Nachnamensverschmelzungen in Deutschland auch zulassen?

In Deutschland gab es nun ja Änderungen zum Namensrecht, was die Wahl des Familiennamens bei Eheschließungen angeht. Künftig können beide Ehepartner einen Doppelnamen tragen und die Reihenfolge sei dabei auch frei wählbar. Die Grünen hatten zusätzlich dazu auch angeregt gehabt, dass das in Großbritannien bereits zulässige "Meshing" auch in Deutschland eingeführt werden sollte.

Beim "Meshing" handelt es sich um die Verschmelzung der jeweiligen Nachnamen der Partner zu einem neuen Nachnamen. So würde es keine langen Doppelnamen geben, die inzwischen ja in jeglicher Kombination möglich sind, sondern einen gemeinsamen neuen Familiennamen. Heißen die Partner z.B. Klein und Weber mit Nachnamen, würde aus einem möglichen Doppelnamen wie Klein-Weber bzw. Weber-Klein stattdessen der Name zu Kleber zusammengeführt.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass manche die Möglichkeit ganz interessant fänden und auch ziemlich skurrile neue Nachnamen entstehen würden, fände es aber selbst befremdlich. Bei meinem Partner und mir wäre dabei jedenfalls keine wirklich schöne Vermischungsmöglichkeit vorhanden. Ich würde aber auch in unserem Fall auf einen Doppelnamen verzichten wollen.

Die Frage wäre auch, welche wüsten Kombinationen lässt man zu, welche nicht. Dürfen die Paare dabei selbst bestimmen, wie die Vermischung aussehen würde. Was hättet ihr von so einer Nachnamenvermischung gehalten? Wäre in eurer Partnerschaft dabei ein gut klingender neuer Nachname entstanden? Worin seht ihr die Pro und Contras einer solchen Möglichkeit?

Ich finde es total schwierig, römisches Recht und Common Law zu vergleichen oder zu vermischen. In England ist das Namensrecht beispielsweise so frei, dass Kontinental Europäer die Krise bekommen. Du kannst deinen Namen einfach per Deed Poll ändern, eine Versicherung an Eides statt geht auch oder du lässt einen neuen Namen im Reisepass eintragen.

Nicht ohne Grund wirst du da in unzähligen Formularen nach allen Namen gefragt, unter denen du bekannt bist oder warst. Und das meint nicht nur Geburtsname, Künstlername oder den nicht vorgeschriebenen Ehenamen. Wer dort heiratet, ändert seinen Namen nur, wenn er möchte. Und dann geht seiner, ihrer, ein Doppelname, eine Verschmelzung oder ein ganz anderer.

Das ist hierzulande ebenso unvorstellbar wie keine Hausnummern zu haben. Nimm beispielsweise Cherie Booth. Du weißt nicht wer das ist? Das ist die Frau des ehemaligen britischen Premierministers Tony Blair. Ist die irgendwo als seine Frau abwesend, nennt sie sich Cherie Blair. Als erfolgreiche Anwältin dagegen bleibt sie bei ihrem Geburtsnamen. Hierzulande herrscht eine ganz andere Tradition.