Hasst Ihr es manchmal, ans Telefon gehen zu müssen?

vom 30.01.2022, 20:41 Uhr

Ich habe jetzt einen Artikel gelesen, dessen Überschrift mich aufhorchen ließ: Darum hassen es manche Menschen, ans Telefon zu gehen. Mich interessierte einfach, wie es anderen Menschen dabei geht, denn ich bin auch jemand, der es oft einfach nur hasst, ans Telefon gehen zu müssen. Inzwischen kann man ja meist wenigstens sehen, wer dran ist. Aber früher, als man das noch nicht vorher erkennen konnte, war ich noch viel genervter, wenn es dann klingelte und mich wieder aus meinem Gedankengang heraus riss.

Es ist eben vor allem dieses total Herausgerissen-Werden aus der momentanen Situation oder meinem Gedankengang. Ich brauche danach im Normalfall recht lange, um wieder in meine Gedanken von vorher hinein zu kommen. Das war vor allem auch zu der Zeit, wo ich noch berufstätig war, ziemlich ärgerlich, denn dort musste ich mich stark konzentrieren, um komplexe Sachverhalte zu bewerten. Meine Arbeit bestand also vor allem aus Gedanken.

Ich fand es interessant zu lesen, dass es wohl recht vielen Menschen so wie mir geht. Wie empfindet Ihr es, wenn Ihr Anrufe bekommt, während Ihr gerade privat wichtige Dinge erledigt, wo Ihr Euch eigentlich konzentrieren müsst? Schaltet Ihr dann das Telefon aus oder zumindest stumm? Oder könnt Ihr es ignorieren? Wie ist Eure Vorgehensweise in so einem Fall?

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe mittlerweile nur noch mein Handy, also das klassische Telefon gibt es so bei mir nicht, aber das finde ich auch vollkommen okay so. Da kann man natürlich sehen wer anruft und das ist ein kleiner Vorteil, allerdings bekam ich auch eine Zeit lang irgendwelche Spamanrufe und das dann zu lesen nervt auch.

Ich bin durchaus sehr genervt, wenn ich einen Anruf bekomme, während ich eigentlich gerade etwas mache. Je nachdem, wer es dann ist, muss die Person eben auch mal warten. Bei manchen Personen weiß man ja auch dass die länger reden und je nachdem was man macht, ist das dann eben auch nicht gerade schön. Generell telefoniere ich nicht gerne und mein Umfeld weiß das auch.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich hasse es nicht nur ans Telefon zu gehen, ich hatte sogar früher eine richtige Telefonphobie. Handys gab es damals noch nicht. Wenn ich jemanden anrufen musste, war ich vorher aufgeregt und habe mir oft aufgeschrieben, was ich sage. Wenn es beruflich war, teilweise sogar fast wörtlich. Wenn ich meine Eltern aus einem Pflichtgefühl heraus anrufen musste, weil es mal wieder Zeit war, mich zu melden, habe ich mir vorher die Themen und Fragen aufgeschrieben. Bei meiner Mutter ging das, weil sie bei bestimmten Schlüsselwörtern dann von sich aus loslegte. Aber mein Vater war genauso wortkarg wie ich.

Das legt sich erst in der Arbeit, als ich nicht mehr darum herumkam. aber lieber bekam ich Emails. Bei Telefongesprächen habe ich zu wenig Zeit zum Überlegen und sage dann vielleicht etwas Falsches. Außerdem fand ich es immer schwierig, wie man das Ende eines Telefongesprächs gestaltet, bis ich dann ein paar Floskeln gefunden hatte. Wenn man persönlich mit jemandem redet, macht es nichts, wenn kurze Zeit Schweigen herrscht. Bei Telefongesprächen ertrage ich das schlechter.

Ich kommuniziere lieber per Email oder WhatsApp und Co. Die Telefongespräche, die ich im letzten Jahr geführt habe, waren im Wesentlichen Reservierungsanfragen für Restaurants oder Termine beim Arzt. Eine Freundin meinte mal nach einer WhatsApp-Kommunikation, dass sie mich jetzt lieber anruft. Das war aber ein eher unangenehmes Gespräch, weil die Sätze nicht so aus mir herauskommen wie bei Sprachnachrichten, in denen ich wesentlich eloquenter bin und auch Gefühle eher ausdrücken kann.

Bei Telefongesprächen fehlt mir der Gesichtsausdruck. Mittlerweile kann ich das ganz gut mit Emojis darstellen, nicht so wie in persönlichen Gesprächen, aber besser als am Telefon. Am Telefon habe ich das Gefühl immer sofort reagieren zu müssen. Bei Messengern habe ich Bedenkzeit, mir reichen da ein paar Sekunden und ich kann korrigieren, wenn mir meine Antwort nicht gefällt. Das geht beim Telefon nicht.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich kann deine Empfindungen in Bezug auf Anrufe gut nachvollziehen. Auch ich fühle mich manchmal gestört, wenn ich gerade mit wichtigen Aufgaben beschäftigt bin und das Telefon klingelt. Oftmals handelt es sich dann um unerwünschte Werbeanrufe oder ähnliches, die mich zusätzlich verärgern. In der Regel ignoriere ich solche Anrufe und schalte mein Telefon auf lautlos oder lege es in einen anderen Raum. Wenn ich jedoch erwarte, dass wichtige Anrufe eintreffen, achte ich darauf, dass ich erreichbar bin.

Für mich ist es wichtig, dass ich mich auf meine Arbeit oder meine Aufgaben konzentrieren kann, ohne ständig unterbrochen zu werden. Wenn ich in einer stressigen Phase stecke, bei der meine Konzentration gefragt ist, achte ich darauf, dass ich das Telefon nur in Ausnahmefällen nutze. Wenn ich dann doch mal angerufen werde, versuche ich den Anruf schnellstmöglich zu beenden und mich wieder meinen Aufgaben zu widmen.

Ich denke, es kommt auf die jeweilige Situation an, wie man mit Anrufen umgeht. Wenn ich beispielsweise im privaten Umfeld unterwegs bin oder mich in einer Pause befinde, bin ich meistens eher bereit, das Telefon anzunehmen. Im Beruf hingegen ist es für mich oft wichtiger, ungestört arbeiten zu können und Anrufe später zu beantworten.

Insgesamt denke ich, dass es wichtig ist, dass man selbst entscheidet, wann man erreichbar sein möchte und wann nicht. Schließlich kann man sich nur dann auf seine Aufgaben konzentrieren, wenn man auch tatsächlich die Möglichkeit dazu hat.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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