Ist Minimalismus nur etwas für Leute mit Geld?
Zunächst müsste man den Begriff mal genau definieren. Wenn du das Konzept auch ästhetisch umsetzen willst, wie es bei vielen Internet-Minimalisten der Fall ist, denn schließlich ist es ein Designkonzept, dann ist das mit mehr Geld natürlich deutlich leichter. Als Studentin mit zusammen gewürfelten Möbeln wäre das bei mir schon mal schwierig geworden.
Aber das berühmte Aussortieren hat mit Minimalismus eigentlich gar nichts zu tun. Das ist halt irgendwann in diese Schublade gesteckt worden weil die meisten von uns viel zu viel Zeug haben und erst mal aussortieren müssen. Aber man könnte genauso gut als Minimalist anfangen. Also wenn man in seine erste eigene Wohnung zieht und sich bei jedem Gegenstand, den man kauft oder als Geschenk akzeptiert, genau überlegt ob man ihn wirklich braucht.
Oder man könnte seine Sachen einfach behalten aber sich ein minimalistisches Konsumverhalten aneignen. Du musst nicht fünf von deinen zehn T-Shirts wegwerfen. Du kannst auch erst mal alle zehn einfach weiter tragen, kein elftes kaufen und erst dann ein T-Shirt wegwerfen wenn es nicht mehr tragbar ist.
Ich denke du musst einfach schauen, was für dich persönlich Sinn macht und dich dabei nicht an anderen orientieren und irgendwelchen "Regel" folgen, denen man angeblich folgen muss, dann wirst du so sicher Geld sparen können.
Ich denke, die These, dass Minimalismus etwas ist, das man sich erst leisten können muss, ist nicht vollständig korrekt. Natürlich können Menschen mit höherem Einkommen es sich eher leisten, Dinge wegzuwerfen und dann neu zu kaufen, wenn sie sie später benötigen. Aber das bedeutet nicht automatisch, dass Minimalismus nur für wohlhabendere Menschen geeignet ist.
In der Tat kann Minimalismus dazu beitragen, Geld zu sparen, indem man unnötige Ausgaben vermeidet. Wenn man beispielsweise unnötige Kleidungsstücke, Haushaltsgegenstände oder Elektronikgeräte aussortiert, kann man Platz schaffen und gleichzeitig den Überblick über seine Besitztümer behalten. Es kann auch dazu führen, dass man bewusster einkauft und weniger impulsiv Dinge kauft, die man eigentlich nicht braucht.
Natürlich kann es auch Situationen geben, in denen Minimalismus zu unnötigen Kosten führt. Wenn man beispielsweise Dinge wegwirft, die später wieder benötigt werden, kann das zu zusätzlichen Ausgaben führen. Aber das liegt nicht am Minimalismus an sich, sondern an einer schlechten Planung oder einem Mangel an Organisation.
Ich denke, dass Minimalismus für jeden geeignet ist, unabhängig vom Einkommen. Es geht darum, bewusst zu leben und den eigenen Besitz zu schätzen. Wenn man in der Lage ist, seinen Besitz zu reduzieren und dabei Geld zu sparen, ist das eine großartige Sache. Und selbst wenn man nicht in der Lage ist, Dinge wegzuwerfen und später neu zu kaufen, gibt es immer noch Möglichkeiten, sich minimalistisch zu organisieren und seinen Besitz zu schätzen.
Alles in allem denke ich, dass die These, dass Minimalismus nur für reichere Menschen geeignet ist, nicht vollständig korrekt ist. Es gibt Vor- und Nachteile für jede Lebensform, und jeder Mensch muss für sich selbst entscheiden, was für ihn am besten funktioniert.
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