Gesichtserkennung zur Parkplatzüberwachung übertrieben?

vom 02.04.2023, 16:13 Uhr

Supermarktparkplätze werden nicht selten genutzt, obwohl Autobesitzer gar nicht einkaufen. Aus diesem Grund wird die Nutzung an manchen Orten verstärkt kontrolliert, was im Prinzip auch das gute Recht der Eigentümer ist.

Die meisten Parkplätze sind einfach mit einer Maximalparkzeit belegt, die man dann einfach mit Hilfe einer Parkscheibe belegen kann. Für manche Supermarktplätze gibt es bereits Schranken mit Parkticket und andere setzen auf eine Videoüberwachung.

Eine Form der Videoüberwachung von einem Gelsenkirchener Supermarkt sorgte nun aber für Ärger bei den Parkplatznutzern. Beim Befahren des Parkplatzes werden mit mehreren Überwachungskameras das Auto und die Insassen gefilmt. Beim Betreten des Supermarktes werden die Kunden dann auch gefilmt und die Daten miteinander abgeglichen.

Strafzettel sollen nicht nur jene bekommen haben, die das Geschäft gar nicht betreten haben sondern auch jene, die doch gleich wieder ohne Einkauf gefahren sind oder nach dem Supermarktbesuch noch ein benachbartes Geschäft besucht haben. Außerdem sei unklar, was passiere wenn nicht der Fahrer sondern nur der Beifahrer den Supermarkt nutzen würde bzw. wenn die Personen FFP2-Masken tragen würden.

Was haltet ihr von so einer Gesichtserkennung zur Parkplatzüberwachung? Was seht ihr daran kritisch? Ist es übertrieben Personen mit Strafzetteln zu bestrafen, die im Anschluss auch noch andere Geschäfte besuchen? Findet ihr es richtig und wichtig, dass Supermarktplätze so intensiv überwacht werden?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Solch eine Überwachung hat ein Supermarkt in der nächstgrößeren Stadt mal eingeführt und diese Überwachung wurde nach mehreren Beschwerden bei der Stadt und der Filialleitung gekippt. Auch gab es während Corona einen Supermarkt, der am Eingang die Körpertemperatur des Kunden technisch gemessen hat und Kunden, die eine erhöhte Körpertemperatur aufwiesen, gefilmt und des Ladens verwiesen hat, obwohl es unterschiedliche Gründe dafür gibt. Auch diese Maßnahme wurde gekippt.

Ich finde es auch übertrieben, die Kunden mit einer Gesichtserkennung zu überwachen und würde mir bei jedem Besuch den Hoodie tief ins Gesicht ziehen oder häufiger mal den Mittelfinger in die Kamera erheben. Ich kenne Supermärkte bei denen die Nummernschilder aufgenommen werden und dadurch wird beim Herausfahren die Schrankenanlage geöffnet. Das System finde ich super.

Das Ganze ist datenschutzrechtlich auch nicht ganz sauber, denn eigentlich darf man niemanden ohne seine Erlaubnis filmen und die Bilder dann auch speichern. Der Nutzer müsste also eigentlich persönlich seine Unterschrift abgeben, da hilft auch ein Hinweis auf einem Schild nichts.

Ich kann es verstehen, dass man Fremdparker abmahnen will. Ich kann es auch verstehen, dass ein Supermarkt Betriebskosten für den Parkplatz hat und auch mal Ausbesserungen vornehmen muss, weil es zum Verschleiß kommt. Aber wie oft kommt es vor, dass jemand den Supermarkt besucht, dann aber das gewünschte nicht findet und dann einen Markt, der sich direkt nebenan befindet, aufsucht, ohne umzuparken? Bei mir manchmal häufiger. Ich persönlich finde eine solch übertriebene und in den Datenschutz eingreifende Überwachung ehrlich gesagt nicht gut.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12582 » Talkpoints: 9,16 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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