Partner Fernbeziehung vorgaukeln, obwohl man Trennung will
Frau Zweifel, Mitte 30, wohnt von ihrem Heimatort seit der Heirat ca. 300 Kilometer entfernt. Sie hat mit Heimweh seit der Hochzeit vor 5 Jahren, wo sie ins Haus ihres Mannes gezogen ist sehr zu kämpfen. Nun ist ihr Vater verstorben und sie ist Alleinerbin des Hauses ihres Vaters. Das Erbe würde sie auch gerne annehmen. Deswegen zieht sie in Erwägung wieder in ihre alte Heimat zu ziehen. Ihr Mann würde aber nie mitziehen, weil er einen guten Job in seiner Heimat hat und auch das Haus.
Frau Zweifel hat nun eine Fernbeziehung vorgeschlagen. Der Mann ist auch damit einverstanden. Denn er ist beruflich sowieso sehr eingespannt. Aber je mehr Frau Zweifel über die Fernbeziehung nachdenkt, desto eher kommt sie zu dem Entschluss, dass eine Trennung wohl besser wäre. Aber das traut sie sich ihrem Mann nicht zu sagen, da sie erst einmal sehr verschüchtert ist und der Mann auch sehr ausfallend werden kann, wenn es nicht nach seiner Nase geht.
Frau Zweifel überlegt nun, dass sie weg zieht und dem Mann im Glauben lässt, dass es eine Fernbeziehung ist, aber sie einfach hofft, dass sich das alles von alleine löst und der Mann dann irgendwann die Trennung will.
Denkt ihr, dass es richtig von Frau Zweifel ist, dass sie einfach geht und dem Mann dann irgendwann die Entscheidung überlässt? Ich würde einen klaren Schlussstrich ziehen. Aber das kommt für Frau Zweifel aus den genannten Gründen nicht infrage. Wie würdet ihr an Frau Zweifels Stelle reagieren? Kinder sind keine vorhanden, weil der Mann nie welche wollte.
Das finde ich ehrlich gesagt ziemlich feige und charakterschwach. Das sieht für mich dann so aus als würde Frau Zweifel sich dann bewusst so verhalten, dass Herr Zweifel keine Lust mehr auf die Beziehung hat und dann die Scheidung einreicht. Es gab ja in diesem Forum mal einen ähnlichen Thread, in dem es aber um eine normale Trennung ging und keine Scheidung. Frau Zweifel erinnert mich mit ihrem Verhalten irgendwie daran und das finde ich nicht richtig.
Wenn sie keine Zukunft mehr sieht, soll sie einen klaren Schlussstrich ziehen, auch wenn der Mann da schwierig ist und dann vielleicht ausflippt. Aber da muss man durch. Man kann doch nicht ewig unbequemen Situationen aus dem Weg gehen und dann hoffen, dass sich alles von selbst regelt.
Täubchen hat geschrieben:Das finde ich ehrlich gesagt ziemlich feige und charakterschwach. [...]
Wenn sie keine Zukunft mehr sieht, soll sie einen klaren Schlussstrich ziehen, auch wenn der Mann da schwierig ist und dann vielleicht ausflippt.
In einigen Situationen würde ich dir da ja sogar zustimmen. Eine Trennung ist sicher nie so richtig angenehm, aber in den meisten Fällen eher so, dass man eben die Zähne zusammenbeißen muss und es durchziehen. Aber eine Frau, die "eingeschüchtert" von ihrem Partner ist, da hätte ich doch einige Bedenken. Das klingt für mich nämlich stark so, als hätte sie Angst, dass der Mann dann mehr als nur verbal ausfallend wird.
In so einer Situation würden dann in meinen Augen die gängigen Schlussmach-Etikette auch nicht mehr gelten. Einen Schlussstrich ziehen wäre trotzdem gut, ja, aber wenn ein Beziehungsteil ehrlich Angst vor der Reaktion hat bzw. haben muss, dann kann das auch nach dem Umzug passieren, wenn man außerhalb der Reichweite des Anderen ist.
Kalu-chan hat geschrieben:Aber eine Frau, die "eingeschüchtert" von ihrem Partner ist, da hätte ich doch einige Bedenken. Das klingt für mich nämlich stark so, als hätte sie Angst, dass der Mann dann mehr als nur verbal ausfallend wird.
Hast du den Text überhaupt aufmerksam gelesen? Dort ist gar nicht die Rede davon, dass die Frau "eingeschüchtert" wird von ihrem Ehemann. Es ist nur die Rede davon, dass sie generell schüchtern ist und dass der Mann (verbal) ausfallend wird, wenn sie etwas macht, was ihm nicht gefällt. Sie ist also generell ein eher kuschendes Weibchen, das sich nicht traut, den Mund aufzumachen und zu ihrem Wort zu stehen. Da braucht man auch keine Gewalt dazu. Keine Ahnung wo du das mit der körperlichen Gewalt da reininterpretierst.
Es gibt auch Menschen, die muss man nur schief anschauen und die knicken direkt ein, weil die kein Rückgrat haben und sich nicht trauen ihre Meinung zu vertreten. Unter dem Aspekt ist ihr Verhalten als feige einzustufen, da ich nicht daraus lesen kann, dass ihr etwas getan werden würde, wenn sie klar kommuniziert, dass sie sich trennen möchte.
So etwas finde ich nicht nur extrem feige und dämlich, sondern auch völlig unfair dem Mann gegenüber, egal wie cholerisch und ausfallend er sein mag. Das ist ja im Prinzip nicht weit von Ghosting entfernt und so etwas geht für mich einfach gar nicht, erst recht nicht, wenn man so lange zusammen ist. Wenn man sich trennen will, dann sollte man das meiner Meinung nach immer so kommunizieren, anstatt irgendwelche Intrigen zu spinnen, sich so zu verhalten, dass der Partner Schluss macht oder sich einfach nicht mehr beim Partner zu melden.
Es ist nie schön, dem Partner zu sagen, dass man sich trennen will. Die meisten werden ein mulmiges Gefühl haben. Das ist ja auch normal. Man weiß ja unter Umständen, dass man dem Partner wehtun wird und hat damit Angst vor seiner Reaktion, weil man sich dann auch schlecht fühlt. Trotzdem muss man da meiner Meinung nach einfach durch. So etwas gehört einfach dazu. Außerdem ist es ja auch "nur" ein Gespräch. Man sagt dem Partner was Sache ist und hat es damit mehr oder weniger hinter sich.
Es bringt ja auch nichts, wenn man dem Partner eine Fernbeziehung vorgaukelt und diese angebliche Fernbeziehung dann auch noch einige Wochen oder Monate durchziehen muss, wenn man sich schleichend vom Partner lösen muss. Damit macht man sich doch auch nur selbst das Leben schwer, wenn man so eine Trennung bewusst über Monate in die Länge zieht. Außerdem ist es doch einfach nur dämlich und unfair, über so eine lange Zeit so ein mieses Spiel mit dem Partner zu spielen. Beide leiden dann doch über Wochen oder Monate unter dieser merkwürdigen Situation und da ist es doch eindeutig einfacher und schmerzloser, wenn man direkt sagt, was Sache ist.
Es ist wirklich traurig, dass es solche Beziehungen gibt, in denen man nicht die Wahrheit sagen kann, weil man Angst haben muss, dass das Gegenüber durchdreht. Ich finde dennoch man muss eine klare Linie fahren und daher auch ganz klar sagen was man will.
Wenn man nun keine Beziehung mehr will, aber es sich nicht traut anzusprechen, sollte man sich vielleicht Unterstützung holen oder die Methode ändern. Man kann einen Brief schreiben und darin auch schreiben, dass man Angst vor der Reaktion hatte. Alternativ dazu kann man sich aber auch eine Freundin mit dazu nehmen, die einen den Rücken stärkt.
Ich finde nicht, dass man etwas vorspielen sollte, was dann eh nicht klappen wird. Denn auch hier enttäuscht man nur und geht den vermeintlich leichten Weg, aber so geht die Trennung ja auch nicht besser von statten. Wie wurde das Ganze denn nun gelöst von ihr?
Ich kann gut nachvollziehen, wie schwer es sein kann, eine solch schwierige Entscheidung zu treffen. Es ist verständlich, dass Frau Zweifel nach dem Verlust ihres Vaters in ihre alte Heimat zurückkehren möchte, um sich näher bei ihrer Familie zu fühlen. Auch kann ich verstehen, dass es für sie schwierig ist, ihrem Mann die Wahrheit zu sagen, aus Angst vor seiner Reaktion. Aber ich denke, dass es keine gute Lösung ist, einfach wegzuziehen und dem Mann die Entscheidung zu überlassen.
Eine Ehe ist ein Partnerschaftsvertrag, der auf Respekt, Vertrauen und Ehrlichkeit basiert. Eine Lüge oder das Zurückhalten von Wahrheit kann das Vertrauen zerstören und die Partnerschaft auf lange Sicht schädigen. Deshalb denke ich, dass Frau Zweifel ihrem Mann die Wahrheit sagen und offen über ihre Gefühle sprechen sollte. Vielleicht gibt es eine Lösung, die für beide Seiten akzeptabel ist. Es könnte beispielsweise eine Möglichkeit sein, dass Frau Zweifel für eine bestimmte Zeit in ihre alte Heimat zieht, um das Erbe anzunehmen und dann zurückkehrt, um mit ihrem Mann zusammenzuleben.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass eine Fernbeziehung nicht immer die beste Option ist, um eine Ehe zu retten. Eine dauerhafte räumliche Trennung kann die emotionalen Bindungen zwischen den Partnern schwächen und die Kommunikation erschweren. Wenn Frau Zweifel das Gefühl hat, dass ihre Ehe nicht mehr funktioniert, ist es wichtig, eine Entscheidung zu treffen, die für sie selbst am besten ist. Eine Trennung kann schwer sein, aber sie kann auch die Möglichkeit bieten, ein neues Leben zu beginnen und einen Partner zu finden, der besser zu einem passt.
Insgesamt denke ich, dass es für Frau Zweifel am besten ist, ehrlich mit ihrem Mann zu sein und offen über ihre Gefühle zu sprechen. Eine Fernbeziehung oder das Verstecken der Wahrheit ist keine gute Lösung und kann langfristig mehr Schaden als Nutzen anrichten.
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