Für wen macht euch Geschenke einkaufen am meisten Spaß?

Wir haben demnächst ein großes Familientreffen, zu dem auch einige Großneffen und Großnichten im Kindergartenalter und Grundschulalter kommen. Für diese habe ich einige kleine Geschenke gekauft. Normalerweise tue ich mich schwer mit Geschenken, weil Erwachsene ja entweder schon alles haben und keine Wohnung mehr einrichten müssen wie etwa junge Leute, die gerade ausgezogen sind, oder man weiß nicht so genau, worüber sie sich freuen.

Ich habe gemerkt, dass es mir sehr viel mehr Spaß macht für Kinder einzukaufen. Ich bin ewig lange durch die Spielzeugabteilung eines großen Kaufhauses gegangen, obwohl ich Kaufhäuser normalerweise gar nicht mag, und habe mir alles interessiert angeschaut. Kindern kann man immer etwas mitbringen, über das sie sich freuen, auch wenn sie schon sehr viele Spielsachen haben. Puzzles oder Malbücher sind zum Beispiel immer gut. Der Vorteil ist auch, dass sie sich während des Fests längere Zeit damit beschäftigen können, ohne dauernd zu stören.

Für wen kauft ihr gerne Geschenke ein? Kauft ihr zum Beispiel gerne Geschenke für euren Partner beziehungsweise eure Partnerin? Kauft ihr gerne Geschenke für Arbeitskollegen, alte Leute, junge Leute, die gerade eine Wohnung einrichten, für Nahestehende, für Nachbarn oder auch für Kinder, wie ich?

Ich kaufe am liebsten Geschenke für meine Kinder. Da weiß ich genau, was sie gut finden und was ihnen Spaß macht und da kann ich dann auch sofort die Freude in den Augen sehen, wenn sie es öffnen und ich richtig gelegen habe. Ansonsten beschenke ich auch sehr gerne meinen Mann, da muss es nichts Großes sein, was ihn glücklich macht, aber wenn man einfach zeigt, dass man aneinander denkt, finde ich das immer schön.

Geschenke für Erwachsene auszusuchen finde ich immer recht blöd, da man nie so richtig weiß, was gut ankommt, auch wenn man die Person gut kennt. Immerhin hat man Dinge, die man gerne hat, ja dann auch schon ein paar Mal.

Am meisten macht mir Geschenke kaufen Spaß, wenn ich eine wirklich zündende Idee habe, von der ich mir total sicher bin, dass der Beschenkte sich darüber freuen wird und die zusätzlich noch eine gewisse Originalität aufweist. Leider geschieht das natürlich nicht immer zuverlässig auf Kommando. Mittlerweile haben wir auch aufgehört, uns Geschenke zu kaufen, weil wir beide nicht mal wissen, was wir haben wollen, uns alles andere unterm Jahr selbst kaufen oder uns Kleinigkeiten sowieso ganzjährig schenken oder mitbringen.

Es liegt also in der Regel weniger an der Person selbst, ob mir das Geschenke besorgen Spaß bringt, sondern an der Güte meiner Ideen. Die ist in den letzten Jahren aber ziemlich eingebrochen, weil ich das Gefühl habe, alles, was gut sein könnte, schon längst gekauft zu haben. Am ehesten gerne habe ich die letzten Jahre noch eine Freundin beschenkt, von der ich die finanzielle Situation kenne und weiß, dass sie sich über viele Dinge freut, die sie sich sonst nicht hätte kaufen können.

Ich weiß selbst noch, wie es war, wenn man überhaupt kein Geld hatte und sich kaum was leisten konnte, die Wohnung bzw. das Zimmer relativ leer war. Damals hatte ein Päckchen, Paket oder Geschenk noch einen ganz anderen Stellenwert und man hat sich wirklich richtig doll gefreut über schöne Sachen. Jemanden in dieser Situation zu beschenken, fühlt sich ganz anders an als sich das Hirn auszuwringen für die, die eh schon alles haben.

Ich bin kein völliger Weihnachts-Grinch, auch wenn manchmal der Eindruck entsteht. Ich besorge gern Kleinigkeiten als Geschenke für meine Familie und habe auch Freude daran, hübsche Päckchen mit kleinen Anhängern und Zeug daraus zu machen, aber das "Geschenke einkaufen" an sich macht mir eher Kopfzerbrechen als Freude.

Die berühmten "strahlenden Kinderaugen" sind nämlich mittlerweile auch nicht mehr so einfach zu erzeugen wie weiland in Bullerbü mit einer Orange und einer Puppe. Die wenigen Kinder in meiner Familie waten knietief in materiellen Gütern und haben gefühlt alles, was es zum Spielen und Basteln in ihrer Altersklasse gibt, in mehrfacher Ausführung. Dabei sind ihre Eltern durchaus ganz vernünftig, aber die ganzen erwachsenen Verwandten wollen den Kleinen natürlich eine Freude machen, und so häuft sich das Zeug eben. Und für Erlebnisgeschenke sind meine Nichten einfach noch zu klein, die wollen schon was zum Auspacken. Deswegen weiß ich, dass mein Geschenk eins unter sehr vielen sein wird, das nach der "Bescherung" aus dem Verpackungsmüll gefischt werden muss, und so herzerwärmend finde ich das dann doch nicht.

Bei den Erwachsenen gilt das übliche Problem. Die meisten haben tatsächlich schon alles, und nur sehr wenige haben Hobbys oder Interessen, die sich für Geschenke eignen. Und manche freuen sich prinzipiell nicht über Präsente, wären aber tödlich eingeschnappt, wenn man sich mal nichts überlegt. Und das Letzte, was irgendjemand in meinem Umfeld möchte, sind Nippes zum Hinstellen. Dann wird es schon sehr dünn.

Das Schenken an sich macht mir dennoch nach wie vor Spaß, aber der Weg dorthin wird von Jahr zu Jahr nicht einfacher. Spätestens, wenn die Nichten nur noch Geld wollen, werde ich die Schenkerei gründlich reformieren müssen.

Für mein Kind fällt es mir am leichtesten, Geschenke zu kaufen. Das macht mir auch am meisten Spaß, da ich da nie lange überlegen muss und mir auf Anhieb immer eine ganze Menge einfällt, was ich kaufen könnte. Und wenn man nicht völlig ideenlos ist, dann macht das Kaufen von Geschenken gleich noch viel mehr Spaß, wie ich finde. Wenn man sich hingegen Ewigkeiten den Kopf über ein Geschenk zerbrechen muss und sich im Endeffekt trotzdem noch unsicher ist, ob sich der- oder diejenige über das Geschenk freuen wird, finde ich das eher frustrierend.

Meinen Mann beschenke ich eigentlich auch gerne, wenn ich denn dann gute Ideen habe. Bisher konnte ich glücklicherweise noch zu jedem Anlass etwas Passendes finden, was ich ihm geschenkt habe. Bis ich die richtigen Ideen hatte, hat es aber tatsächlich immer eine Weile gedauert. Mein Mann wünscht sich meist auch nichts, so dass es da einfach schwer ist, etwas zu finden. Wenn mir dann aber doch mal eine Idee kommt, habe ich großen Spaß daran, diese auch umzusetzen und die Geschenke zu besorgen. Bis es soweit ist, habe ich aber eher ein ungutes Gefühl.

Meine Eltern finde ich immer ganz schrecklich zu beschenken. Das macht mir auch keinen Spaß. In letzter Zeit habe ich wieder viele passenden Ideen, was mir das Kaufen von Geschenken stark erleichtert, aber im Normalfall hasse ich es. Die beiden wünschen sich nichts, haben schon alles und haben auch keine Interessen oder Hobbys, so dass ich es nahezu unmöglich finde, da etwas Schönes zu finden.

Ich denke, es ist ganz normal, dass man bestimmten Menschen gegenüber Vorlieben beim Schenken hat. Ich persönlich kaufe am liebsten Geschenke für meine Familie und enge Freunde, weil ich sie am besten kenne und weiß, was ihnen gefallen könnte. Bei anderen Personen, wie etwa Arbeitskollegen oder Nachbarn, fällt es mir oft schwer, passende Geschenke zu finden.

Wenn es um Geschenke für meinen Partner geht, bin ich auch immer ein wenig unsicher. Einerseits kenne ich ihn sehr gut und weiß, was er mag, andererseits hat er aber auch schon so ziemlich alles, was er braucht. Oft kaufe ich ihm daher etwas Praktisches, wie beispielsweise Kleidung oder technische Geräte.

Geschenke für Kinder zu kaufen, macht mir ebenfalls viel Freude. Sie sind oft noch so unvoreingenommen und können sich über die kleinsten Dinge freuen. Allerdings denke ich auch, dass es wichtig ist, dabei nicht zu übertreiben. Kinder können schnell überfordert sein, wenn sie zu viele Geschenke auf einmal bekommen, und das nimmt ihnen auch die Freude an den einzelnen Dingen.

Insgesamt denke ich, dass es beim Schenken darauf ankommt, dass man sich Gedanken darüber macht, was die betreffende Person wirklich freuen würde und nicht einfach irgendwas kauft, nur um etwas zu schenken. Es geht nicht um den materiellen Wert des Geschenks, sondern darum, dass man sich Zeit genommen hat, um etwas Besonderes auszusuchen.