Wie bittet man den Besuch zu gehen?

vom 05.12.2021, 22:42 Uhr

Wahrscheinlich hatte jeder schon mal das Problem, dass er dem Besuch sagen musste, dass dieser jetzt gehen soll, weil er die nonverbale Kommunikation nicht verstanden hat. Vor allem dann, wenn man den Besuch sehr gerne mag und ihn nicht verärgern möchte, muss man überlegen, wie man ihm am besten zu verstehen gibt, dass es jetzt Zeit wird zu gehen. Wenn man nicht mit der Tür ins Haus fallen will, dann muss man also mit Geschick an die Sache ran gehen.

Das Geschick fehlt mir aber in den meisten Fällen. Mir selbst würde nur einfallen, dass ich den Besuch vor allem abends darauf aufmerksam machen könnte, dass es ganz schön spät ist und ich schon sehr müde wäre. Das verstehen die meisten Menschen schon. Aber wenn auch das nicht wirkt, dann kann man dort noch ein paar Mal nachhelfen und sagen, dass man ja am nächsten Tag früh aufstehen müsste und sich nicht mehr konzentrieren kann. Aber wenn das nicht fruchten würde, dann würde mir nur noch einfallen mit der Tür ins Haus zu fallen.

Wie regelt ihr es, wenn ihr wollt, dass euer Besuch geht und ihr nicht direkt sagen wollt, dass er jetzt bitte verschwinden soll? Setzt ihr dabei eher auf nonverbale oder verbale Kommunikation? Oder seid ihr sehr direkt und sagt, dass der Besuch jetzt bitte gehen soll?

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



In der Regel hat es ja Gründe, warum der Besuch gehen soll, beispielsweise weil man müde ist oder weil man noch einen Termin hat, was auch immer. So etwas würde ich dann in der Kombination mit einem netten Nebensatz erwähnen. Man kann ja so etwas in der Richtung sagen, dass die gemeinsame schöne Zeit immer so schnell rumgeht, aber man noch etwas zu tun hat oder man nun wirklich mal ins Bett muss.

Das sollte eigentlich klappen und wenn es dann doch nicht funktioniert, dann würde ich einfach ganz direkt noch mal sagen, dass es nun nicht mehr geht und bei der Verabschiedung dann noch mal, dass das eben sein musste und man sich auf ein Wiedersehen freut.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich habe kein Problem damit, im Zweifelsfall schon von Vornherein klarzustellen, dass ich etwa am nächsten Morgen früh raus muss oder was auch immer. Gerade Leute, die ich "sehr gern mag", kennen und verstehen mich umgekehrt auch gut genug, um zu wissen, dass ich für ausgedehnte soziale Anlässe und Veranstaltungen von Natur aus nicht geschaffen bin und dass es nicht persönlich gemeint ist, wenn ich anfange zu schwächeln. Und Leute, die damit nicht klar kommen, kommen gar nicht erst in die Verlegenheit, bei mir zu Besuch zu sein.

Oft genug ergibt es sich ja im Laufe des Abends, dass auch der "Besuch" allmählich die Flügel hängen lässt und sich allgemeine Ermattung einschleicht. So ergibt es sich eigentlich immer von ganz alleine, zur guten Zeit dem Ganzen ein Ende zu machen, sodass sich alle Parteien unter Gesichtswahrung trennen können. Ich bin auch schon lange nicht mehr in dem Alter, wo gespöttelt wird, wenn jemand nicht bis morgens um vier Trinklieder grölend am Kronleuchter schwingen kann oder möchte. Mittlerweile müssen die meisten Gäste sowieso den Babysitter ablösen oder ihnen fallen um acht Uhr schon die Augen zu, weil Kind 1 gerade Magendarm hatte und Kind 2 gerade nicht im eigenen Bett schläft.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich denke, dass die Art und Weise, wie man den Besuch darum bittet zu gehen, sehr von der Beziehung abhängt, die man zu dieser Person hat. Wenn es sich um eine enge Freundin oder einen guten Freund handelt, dann kann man durchaus direkter sein und offen sagen, dass man jetzt gerne alleine sein möchte oder müde ist. Wenn es sich aber um jemanden handelt, den man nicht so gut kennt oder nicht so nah steht, dann kann es schwieriger sein, die richtigen Worte zu finden.

In solchen Fällen würde ich wohl eher auf nonverbale Kommunikation setzen und durch meine Körpersprache und mein Verhalten signalisieren, dass es jetzt Zeit wird zu gehen. Das kann man zum Beispiel dadurch erreichen, dass man aufsteht, das Geschirr wegräumt oder die Lichter dimmt. Wenn der Besuch dann immer noch nicht geht, könnte man freundlich darauf hinweisen, dass man noch etwas zu erledigen hat oder sich auf den nächsten Tag freut.

Ich denke, dass es wichtig ist, dabei immer höflich und respektvoll zu bleiben und den Besuch nicht vor den Kopf zu stoßen. Auch wenn man selbst müde oder gestresst ist, sollte man versuchen, dem Besuch das Gefühl zu geben, dass man die gemeinsame Zeit genossen hat und ihn gerne wiedersehen würde.

Letztendlich hängt es aber auch davon ab, wie lange der Besuch schon da ist und ob es schon sehr spät geworden ist. Wenn es schon weit nach Mitternacht ist und man am nächsten Tag früh aufstehen muss, dann kann man durchaus auch direkter sein und sagen, dass es jetzt wirklich Zeit wird zu gehen.

In jedem Fall denke ich, dass es wichtig ist, die eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu respektieren und nicht aus Angst vor Konfrontation oder schlechtem Feedback zu lange zu warten, bis man den Besuch bittet zu gehen.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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