Über Film- und Serienvorlieben des Partners lustig machen?
Eine Freundin von mir macht sich häufig über den Film- und Seriengeschmack ihres Mannes lustig. Sie meint, dass sie es lächerlich findet, was sich ein erwachsener Mann wie er alles im Fernsehen anschauen würde. Ich habe mal mitbekommen, dass ihr Partner gerne Serien wie "Der Bergdoktor" und "Inga Lindström" und ähnliches ansieht. Aus einem Gespräch mit dem Mann meiner Freundin weiß ich, dass er solche Serien und Filme als entspannend empfindet und meint, dass es sich nicht sonderlich auf die Handlung konzentrieren müsste und es eben leichte Kost wäre.Anscheinend verletzt ihn auch, dass meine Freundin sich darüber lustig macht und darüber lauthals lacht. Sie verlässt auch demonstrativ den Raum, wenn er diese Serien und Filme ansehen möchte.
Findet ihr es in Ordnung, wenn man sich über den Filmgeschmack des Partners lustig macht? Würdet ihr das auch durchaus tun? Meint ihr, dass man das nicht so eng sehen sollte, wenn sich der Partner lustig darüber macht? Ist es übertrieben, wenn man dadurch verletzt ist?
Ab und zu einen Witz reißen in einer Beziehung sollte man schon ab können. Wobei ich das schon wirklich nicht so schön finde, wenn man dann extra geht und dann auch jedes Mal solche Sprüche klopfen muss. Man sollte in einer Beziehung respektvoll miteinander umgehen und spätestens dann, wenn man jemanden verletzt und sei es auch noch so wenig, dann ist eine Grenze überschritten und man sollte etwas an seinem Verhalten ändern. Natürlich ist der Filmgeschmack nun nicht so eine große Sache, aber man sollte dennoch den Filmgeschmack des Partners respektieren.
Natürlich mache ich auch mal einen Witz über meinen Mann oder die Filme, die er manchmal sieht. Wobei er dasselbe auch mit mir macht, wenn er da etwas witzig findet. Manche Sachen sind ja einfach unrealistisch oder albern dargestellt, da kann man ruhig mal einen Witz darüber reißen. Dennoch weiß ich was mein Mann besonders gerne sieht und da halte ich mich dann zurück. Wir begegnen uns auf einer Ebene und haben hohen Respekt voreinander und erkennen uns gegenseitig mit unseren Persönlichkeiten an.
Dass man sich über den Partner regelrecht lustig macht, nur weil er einen anderen Geschmack hat, was Filme und Serien angeht, verstehe ich absolut nicht. Ich mag auch nicht alle Serien, die mein Partner macht. Ich verstehe zum Beispiel nicht, was er an The Walking Dead so toll findet, weil ich die Darstellung der Zombies ziemlich primitiv, unauthentisch und billig finde und auch die Schauspieler unterirdisch was die Leistung angeht. Aber deswegen würde ich mich nie darüber lustig machen. Ich bleibe teilweise im gleichen Raum sitzen und beschäftige mich mit meinem Laptop, ich verlasse aber nicht fluchtartig den Raum.
Ich würde es umgekehrt auch nicht wollen, wenn sich mein Partner über meine Schwäche für Musicals aus den 1980er-Jahren lustig macht, auch wenn sich reichlich Stoff dafür bietet. Jeder Mensch hat Vorlieben und Interessen, die vielleicht nicht zu 100 Prozent "cool" sind und über die man sich lustig machen kann. Aber was bringt das, außer dass man einen Menschen kränkt, den man eigentlich liebt, und zwar auf billigste Art und Weise? Ich finde auch, dass man dem Alter irgendwann entwachsen sein sollte, in dem man seine eigenen Komplexe und Hemmungen dadurch zu überspielen versucht, dass man mit dem Finger auf andere zeigt und "Haha" macht.
Ich muss nicht jeden Spleen meines Partners toll finden und mir 200 Folgen einer Serie anschauen, die mich absolut nicht interessiert. Aber ihn dafür verspotten und gar noch vor Dritten darüber herziehen, dass jemand lieber den Bergdoktor als Game of Thrones oder was auch immer schaut, geht gar nicht. Die gute Frau würde es ja auch nicht wollen, wenn ihr Gatte bei seinen Kumpels lauthals darüber krakeelt, dass sie sich nur so blödsinnigen Splatter-Kram mit schlecht geschminkten Zombie-Imitaten reinzieht und wie kann man nur?
Ich war noch nie mit jemandem zusammen, der einen komplett anderen Geschmack hatte als ich. Ein bisschen Schade fände ich es wohl schon wenn gemeinsame Kinobesuche oder Serienabende nicht möglich wären weil sich der eine dann immer zwingen müsste etwas anzuschauen, was ihn so gar nicht interessiert. Das will man sich und anderen ja nicht unbedingt antun.
Aber es gibt ja genug andere Dinge, die man zusammen unternehmen kann und die völlig ohne Bildschirm oder Leinwand funktionieren. Ich denke ich würde mich damit arrangieren und würde mich darüber auch nicht lustig machen. Da ich Trash-Filme mag halte ich mich mit der Kritik am Filmgeschmack anderer eh immer sehr zurück. Ich weiß schließlich genau, wie schlecht meine Filme sind, deshalb schaue ich sie ja.
Mein Partner und ich haben einen sehr ähnlichen Geschmack und können uns somit immer sehr schnell auf Serien und Filme einigen, die wir beide sehen wollen. Ansonsten gibt es schon einige Sachen, die ich schaue und er nicht und umgekehrt, wobei wir aber den Serien und Filmen auch nicht völlig abgeneigt sind.
Es gibt also nichts, worüber ich mich in dieser Hinsicht nun lustig machen könnte. Ansonsten finde ich es aber auch nicht so schlimm, wenn man da auch mal den einen oder anderen Witz darüber reißt. Wenn mein Freund leidenschaftlich gerne GZSZ schauen würde, würde ich vielleicht auch frotzeln. Das ist doch nichts Schlimmes und solange man nicht beleidigend wird, kann man doch darüber lachen. Man muss ja nicht immer gleich alles so ernst sehen.
Solange mein Partner nun nicht erwarten würde, dass ich so etwas auch mitschaue und die ganze Zeit damit verbringen würde, solche Serien und Filme zu sehen, die ich nicht mag, ist das doch auch egal. Das kann der Partner doch ruhig schauen, wobei man ja auch ruhig ein Kommentar ablassen oder Witz darüber machen kann. Man muss ja als Paar nicht immer der gleichen Meinung sein.
Es ist schon ein Unterschied, ob man den anderen neckt und aufzieht (und dieser in der Lage ist, das auch zu zu verstehen) oder ob ich jemanden verhöhne, weil sein Geschmack aus meiner Sicht grottenschlecht ist oder er bzw. sie nicht intelligent genug ist, irgendetwas Komplexeres als den Bergdoktor überhaupt zu verstehen. Ich kannte auch mal eine Frau, die selbst von Game of thrones überfordert schien und auch viele andere Serien als schwierig und kompliziert empfand. Ihr einziges Interesse galt Formaten wie GZSZ, dem besagten Bergdoktor und krawalligen Formanten, wo es nicht schmutzig und menschlich tief genug zugehen konnte. Manchmal kann das auch etwas über eine Person aussagen oder dass man vielleicht doch nicht so gut zusammenpasst.
Wenn ich also einen Partner hätte, der nur Bücher, Serien und Filme konsumiert, die ich als überraschend schlecht empfinde oder der nicht mal willens ist, überhaupt etwas zu lesen, würde ich mich schon wundern. Das kam aber in der Vergangenheit schon sehr lange nicht mehr vor. Meistens gab es doch immer die ein- oder andere Schnittmenge, aus der man sich bedienen konnte. Die letzte ungewöhnliche Vorliebe, die mir bei dem Thema einfällt, sind tränenfeuchte Augen beim Anblick der jährlich laufenden Sissi-Filme.
Das fand ich aber eher skurril als lächerlich und ich habe auch nicht darüber gespottet. Eigentlich finde ich solche Abweichungen von der coolen Norm auch viel interessanter als jemand, der nur vermeintlich Angesagtes konsumiert. Ich habe manchmal auch ein etwas peinliches Faible für Dinge, die man getrost als Trash bezeichnen kann, zum Beispiel meine diesjährige Neigung, mir alle möglichen Teile von "90 days Fiance" reinzuziehen, ein Format, was schon durchaus als peinlich gelten kann.
Mein Freund kennt diese mittlerweile verblasste Vorliebe, teilt sie in keiner Weise, aber macht sich nicht lustig drüber. Da kommt höchstens mal ein Necken, ob jetzt wieder Trash-Time ist, aber nicht so, dass ich mich verhöhnt fühlen müsste. Wir schmunzeln gemeinsam drüber, wie es in einer durchschnittlich guten Beziehung auch sein sollte. Würde er dramatisch den Raum verlassen, fände ich das schon blöd und übertrieben, zur Not könnte man ja auch seine Sachen mit Kopfhörern gucken, wenn es den anderen zu sehr nervt.
Ich kann sagen, dass der Geschmack in Filmen und Serien ein Thema ist, das häufig in meiner Beziehung aufkommt. Mein Mann und ich haben unterschiedliche Vorlieben, was das Anschauen von Filmen und Serien betrifft. Während ich gerne Thriller und Dramen anschaue, bevorzugt er Action und Science-Fiction. Doch wir haben gelernt, uns darüber nicht lustig zu machen, sondern respektieren die Vorlieben des anderen.
In dem beschriebenen Fall finde ich es nicht in Ordnung, sich über den Filmgeschmack des Partners lustig zu machen. Es kann verletzend sein und zeigt mangelnden Respekt dem anderen gegenüber. Jeder hat das Recht auf seine eigenen Vorlieben und es sollte akzeptiert werden, auch wenn man sie selbst nicht teilt.
Wenn der Partner seine Freizeit damit verbringen möchte, sich "leichte Kost" anzusehen, dann sollte das akzeptiert werden. Es ist wichtig, dass jeder in einer Beziehung Freiheit hat, das zu tun, was er oder sie gerne tut. Wenn man das Gefühl hat, dass der Partner seine Vorlieben auf Kosten der gemeinsamen Zeit durchsetzt, sollte man dies jedoch ansprechen und gemeinsam eine Lösung finden.
Wenn der Partner durch die ständigen Witze und das demonstrative Verlassen des Raumes verletzt ist, dann ist das auch nachvollziehbar. Hier ist es wichtig, miteinander zu sprechen und das Thema offen anzusprechen. Vielleicht kann man gemeinsam eine Lösung finden, um beide Interessen unter einen Hut zu bringen, wie zum Beispiel, dass jeder abwechselnd einen Film aussuchen darf.
Insgesamt ist es wichtig, den Film- und Seriengeschmack des Partners zu akzeptieren und respektieren. Sich darüber lustig zu machen ist verletzend und zeigt mangelnden Respekt. Eine offene Kommunikation und Kompromissbereitschaft sind hier der Schlüssel zu einer erfolgreichen Beziehung.
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