Braut nicht kennen und deswegen nicht zur Hochzeit gehen?
Mein Kumpel ist schon seit einigen Jahren wirklich etwas erstaunt über das Verhalten seines besten Freundes. Sie verbringen viele Stunden miteinander, telefonieren täglich und schreiben sich, aber seine Freundin, die immerhin schon 10 Jahre an seiner Seite ist, kennt er nicht.
Die Begründung des besten Freundes ist immer, dass sie schon arge Probleme mit ihm als Partner hat, weil er aufgedreht ist und weitere Charakterzüge an sich hat, die sein bester Freund aber eben auch mit sich bringt. Er will daher nicht, dass sie einen schlechten Eindruck vom besten Freund bekommt, genervt ist und die Situation dazu verleitet, dass die beiden sich nicht leiden können.
Allerdings hat nun der beste Freund meines Kumpels die alles entscheidende Beziehungsfrage gestellt und möchte seine Freundin heiraten. Soweit so gut und mein Kumpel soll zur Hochzeit kommen, aber fühlt sich überhaupt nicht mehr wohl damit.
Er ist schockiert, dass er da sein soll und nie die Braut jemals in einen anderen Moment kennenlernen konnte sowie ihre Familie. Er findet das gesamte Fest also äußerst ungünstig und möchte nicht mehr zur Hochzeit gehen, weil hier automatisch das erste persönliche Kennenlernen stattfinden würde, was er einfach unpassend findet.
Ich konnte ihm tatsächlich keinen wirklichen Rat geben, weil ich so etwas noch nie erlebt habe und frage daher Euch, wie Ihr mit der Einladung jetzt umgehen würdet. Würdet Ihr als bester Freund zu einer Hochzeit gehen, wo Ihr die Braut nicht kennt? Oder findet Ihr, dass dieser Moment doch jetzt geradezu perfekt zum Kennenlernen ist?
So schwer ist das doch eigentlich gar nicht. Der beste Freund muss sich mit der Braut vor der Hochzeit treffen. Sagen wir mal so, das Ding ist doch eh durch und nun muss er sie mögen und sich von einer guten Seite zeigen, ob es ihm passt oder nicht. Sonst würde er ja auch seinen Freund verlieren und das will er sicherlich nicht. Die beiden können doch einfach mal gemeinsam Grillen, etwas zusammen trinken oder was auch immer. Man kann sich ja vorher noch mal treffen, einen schönen Abend haben und zumindest mal miteinander reden.
Ich würde wahrscheinlich auch eher ein blödes Gefühl haben, wenn ich die Braut nicht kenne und würde eben versuchen die vorher noch wenigstens ein Mal zu treffen. Die Familie der Braut muss man ja nicht kennen, das ergibt sich, aber die Braut selber muss man kennenlernen. Ich kann auch wirklich nicht verstehen, wie das in 10 Jahren nicht passieren konnte.
Mein Mann beispielsweise hat auch schwierige Freunde. Einer wurde mir sogar vorgestellt mit: " Der trinkt immer so viel, dass er dann am Ende alles zu bricht." War vielleicht nett gemeint als Hinweis, aber nicht besonders nützlich, wenn man dann schon ein Bild im Kopf hat. Der Freund ist super lieb und hatte da eben eine Partyphase, aber auch den habe ich kennengelernt und finde das normal vielleicht auch mal komische Freunde kennenzulernen.
Ich verstehe die Bedenken deines Kumpels, da es natürlich ungewöhnlich ist, die Braut erst am Tag der Hochzeit kennenzulernen. Allerdings denke ich, dass es wichtig ist, dass er zur Hochzeit geht, da er der beste Freund des Bräutigams ist und somit ein wichtiger Teil des Festes sein sollte. Es geht schließlich um eine sehr wichtige Feier im Leben seines besten Freundes und es wäre schade, wenn er nicht dabei wäre.
Außerdem ist die Hochzeit eine perfekte Gelegenheit, um die Braut und ihre Familie kennenzulernen und zu sehen, wie sie in das Leben des Bräutigams passt. Es ist immer besser, die Braut persönlich kennenzulernen, bevor sie offiziell Teil der Familie wird. Auch wenn es am Anfang unangenehm sein kann, ist es immer besser, sich die Chance zu geben, neue Freundschaften zu schließen.
Ich würde deinem Kumpel empfehlen, sich mit dem Bräutigam in Verbindung zu setzen und zu sehen, ob es möglich ist, vor der Hochzeit Zeit mit der Braut und ihrer Familie zu verbringen. Wenn dies nicht möglich ist, sollte er trotzdem zur Hochzeit gehen und versuchen, sich so gut wie möglich in die Feierlichkeiten einzubinden.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Beziehung zwischen dem besten Freund und dem Bräutigam eine lange Geschichte hat und es daher sehr unwahrscheinlich ist, dass die Braut den besten Freund aufgrund eines unangenehmen ersten Eindrucks nicht mag. Letztendlich geht es darum, den Tag des Bräutigams zu feiern und ihm zu zeigen, dass er von seinen Freunden unterstützt wird.
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