Wie intensiv Kontakt zu Exkollegen pflegen?

vom 29.05.2022, 22:00 Uhr

Mit den Kolleginnen und Kollegen verbringt man an Arbeitstagen oft den Großteil des Tages. Manchmal entstehen daraus dann neben dem Arbeitsverhältnis auch richtige Freundschaften und manchmal versteht man sich auch einfach so ganz gut.

Ich selbst habe bei allen meinen bisherigen Arbeitgebern immer zwei bis drei Leute gehabt, mit denen ich mich wirklich gut verstanden habe. Das Alter hat dabei nie eine Rolle gespielt, oft waren die Personen sogar zehn oder zwanzig Jahre älter oder jünger als ich. Auch wenn wir uns auch über private Dinge oft unterhalten haben, meine Freizeit habe ich während der Beschäftigungszeit aber dann trotzdem nicht mit ihnen verbracht, die Interessen waren dann doch oft unterschiedlich.

Als ich dann den Arbeitgeber gewechselt habe, habe ich mit den meisten dann aber trotzdem Kontakt gehalten, per Telefon, Sozialen Medien oder E-Mail. Mit manchen Exkolleginnen hält der Kontakt jetzt schon über zehn Jahre weiterhin. Ab und zu treffe ich auch mal die ein oder andere auf einen Kaffee oder zum Spazierengehen und freue mich von ihnen zu hören bzw. zu lesen. Natürlich reden wir ab und an dann auch mal über die Arbeit, aber meist geht es um private Themen.

Meine jetzige Zimmerkollegin ist auch eine, die gerne Kontakt zu ihren Exkolleginnen pflegt. Da ihr alter Arbeitsplatz nicht weit vom jetzigen weg ist, besucht sie diesen manchmal auch in der Mittagspause, obwohl sie jetzt schon fast drei Jahre nicht mehr dort arbeitet. In ihrer sonstigen Freizeit trifft sie sich allerdings auch nicht mit den Leuten.

Eine meiner Exkollegin erzählt mir allerdings auch, dass sie immer wieder Anrufe von einer ausgeschiedenen Kollegin bekommt und dann ständig Nachfragen kommen, wie es in der Arbeit läuft. Sie hat das Gefühl, dass es der Person gar nicht um die Kontakterhaltung zu ihr geht, sondern um reine Neugierde, was beim Ex-Arbeitgeber so passiert. Sie ist davon schon ziemlich genervt und hat beschlossen auf die Anrufe nicht mehr zu reagieren.

Wie ist das bei euch, wenn ihr eine Arbeitsstelle wechselt, haltet ihr dann trotzdem noch Kontakt zu bestimmten Leuten? Gehören diese dann zu eurem Freundeskreis oder sind sie tatsächlich nur Bekanntschaften? Seid ihr dabei auch neugierig, was beim Ex-Arbeitgeber so vor sich geht oder geht es euch ausschließlich um die Kontakterhaltung zu den Exkollegen?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich pflege mich nicht mit Kollegen zu befreunden und daher war es mir immer egal, wenn ein Kollege zu einem Exkollege geworden ist, der Kontakt war auf der selben Ebene. Ich agiere nur bei der Arbeit mit Kollegen und abseits des Ganzen brauche ich keinen Kontakt, daher kam bisher auch nie jemand auf die Idee mich nach der Kündigung noch mal kontaktieren zu wollen. Ich finde das auch wenig sinnvoll, da man ja keine Freundschaft miteinander hatte, sondern nur bei der Arbeit miteinander zu tun hatte.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Mir geht es da so wie dir. Ich hatte auch meistens zu zwei oder drei Kollegen einen guten Draht und habe versucht, das auch nach Ende eines Dienstverhältnisses aufrechtzuerhalten. Finde es eigentlich sehr schade, wenn man sich in der Arbeit gut versteht und dann nichts mehr voneinander wissen will. Warum sollen sich nicht auch daraus Freundschaften entwickeln? Sich einfach nicht mehr zu melden oder nicht mehr auf Anrufe zu reagieren ist auch ganz schön gemein. Kann man doch sagen, dass man weniger über die Arbeit reden will. Also Leute gibt's.

» vde » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Das kommt ja ganz darauf an, wie gut man sich versteht. Wenn der Kollege zu einem Freund wird, warum soll man den Kontakt dann nicht weiter pflegen. Wenn der Kollege einfach nur ein Kollege war, dann brauche ich keinen weiteren Kontakt.

Ich habe einige ehemalige Kolleginnen, mit denen ich noch Kontakt habe. Mit einigen ein wenig mehr, mit den anderen weniger. Aber das ist ok. Und was mein Chef darüber denkt, das ist mir dann doch ziemlich egal.

» laraluca » Beiträge: 1068 » Talkpoints: 9,76 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ist zwar schon etwas älter. Trotzdem würde ich noch gerne meinen Senf dazu geben.

Bei mir ist es sich so, dass ich mit den meisten sehr gut verstehe. Ich arbeite da jetzt seit 2005. Mit den meisten bin schon seit dem ersten Tag per du. Wir gehen auch öfters mal zusammen weg. Vor ein paar Tagen waren wir beim Bowling.

Es gibt nur einen Punkt was man nie machen sollte. Man sollte nie eine Liebesbeziehung beginnen. Den Fehler habe ich einmal gemacht. Es kann ja auch zu einer Trennung kommen. Man kann sich bei der Arbeit nicht aus dem Weg gehen. Man sieht sich dann trotzdem noch jeden Tag.

Ich habe noch vergessen was zu erwähnen. Ich treffe mich ehrlich gesagt nie mit meinen alten Kollegen. Ich schaue zwar mal bei meiner alten Arbeitsstelle vorbei. Allerdings gehe ich nicht mit ihnen weg.

» Jochen » Beiträge: 52 » Talkpoints: 5,60 »


Ich finde es schön, wenn man sich mit einigen Kolleginnen und Kollegen so gut versteht, dass man auch nach dem Arbeitgeberwechsel noch Kontakt hält. Schließlich hat man oft viele gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen geteilt und es ist schön, diese Verbindungen aufrechtzuerhalten. Bei mir war es ähnlich wie bei dir, ich habe auch bei jedem Arbeitgeber ein paar Leute gefunden, mit denen ich mich sehr gut verstanden habe. Manchmal haben wir uns auch privat getroffen, aber meistens blieb es bei gelegentlichen Nachrichten und Telefonaten.

Ich denke, es ist wichtig, dass man bei der Kontakterhaltung zu Exkollegen ehrlich zu sich selbst ist und nicht nur aus reiner Neugierde Kontakt hält. Wenn man wirklich eine Freundschaft zu jemandem aufgebaut hat, dann ist es natürlich schön, sich weiterhin zu treffen und in Kontakt zu bleiben. Aber wenn es sich nur um Bekanntschaften handelt oder man das Gefühl hat, dass die andere Person nur aus Neugierde anruft oder schreibt, dann sollte man sich fragen, ob der Kontakt wirklich notwendig ist.

Ich persönlich bin nicht sehr neugierig auf meinen Ex-Arbeitgeber und was dort so passiert, daher spielt das für mich keine große Rolle. Mir geht es in erster Linie darum, den Kontakt zu den Menschen aufrechtzuerhalten, mit denen ich mich gut verstanden habe. Wenn sich daraus dann eine Freundschaft entwickelt, umso besser. Aber wenn nicht, ist das auch okay.

Insgesamt denke ich, dass es wichtig ist, die Grenzen zwischen Arbeitskollegen und Freunden zu respektieren und nicht zu viele Erwartungen in die Kontakterhaltung zu Exkollegen zu setzen. Jeder geht nach dem Arbeitgeberwechsel seine eigenen Wege und es ist nicht selbstverständlich, dass man weiterhin engen Kontakt hält. Aber wenn man es tut, kann das eine schöne Bereicherung sein.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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