen einer Flasche in 2 Jahren wird sich keiner aufregen.
Es ist verständlich, dass du dich von den Vorwürfen deiner Frau verletzt fühlst, aber es ist auch wichtig, ihre Perspektive zu verstehen. Für manche Menschen kann Alkoholkonsum ein heikles Thema sein und es kann schnell zu einer Überreaktion kommen, wenn sie jemanden in ihrem Umfeld mit einer leeren Schnapsflasche sehen.
Zwei Jahre scheinen jedoch eine lange Zeit zu sein, um eine Flasche Schnaps zu verbrauchen, wenn man bedenkt, dass manche Menschen überhaupt keinen Alkohol trinken. Es ist auch wichtig, darauf zu achten, wie oft du in diesen zwei Jahren tatsächlich Alkohol getrunken hast und in welchen Mengen. Wenn du regelmäßig Alkohol trinkst und die Schnapsflasche nur ein Teil davon war, kann das ein Warnsignal sein.
Letztendlich hängt es jedoch von deiner persönlichen Einstellung zum Alkohol ab, ob du den Verbrauch einer Flasche Schnaps in 2 Jahren als vertretbar ansiehst. Wenn du das Gefühl hast, dass dein Alkoholkonsum in einem gesunden Rahmen bleibt und keine negativen Auswirkungen auf dein Leben hat, dann kannst du das als vertretbar betrachten. Aber wenn du merkst, dass du immer öfter zu Alkohol greifst und es dir schwer fällt, ohne Alkohol auszukommen, solltest du dein Verhalten möglicherweise überdenken.
Es ist auch wichtig, dass du und deine Frau offen miteinander über eure Ansichten zum Alkoholkonsum sprechen und eventuelle Bedenken und Sorgen aus dem Weg räumen. Vielleicht könnt ihr auch Kompromisse finden, die für beide akzeptabel sind, wenn es um den Konsum von Alkohol geht.
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