Mitten in der Nacht zum Duschen aufstehen?
Der Partner einer Bekannten hat die kuriose Angewohnheit, an Wochenenden oder im Urlaub mitten in der Nacht für eine Dusche aufzustehen, obwohl er schon seit einigen Stunden geschlafen hat und auch weiterschlafen wird. Letztens ist er um drei Uhr nachts aufgestanden und hat geduscht, um sich dann wieder ins Bett zu legen. Seine Freundin hat ihn schon öfters gefragt, warum er das macht und er meint, wenn er am Vorabend keine Dusche hatte, stört ihn das nachts manchmal einfach.
Sie versteht nur nicht, was für einen Unterschied das mitten in der Nacht noch macht und warum er nicht bis zum Morgen wartet. Findet ihr es normal, nachts für eine Dusche aufzustehen und dann weiterschlafen, obgleich man sich nicht schmutzig gemacht hat? Habt ihr das auch schon gemacht?
Ich finde das Verhalten ehrlich gesagt nicht normal und als Freundin, die dann auch immer wach wird, würde ich das auch nicht tolerieren wollen. Wenn ich merke, dass ich zu schmutzig bin, dann kann ich doch abends duschen und dann merke ich das doch auch nicht erst, wenn ich im Bett bin. Ich könnte dann nach der Dusche gar nicht so schnell weiter schlafen und darum würde ich das sicher nicht so machen wie dieser junge Mann.
Ich finde es auch etwas seltsam, zu so abstrusen Zeiten für eine Dusche aufzustehen, zumal die Freundin des jungen Mannes das ja ab und zu mitbekommen und davon wach werden wird. Mir würde das gar nicht gefallen, zumal gerade Wochenenden und Urlaubstage ja zum Ausschlafen ausgenutzt werden sollen. Je nachdem, wie leicht der eigene Schlaf ist und welche Gewohnheiten man sonst so hat, schläft man nach einer solchen Unterbrechung vielleicht auch nur schlecht wieder ein. Noch dazu verursacht eine Dusche ja auch Geräusche, und wenn man Nachbarn und dünne Wände hat, stört man durch den nächtlichen Ausflug womöglich nicht nur den eigenen Haushalt, was ich schon ziemlich rücksichtslos finde.
Zwar kann ich verstehen, dass man nicht gerne schmutzig ins Bett geht und sich unwohl fühlt, wenn man aufwacht und den Eindruck hat, durchgeschwitzt zu sein. Aber entweder dusche ich noch vor dem Zubettgehen, auch wenn es entsprechend spät am Abend erst geschieht, oder aber ich zwinge mich dazu, bis zum nächsten Morgen zu warten. Auf die paar Stunden kommt es dann ja auch nicht mehr wirklich an, und wenn die Dusche trotzdem das erste ist, was ich am neuen Tag mache, starte ich auf jeden Fall sauber in den Morgen. Wer dennoch das Bedürfnis hat, sich nachts kurz frisch zu machen, der kann auch einfach am Waschbecken eine schnelle Katzenwäsche durchführen, Deo aufsprühen oder das Nachthemd wechseln. Das macht weniger Aufwand und Lärm und verschafft kurzfristig ein besseres Gefühl.
Ich fand es im letzten Hotel sehr schlimm, dass viele Leute in der Nacht duschen gingen. Dies passierte zwischen ein und drei Uhr morgens und alles war dermaßen hellhörig, dass man das Fließen des Wassers durch die Rohre sehr stark hörte. Manchmal dachte ich schon, dass ein Wasserfall ins Zimmer eingebrochen wäre und dass wir gleich ertrinken würden. Ich habe gar nicht gewusst, dass das Wasser in den Rohren dermaßen laut werden kann.
Mir fallen spontan zwei Situationen ein, in denen ich auch nachts wach geworden bin, um mir eine Dusche zu gönnen, nur um direkt danach wieder einzuschlafen
Einmal ist es mir passiert, dass ich nach einer für mich sehr anstrengenden körperlichen Arbeit mich abends auf mein Sofa gelegt habe und versehentlich eingeschlafen bin dabei. Ursprünglich wollte ich mich nur kurz hinsetzen und danach direkt duschen, weil ich sehr verschwitzt und schmutzig war. Da der Tag aber so dermaßen anstrengend war, wollte ich mich eben kurz ausruhen und etwas trinken, um etwas zur Ruhe zu kommen.
Später, als ich aufgewacht bin, habe ich eben gemerkt, dass ich auf dem Sofa eingeschlafen bin und es war mittlerweile nach Mitternacht. Da ich nicht so verschwitzt und dreckig in mein Bett gehen wollte, habe ich eben noch schnell geduscht, bin in meine sauberen Schlafklamotten geschlüpft und konnte erholsam schlafen.
Hier muss allerdings gesagt werden, dass es mir bisher nur einmal passiert ist, dass ich versehentlich vor dem Duschen eingeschlafen bin. Beim Partner der Bekannten scheint es ja ein regelmäßiges Phänomen zu sein.
Außerdem kommt es bei mir im Sommer mal häufiger vor, dass ich mir nachts eine kalte Dusche gönne, wenn ich vor Hitze nicht einschlafen kann. Dann kann es extrem erholsam sein, kaltes Wasser über den Körper fließen zu lassen und es hilft auch wieder einzuschlafen.
So ungewöhnlich finde ich das nun nicht. Ich stehe manchmal mitten in der Nacht auf und putze mir die Zähne, wenn ich es am Abend vergessen habe. Das ist auch laut, da ich eine elektrische Zahnbürste verwende und mein Partner weiß aber Bescheid und kann es schon ignorieren. Manchmal stehe ich auch mitten in der Nacht auf und gehe duschen, das kommt aber selten vor.
Es gibt aber auch Tage, an denen ich um vier Uhr aufstehe, um gegen fünf Uhr zur Arbeit zu gehen. Dann gehe ich auch duschen, sonst fühle ich mich nicht für den Tag gewappnet. Meine Nachbarn sind mir da mittlerweile relativ egal, weil wer nachts Möbel verrücken kann, der kann auch wachwerden, wenn ich mich fertig mache. Ich habe mir mittlerweile tatsächlich abgewöhnt, mir über alles Gedanken zu machen.
Im Sommer finde ich eine nächtliche Dusche auch sehr entspannend, besonders wenn es furchtbar heiß ist und man eh schon sehr viel schwitzt. Sie hilft dann auch beim Einschlafen und kühlt den Körper etwas runter, weil verschwitzt kann ich auch nicht einschlafen. Da finde ich das Duschen schon angenehm. Ich vermute jedoch, dass es bei dem Partner der Bekannten eher so ist, wie bei mir mit dem Zähneputzen. Dann denkt man sich, man übersteht mal eine Nacht ohne, aber nach wenigen Stunden wurmt es einen so sehr, dass man es doch tun muss, weil man sich furchtbar unwohl fühlt.
Wenn man um 4 Uhr morgens in der Dusche steht, ist es aber auch nicht mehr "mitten in der Nacht". Wir stehen auch jeden Tag um 5 Uhr auf und teils sogar früher. Wenn ich um Mitternacht oder 1 Uhr morgens duschen gehe, hat das bei mir nur 2 Gründe. Entweder ist es Sommer und es ist in der Nacht so heiß, dass ich nicht schlafen kann und somit wach werde. Dann brauche ich eine kalte Dusche.
Der zweite Fall ist, wenn ich krank bin und in der Nacht so geschwitzt habe, dass mein Pyjama triefnass geworden ist. Diesen Zustand kann ich auch nicht so belassen und muss mich duschen gesehen und nachher auch einen neuen Pyjama anziehen. Sonst stehe ich nicht darauf, mich zu exotischen Nachtzeiten duschen zu wollen.
An sich sehe ich daran nichts schlimmes, wenn man das Gefühl hat duschen zu müssen, dann sollte man das machen, bevor man sich noch unwohler fühlt. Selber kenne ich es von mir nur so, dass ich dann wirklich ganz wach bin und dann duschen gehe, also auch aufstehe. Ich könnte mich auch gar nicht danach noch mal hinlegen, weil ich dann erst meine Haare wieder trocken bekommen müsste und mit einer Duschhaube macht es für mich keinen Sinn, da ich jeden Tag meine Haare wasche. Für mich ist das also nichts, aber wenn man das so machen will, soll man es doch so machen.
Ich finde das auch total merkwürdig und würde das als Partner auch nicht einfach so hinnehmen. Immerhin wird man ja auch immer wach, sobald der andere aufsteht und aus dem Zimmer geht, wenn man nicht unbedingt einen sehr tiefen Schlaf hat. Wenn der andere auf Toilette muss und deshalb aufsteht, dann ist das ja absolut legitim und vertretbar. Wenn er aber duschen geht, dann finde ich das absolut daneben. Im Gegensatz zu einem Toilettengang wird man als Partner so ja auch zweimal wach. Wenn der andere nur kurz auf Klo geht, dann schläft man weiter, sobald der andere wieder da ist. Bei einer Dusche schläft man ja eher zwischendurch ein und wird dann nochmal geweckt, sobald der andere dann wieder ins Zimmer kommt.
Wenn man die Erfahrung gemacht hat, dass es einen so sehr stört, wenn man ungeduscht im Bett liegt, dass man sogar mitten in der Nacht das Bedürfnis hat, aufzustehen und duschen zu gehen, sollte man doch aus der Situation lernen. Dann sollte man einfach regelmäßig vor dem Schlafen schon duschen und dann ergibt sich das Problem erst gar nicht. Man kann das ja einfach als festes Ritual einführen.
Ich dusche meistens morgens, aber wenn ich mich unwohl fühlen würde, ungeduscht ins Bett zu gehen, würde ich einfach nochmal duschen. Wenn ich im Bett liege, dann bleibe ich in der Regel auch liegen, es sei denn, ich muss aufgrund meines Kindes aufstehen oder ich muss auf Toilette. Ich werde durch meinen Sohn aber ohnehin so oft nachts geweckt, dass es mir nicht im Traum einfallen würde, freiwillig aufzustehen und zu duschen. Immerhin ist man dann mit Sicherheit auch erstmal hellwach. Und auch sonst müsste wirklich viel passieren, dass ich auf so eine Idee käme und nicht zumindest bis zum nächsten Morgen warten würde.
Also, ich persönlich kann verstehen, dass man sich nach einem langen Tag oder einer Aktivität unbedingt duschen möchte, bevor man schlafen geht. Aber mitten in der Nacht aufstehen, um zu duschen, obwohl man schon seit einigen Stunden geschlafen hat? Das finde ich ein bisschen merkwürdig.
Ich denke, es ist auch wichtig zu berücksichtigen, ob das Duschen den Schlaf stört. Wenn man nach dem Duschen wach und erfrischt ist und nicht mehr einschlafen kann, könnte es kontraproduktiv sein, mitten in der Nacht zu duschen. Wenn jedoch das Duschen beruhigend wirkt und dabei hilft, schneller wieder einzuschlafen, dann könnte es eine sinnvolle Routine sein.
Aber insgesamt finde ich es schon etwas seltsam, nachts aufzustehen und zu duschen, besonders wenn man nicht verschwitzt oder schmutzig ist. Es scheint fast, als ob es eine Art zwanghafte Handlung oder eine fixe Idee ist. Vielleicht gibt es andere Gründe, warum er das macht, wie zum Beispiel eine psychische Erkrankung oder Schlafstörungen.
Ich denke, es wäre wichtig, dass die Freundin mit ihrem Partner darüber spricht und versucht, die Gründe für sein Verhalten zu verstehen. Vielleicht gibt es eine Lösung, die für beide Seiten funktioniert, ohne dass er sich nachts zum Duschen aufstehen muss. Aber ich würde ihm auch nahelegen, sich professionelle Hilfe zu suchen, wenn es sich um eine zwanghafte Handlung handelt oder wenn das Duschen seinen Schlaf tatsächlich stört.
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