Sind ängstliche Menschen anpassungsfähiger?
Anpassungsfähigkeit ist ja in der heutigen Zeit sehr wichtig. Gleichzeitig sollte man aber auch darauf achten, seine Persönlichkeit aufgrund der Anpassung nicht zu sehr zu ändern und sich selbst treu zu bleiben.
In vielen Bereichen der Gesellschaft kommt man aber ohne Anpassungsfähigkeit nicht weit. Hier meinen nun einige Experten, dass es ängstliche Menschen deutlich leichter hätten, sich anzupassen. Diese wären generell anpassungsfähiger als weniger ängstliche Menschen.
Der einzige Zusammenhang, den ich darin sehe, ist der, dass einige Menschen eben Angst haben, zu sich und ihrer Persönlichkeit zu stehen und sich deshalb leichter verbiegen (lassen). Ob das nun eine positive Sache ist, möchte ich an dieser Stelle nicht beurteilen.
Denkt ihr denn, dass es ängstlichen Menschen generell leichter fällt, sich anzupassen? Seid ihr eventuell selbst eher ein ängstlicher Typ Mensch und habt deshalb keine Probleme, euch in gewissen Situationen anzupassen?
Oder seht ihr darin keinen Zusammenhang und würdet sogar sagen, dass Ängstlichkeit im Widerspruch zu einer gewissen Anpassungsfähigkeit steht?
Ich denke schon, dass sich ängstliche Menschen eher anpassen als welche, die offen ihre Meinung sagen und die anderen Menschen auch mal kontra geben.
In manchen Bereichen mag Anpassungsfähigkeit angebracht sein. Im Beruf muss man sich ja an die Gegebenheiten anpassen und kann nicht nur das machen, was einem gefällt und was man gerne machen möchte. Man muss da eben auch mal seine eigenen Bedürfnisse zurückstecken und sich anpassen. Geht es aber beispielsweise um einen selbst dann ist es nicht gut sich anzupassen sondern seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche sollten dann im Vordergrund stehen.
Ich habe eine sehr gute Freundin, die an einer Angststörung leidet.
Ich glaube ängstliche Menschen haben eher Probleme sich anzupassen, egal in welchem Bereich. Wenn ein Mensch Angst hat wird er handlungsunfähiger als ohne Angst. Man ist dann sehr beschäftigt mit sich selbst und seiner Angst. Der Fokus der eigenen Aufmerksamkeit kann in Momenten der Angst nicht auf das gelenkt werden, was um einen herum passiert.
Angst kann einen auch lähmen. Man wird so eher zu einem stillen Beobachter als zu einem aktiven, handelndem Menschen. Man ist immer damit beschäftigt, was als nächstes passieren kann und wägt sämtlich Möglichkeiten, die das eigene Gefühl verbessert könnten ab.
Ich würde sagen, dass es auf das Ausmaß der Angst ankommt. Wenn man große Angst und vielleicht sogar Panikattacken hat, dann dürfte die Angst bei einer Anpassung eher hinderlich sein. Aber wenn man nur allgemein etwas ängstlich ist und sich schnell Sorgen macht, dann kann ich mir schon vorstellen, dass man sich leichter anpassen kann. Dann hat man sicher auch Angst davor, aus der Reihe zu tanzen und passt sich eher an.
Ich sehe da ehrlich gesagt gar keinen Zusammenhang. Ob ein Mensch sich gut anpassen kann hat doch gar nichts damit zu tun, dass er ängstlich ist oder nicht. Auch wenn nicht ängstliche Menschen sich vielleicht weniger anpassen hat das nicht mit der generellen Fähigkeit zu tun. Meiner Ansicht nach ist man dann anpassungsfähig, wenn man es selbst wirklich will und wenn man für sich selbst entsprechende Interessen sieht, die dadurch gewahrt werden. Das hat mit sämtlichen anderen Faktoren gar nichts zu tun.
Ich habe eher den Eindruck, auch aus eigener Erfahrung, dass Angst im Alltag bei so ziemlich allem im Weg steht. Wenn man von den üblichen Gegenbeispielen wie Bergsteigen absieht, wo eine gewisse Angst durchaus noch ihre sinnvolle Funktion hat, vor Übermut zu bewahren und die Konzentration zu schärfen. Aber in einem gewöhnlichen Job oder in der geselligen Runde? Wohl eher nicht.
Anpassungsfähigkeit bedeutet für mich außerdem nicht, aus Angst, aufzufallen oder anzuecken, zu allem Ja und Amen zu sagen, sondern in sozialen Situationen flexibel reagieren zu können. Wer Stimmungen gut einschätzen kann, Menschenkenntnis hat und sich in unterschiedlichen Zusammenhängen souverän bewegen kann, vom Chefgespräch bis hin zum Kartenspiel mit den Zeltnachbarn, ist für mich anpassungsfähig. Ängstliche Menschen haben da ganz andere Sorgen als ein geschmeidiges soziales Miteinander.
Ich bin der Meinung, dass ängstlich hier vielleicht ein bisschen das falsche Wort ist. Ich würde es eher durch Selbstbewusstsein ersetzen, was entweder in einem geringen oder in einem großen Maß vorhanden ist. Menschen, die ein großes Selbstbewusstsein haben, können manchmal weniger anpassungsfähig sein als Menschen, die ein geringeres Selbstbewusstsein haben.
Das liegt sicher daran, dass man, je selbstbewusster man ist, sich auch traut offen seine Meinung zu bestimmten Themen zu kommunizieren oder auch mal zu widersprechen, wenn man anderer Meinung ist. Das kommt, vor allem in Arbeitsleben, nicht überall gut und und dann wird einem vorgeworfen, dass man sich nicht ins Team integrieren würde und nicht anpassungsfähig wäre.
Deswegen denke ich, dass Menschen mit einem geringen Selbstbewusstsein es durchaus leichter haben können bezüglich dessen, dass sie sich anderen Leuten anpassen und sich eher in einem Team einfügen. Ob sie selbst damit dann auch glücklich sind, steht wieder auf einem anderen Zettel - nur, weil man sich integriert und anpasst, ist man nicht automatisch glücklich, wenn man am Ende trotzdem eine ganz andere Meinung vertritt als der Rest und sich nur nicht traut, diese kundzutun.
Ich denke nicht, dass es per se stimmt, dass ängstliche Menschen generell anpassungsfähiger sind. Anpassungsfähigkeit ist meiner Meinung nach eher eine Frage der Persönlichkeit und hängt nicht unbedingt mit Ängstlichkeit zusammen. Einige Menschen sind von Natur aus anpassungsfähiger als andere und können sich leichter auf neue Situationen und Umstände einstellen, ohne dabei ihre Persönlichkeit zu verlieren. Andere Menschen haben Schwierigkeiten, sich anzupassen und bevorzugen eine gewisse Konstanz in ihrem Leben.
Natürlich kann Angst auch eine Rolle bei der Anpassung spielen, da manche ängstliche Menschen eher geneigt sind, sich an die Erwartungen anderer anzupassen, um Konflikte oder Ablehnung zu vermeiden. Allerdings kann das auch zu einem Verlust der eigenen Identität führen und es ist wichtig, hier eine Balance zu finden. Es ist meiner Meinung nach wichtig, sich in gewissen Situationen anzupassen, um erfolgreich zu sein und sich in der Gesellschaft zurechtzufinden, aber gleichzeitig sollte man auch darauf achten, sich nicht zu sehr zu verbiegen und treu zu bleiben.
Ich persönlich würde mich nicht als ängstlichen Typ Mensch bezeichnen, aber ich denke, dass ich ziemlich anpassungsfähig bin. Ich habe gelernt, mich auf verschiedene Umstände einzustellen und mich schnell an neue Situationen anzupassen. Dabei versuche ich jedoch immer, meine Persönlichkeit und meine Werte zu bewahren und mich nicht zu sehr zu verstellen.
Insgesamt denke ich, dass Anpassungsfähigkeit eine wichtige Fähigkeit ist, die man im Leben braucht, aber es ist auch wichtig, dabei nicht die eigene Persönlichkeit zu verlieren. Angst kann dabei eine Rolle spielen, aber es ist nicht der einzige Faktor und jeder Mensch ist einzigartig und hat seine eigenen Stärken und Schwächen.
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