Ist Saarländisch ein schöner Dialekt?

vom 01.06.2015, 22:45 Uhr

Als "Saarlänner" bin ich hier sicher etwas voreingenommen und würde diese Frage natürlich eindeutig bejahen. Vor Jahren lief mal die Serie "Heinz Becker" im Fernsehen, wo jeder sehen konnte, wie mir im Saarland "schwätze". Es ging um alltägliches in einer ganz normalen saarländischen Familie. Habt ihr die Serie zufällig gesehen? Wie gefällt euch der saarländische Dialekt?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Leider gab es, wie ich sehe, bis jetzt keine Antworten und ich kann Dir diese Frage auch nicht unbedingt beantworten, da ich ebenfalls ein Saarländer bin, doch Fakt ist, dass man die Serie "Familie Heinz Becker" auch in Baden-Württemberg und Bayern, wo ich öfter mal bin, kennt, denn wenn ich mal mit jemandem zuhause telefonierte und Saarländisch plapperte, dann lachten sie immer und sagten: "Genau wie Heinz Becker". :lol:

Ich denke aber, dass diese Serie in ganz Deutschland bekannt ist, denn schließlich hat die Serie es ja vor Jahren schon bis in die deutschen Kinos geschafft, mit dem Film "Tach Herr Doktor". Naja, solange man kein Sächsisch redet, ist alles in Butter, denn dieser Dialekt und Akzent gefällt niemandem, das ist der Hässlichste überhaupt und ausnahmslos jeder stimmte mir darin bis jetzt zu! Was ich so mitbekommen habe, findet man den saarländischen Dialekt sympatisch.

» Plauderkäfer » Beiträge: 74 » Talkpoints: 37,75 »


Also ich bin zwar kein Sachse, aber trotzdem finde ich die Bemerkung, dass Sächsisch Niemanden gefällt und es der hässlichste Dialekt überhaupt sei, absolut daneben und auch irgendwie unverschämt. Jede Region hat sein Anrecht auf Anerkennung seines kulturellen Erbes. Natürlich kann man persönlich etwas mögen der nicht, aber es in der Art abzuurteilen, wie du es getan hast, empfinde ich als dreist.

Zur Ausgangsfrage, ob Saarländisch ein schöner Dialekt sei. Ist natürlich Geschmacksache. Ich kannte mal Jemanden, der kam aus einem Dorf im Saarland, irgendwo hart an der Grenze zu Frankreich. Ich glaube der sprach Lothringisch, und ich konnte nichts, aber rein gar nichts verstehen. Als Jemand, der eher im Norden der Republik angesiedelt ist, hat man eher Probleme mit den Dialekten aus Süddeutschland. Ich persönlich empfinde Saarländisch nicht als schön, Sächsisch übrigens auch nicht, aber das ist ja wie beschrieben nur eine subjektive Angelegenheit.

Ich persönlich mag Brandenburgisch und Norddeutsch oder Plattdeutsch. Ich mag sogar Thüringisch und in einigen Gegenden überlappen sich sogar Thüringisch und Sächsisch und diesen Dialekt wiederum empfinde ich gar nicht so störend, wie das Sächsisch, das immer wieder als unschön dargestellt wird.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Komme zwar nicht aus dem Saarland und spreche den Dialekt nicht, aber als halbe Saarländerin bin ich wohl trotzdem etwas voreingenommen. :mrgreen: Generell bin ich deutschen Dialekten eher neutral eingestellt, und solange ich die Person noch verstehen kann, finde ich die meisten ganz okay. Mit Bayrisch kann ich persönlich wenig anfangen, aber das ist eben auch eher das Verständnisproblem, da ich, wenn jemand richtig bayrisch spricht, einfach nichts mehr verstehe.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde gar keinen Dialekt hässlich oder schön. Meiner Meinung nach kommt es immer ganz extrem darauf an, wer da spricht und was da gesprochen wird.

Französisch (ich weiß, kein Dialekt, nur ein Beispiel) finde ich beispielsweise im Allgemeinen viel zu etepetete. Aber so wie es in den Suburbs gesprochen wird, mag ich es. Ebenso mit Englisch. Es gibt das Hochgestochene, das gleich sehr royal klingt, aber auf den Straßen in Manchester klingt es ganz anders.

Mit den deutschen Dialekten ist es genauso. Es gibt saarländische Bauern, die irgendetwas von Kühen und Mist vor sich hinnuscheln und es gibt saarländische Professoren, die trotz Dialekt deutlich sprechen. Da kann man doch nicht sagen, die sprechen alle Saarländisch und Saarländisch ist hässlich.

Von daher habe ich bisher alle Sprachen und Dialekte auf verschiedene Arten gehört und manche haben mir gefallen, andere klangen sehr derb oder waren sogar total unverständlich. Aber ich konnte noch nie einen ganzen Dialekt abkanzeln. Nicht mal Saarländisch, obwohl das Saarland so klein ist.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich kann einigen Dialekten nichts abgewinnen und dazu gehört alles aus dem östlichen Bereich der Bundesrepublik wie auch das Saarland. Das ganze ist in meinen Augen eine verschandelte Sprache, wie auch noch andere Dialekte z.B. im Schwarzwald. Kein normaler Mensch macht aus einem "ei" ein "ie" beim aussprechen und das wirkt auf mich direkt unsympathisch, egal wer es ausspricht.

Probleme vom Verständnis sind dabei nicht das Ausschlaggebende, denn das meiste kann ich auch so noch aufnehmen bis auf ein paar einzelne Teile, die ich mir dann aus dem Kontext zusammen hole. Aber man sollte einfach in der Lage sein Hochdeutsch zu sprechen und nicht nur auf seinem Dorfdialekt bestehen und sein Kauderwelsch von sich geben, denn manche sind davon einfach genervt.

Das ganze "Ossi" habe ich einfach zu oft gehört, und geht mir reichlich auf die Nerven gerade wenn sich dann jemand nicht anpasst und mit seinem Dialekt andere Regionen unsicher macht und es dort noch heraus hängen lassen muss. So sind im Südwesten sehr viele Pfleger aus den alten Bundesländern und lassen sich das voll heraus hängen, einer der Gründe warum mir das inzwischen gewaltig auf den Keks geht, da man es an jeder Ecke hört.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Saarländisch stammt halt vom Moselfränkischen ab und in der Region findest du halt ähnliche Dialekte in unterschiedlicher Einfärbung. Ich stamme aus einer Region weiter nördlich, bin aber mit einer Sprache aufgewachsen, die dem Saarländischen und dem ganzen Moselfränkischen sehr ähnlich ist. Daher kann ich ihn weder als schön als auch unschön bezeichnen.

Das lothringische Deutsch kann man nicht mit dem Saarländischen vergleichen, das ist wieder eine ganz eigene Sache. Ich muss aber auch gestehen, dass ich mich mit dem Sächsischen sehr schwer tue, auch wenn es dort auch wieder unterschiedliche Dialekte gibt. Irgendwas im Klang stört mich, daher finde ich ihn wahrscheinlich auch nicht so prickelnd, aber das macht den Menschen vor mir ja nicht aus.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12582 » Talkpoints: 9,16 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich muss gestehen, dass ich die Serie "Heinz Becker" bisher nicht gesehen habe und auch nicht sonderlich vertraut bin mit dem saarländischen Dialekt. Allerdings habe ich schon oft gehört, dass dieser Dialekt sehr charmant und liebenswert sein soll.

Ich persönlich finde es immer schön, wenn eine Region ihre eigene Sprachkultur hat und diese pflegt. Dialekte sind ein wichtiger Teil der kulturellen Vielfalt in einem Land und tragen zur Identität der Region bei. Wenn ich in eine andere Region reise, freue ich mich immer darauf, die dortige Sprachkultur kennenzulernen und eventuell auch ein paar neue Wörter und Ausdrücke zu lernen.

Natürlich gibt es auch Menschen, die mit Dialekten Schwierigkeiten haben oder sie sogar als störend empfinden. Insbesondere wenn man in einer offiziellen oder formellen Situation ist, kann es schwierig sein, ein Dialekt zu verstehen oder zu sprechen. In diesen Fällen ist es wichtig, dass man in der Lage ist, auf eine gemeinsame Sprache auszuweichen, damit alle Beteiligten sich verständigen können.

Insgesamt denke ich, dass Dialekte eine wichtige Rolle in der kulturellen Vielfalt spielen und es schön ist, wenn sie gepflegt und erhalten werden. Wenn ich mal ins Saarland reise, werde ich auf jeden Fall darauf achten, wie dort "geschwätzt" wird.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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