Gewisse Vornamen No-Go-Kriterium für Date?
Eine Bekannte sagte vor Kurzem zu mir "Also so alte Namen wie Roland oder Richard sind ja jetzt nicht so mein Fall, aber einen Kevin oder Justin möchte ich jetzt auch nicht unbedingt als Partner bzw. Ehemann haben."
Welche Auswirkung negativ behaftete Vornamen auf die Partnersuche haben, wurde tatsächlich schon mehrfach untersucht bzw. in Umfragen erforscht. So sollen zum Beispiel Männer die Alexander heißen 102 Prozent mehr Erstprofilaufrufe haben als solche deren Name Kevin lautet. Weitere solcher negativ behafteter Namen sollen hierbei zum Beispiel Mandy, Jacqueline, Chantal, Kevin, Justin oder Marvin gewesen sein. Gut anzukommen bei der Partnerwahl scheinen dagegen jedoch auch Hannah, Charlotte, Marie, Jakob und Maximilian.
Natürlich könnte ich mir vorstellen, dass manche Menschen gewisse Vornamen auch wegen privater negativer Erfahrungen als neuen Partnernamen ausschließen möchten, z.B. weil ein Expartner so hieß. Hat euch der Vorname der Frau/des Mannes in irgendeiner Form bei der Partnerwahl beeinflusst und welche Gründe hattet ihr dafür? Könnt ihr verstehen, dass man Vornamen als No-Go-Kriterium für Dates hat?
Ich date nicht. Und das liegt nicht allein daran, dass ich in einer festen Beziehung bin. Für mich müssen Stimme, Sprachmuster, Geruch, Haltung, Mimik und Gestik sowie bestimmte körperliche Voraussetzungen stimmen. Da geht es dann nicht um Größe und Gewicht, sondern Kopfform, Ohren, Zähne, Hände oder das Verhältnis der Gliedmaßen zum Rumpf. Das bleibt beim Online-Dating alles verborgen, daher fällt das aus.
Man lernt im normalen Leben doch genug interessierte und eventuell auch interessante Menschen kennen. Und bei denen entsteht das Interesse an ihnen meist, bevor der Name bekannt ist. Daher sind mir Vornamen relativ egal. Assoziationen hat man da eher, wenn der Bezug zu einer bestimmten Person fehlt. Der Online-Kevin mag unattraktiv wirken, der attraktive Kevin aus dem Verein dagegen schreckt nicht wegen des Namens ab.
Ich fühle mich mit solchen Klischees nicht wirklich wohl. Über "Kevins" darf man sich gepflegt lustig machen und Träger dieses Namens pauschal als charakterlich ungeeignet für eine Liebesbeziehung verächtlich abtun, aber wo zieht man die Grenze? Wenn jemand stolz damit hausieren gehen würde, Yilmaz, Igor, Abuna oder Ahmad pauschal nicht "daten" zu wollen, würden manche Leute schon etwas schwerer schlucken.
Und eigentlich sagt man ja nichts anderes als: "Kevin und Mandy sind Unterschicht-Namen, da sind alle blöd und asozial und schauen RTL2 und ziehen sich scheiße an und ihre Kopfform ist auch eine Katastrophe. So was Widerliches date ich nicht." Und umgekehrt gelten Leute, die ihre Kinder Maximilian und Sophie nennen, schon von vornherein als mittelständischer, "biodeutscher", wohlhabender und gebildeter, ergo besseres Datingmaterial. So kann man Menschen natürlich in Schubladen stecken, be- und verurteilen, ohne genauer hinzuschauen. Besonders erpicht darauf bin ich zumindest nicht.
Ich denke, da spielt hauptsächlich das Kopfkino der Leute eine Rolle. Man stellt sich unter bestimmten Namen bestimmte Charakter- oder Menschentypen vor, ohne zu wissen, wie die Leute wirklich sind.
Mir geht es so, dass ich mir bei den meisten Namen sehr gut positive Aspekte vor Augen führen kann. Kevin - da kann man sich beispielsweise den Heiligen Kevin von Glendalough vorstellen, der anscheinend auch der Schutzpatron der Erzdiözese Dublin ist, und für den es eine frühromanische Steinkirche St. Kevin in Glendalough, Irland gibt. Und schon habe ich grüne irische Landschaften im Kopf, und der Name bekommt eine positive Färbung.
Für fast jeden Namen gibt es ja ganz unterschiedliche Namensträger, und da findet sich eigentlich immer auch eine positive Assoziation.
Der Name meines Mannes hat bei unserer Partnerwahl keine Rolle gespielt. Ich denke, dass die meisten Menschen bei der Partnerwahl eher auf die Persönlichkeit und die Chemie zwischen den beiden Personen achten als auf den Namen. Natürlich können negative Assoziationen aufgrund früherer Erfahrungen oder gesellschaftlicher Vorurteile eine Rolle spielen. Aber ich denke, dass dies eher die Ausnahme als die Regel ist.
Es ist jedoch verständlich, dass man gewisse Vornamen als No-Go-Kriterium für Dates hat. Der Name eines potenziellen Partners kann eine starke emotionale Reaktion hervorrufen, die nicht unbedingt vernünftig oder logisch ist, aber dennoch real. Ein Name kann negative Assoziationen wecken oder auch einfach nicht zum eigenen Geschmack oder Stil passen.
Es ist wichtig zu betonen, dass man eine Person nicht allein aufgrund ihres Namens beurteilen sollte. Namen sind nur ein kleiner Teil dessen, wer eine Person wirklich ist. Wenn man jedoch merkt, dass man aufgrund des Namens Vorurteile oder negative Assoziationen hat, sollte man versuchen, diese zu überwinden und die Person unvoreingenommen kennenzulernen.
Letztendlich denke ich, dass es wichtiger ist, sich auf die Persönlichkeit und die Eigenschaften einer Person zu konzentrieren, als auf den Namen. Natürlich hat jeder seine eigenen Vorlieben und Abneigungen, aber ich denke, dass es am wichtigsten ist, eine Person zu finden, die man liebt und mit der man eine glückliche und erfüllende Beziehung aufbauen kann.
Das Konzept von Dating beruht doch eigentlich immer darauf, dass man sich jemanden aufgrund von total oberflächlichen Kriterien aussucht oder eben nicht aussucht, oder? Ist es wirklich anders wenn man bestimmte Vornamen ausschließt als wenn man eine bestimmte Haarfarbe bevorzugt oder alle unter einer bestimmten Körpergröße ablehnt?
Ich habe damit keine Erfahrungen mit Dating und wüsste jetzt gar nicht wie ich meine Ausschlusskriterien überhaupt definieren würde, aber Tatsache ist doch, dass man welche definieren muss um in dem großen Angebot irgendwann mal irgendeine Wahl treffen zu können.
Wenn man jemanden im realen Leben kennen lernt und sich eine Freundschaft und dann eine Beziehung entwickeln spielt der Name wahrscheinlich bei kaum jemandem eine Rolle.
Cloudy24 hat geschrieben:Das Konzept von Dating beruht doch eigentlich immer darauf, dass man sich jemanden aufgrund von total oberflächlichen Kriterien aussucht oder eben nicht aussucht, oder?
Naja, ich habe meine früheren Dating Partner meistens Kriterien in Betracht gezogen, aus denen ich annehmen konnte, dass sich zumindest gute und interessante Gespräche ergeben können. In erster Linie waren das z.B. die im Profil genannten Interessen und Hobbys, oder auch andere Themen, die mich angesprochen hatten. Meistens hatten wir vor dem Date auch schon ein wenig gechattet, sodass absehbar war, dass man sich zumindest halbwegs gut verstehen würde.
Ich hatte mich also nicht an total oberflächlichen Kriterien wie den Vornamen oder die Körpergröße orientiert, weil das wenig gebracht hätte. Letztlich geht es mir bei den Menschen darum, dass ich mit ihnen hoffentlich auf einer Wellenlänge sein werde, und da passen andere Kriterien eben besser als ausgerechnet der Vorname.
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