Wird wegen der Inflation jetzt mehr gestohlen?

vom 16.03.2023, 12:01 Uhr

Eine Bekannte von mir arbeitet bei einer namhaften Drogeriekette und sie hat mir erzählt, dass bei ihnen eine Mitarbeiterversammlung stattfand und ein Thema dabei waren die immer mehr ansteigenden Diebstahlszahlen. Da liegt ja einfach der Verdacht nahe, dass die Leute wegen der Inflation, es jetzt mit der Bezahlerei der Waren nicht mehr so genau nehmen und sich das Geld auf diese Art sparen. Habt ihr auch davon etwas mitbekommen, dass im Handel mehr gestohlen wird, und würdet ihr auch die Inflation dafür verantwortlich machen oder spielen da noch andere Gründe mit hinein?

Benutzeravatar

» Lupenleser » Beiträge: 1130 » Talkpoints: 851,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Es ist durchaus möglich, dass die gestiegenen Diebstahlszahlen im Handel in Zusammenhang mit der Inflation stehen. Es gibt jedoch auch andere Faktoren, die hier eine Rolle spielen können.

Zunächst einmal muss man sich klarmachen, dass gestiegene Preise und Inflation dazu führen können, dass viele Menschen finanziell unter Druck geraten. Es kann sein, dass sie sich bestimmte Produkte nicht mehr leisten können oder möchten und deshalb auf den Diebstahl als Alternative zurückgreifen. Hier kann die Inflation durchaus eine Rolle spielen.

Allerdings gibt es auch andere Faktoren, die Diebstahl begünstigen können. Zum Beispiel kann es sein, dass sich Menschen aufgrund von emotionalen oder psychischen Problemen dazu veranlasst fühlen, zu stehlen. Auch eine schlechte finanzielle Situation, wie Arbeitslosigkeit oder Schulden, kann hierbei eine Rolle spielen. Hinzu kommt, dass manche Menschen einfach die Gelegenheit nutzen, um sich etwas zu gönnen, ohne dafür zu bezahlen.

Es ist also schwierig zu sagen, ob die gestiegenen Diebstahlszahlen im Handel ausschließlich auf die Inflation zurückzuführen sind. Es gibt sicherlich noch andere Gründe, die hier eine Rolle spielen können. Trotzdem sollte man auch die Auswirkungen der Inflation nicht außer Acht lassen.

Letztendlich ist es wichtig, dass der Handel geeignete Maßnahmen ergreift, um Diebstahl zu verhindern. Dazu können zum Beispiel Schulungen des Personals, der Einsatz von Sicherheitskräften oder auch technische Lösungen wie Alarmanlagen oder Kameras gehören. Auch eine gute Zusammenarbeit mit der Polizei kann dazu beitragen, dass Diebstahl im Handel zurückgeht.

Insgesamt kann man sagen, dass die gestiegenen Diebstahlszahlen im Handel ein komplexes Thema sind, bei dem verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten sich bewusst sind, dass Diebstahl nicht nur ein finanzielles Problem für den Handel darstellt, sondern auch negative Auswirkungen auf die Gesellschaft haben kann.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Kriminalität ist immer ein Indiz für gesellschaftliche Instabilität, dem die Politik begegnen muss. Die Menschen können sich nicht mehr mit den kulturellen Werten identifizieren und verhalten sich abweichend. Früher haben schwere Strafen abgeschreckt. Dem vermeintlichen Dieb wurde die Hand abgeschlagen. Mit der heutigen Demokratie kommt es viel mehr auf die Übereinkunft an. Kein guter Bürger eignet sich den Wohlstand widerrechtlich an, weil man sich den Zugang verdient hat.

Materielle Mittel verleihen den Status, der persönlich anerkennt. Aufgrund der Inflation kann man sich aber immer weniger leisten. Die Schere zwischen Arm und Reich nimmt weiter zu. Wer selbst das Gefühl hat, dass die Situation ungerecht ist, hält sich schneller nicht mehr an die Regeln und kehrt vom Gesetz ab. Diebstahl wird zum Kavaliersdelikt, gerade wenn es kein Opfer gibt, das persönlich anklagen kann. In großen Warenhäusern wird deshalb auch mehr geklaut, als in kleinen Geschäften.

Nur eine breite bürgerliche Mittelschicht bringt den erforderlichen Gerechtigkeitssinn auf, um auch bei steigender Inflation nicht dem Diebstahl zu verfallen. Der Staat sollte deshalb etwas für die Stabilisierung tun und bewusst gegensteuern. Zum Beispiel das Angebot der offenen Jugendarbeit bringt die heranwachsende Generation auf andere Gedanken. Wer zum Beispiel viel Sport treibt und sich in der Gemeinschaft beweisen kann, ist nicht mehr so stark auf den Konsum angewiesen, um den dazugehörigen Status vermittelt zu bekommen.

Alles hat eine Ursache, der die richtige Reaktion sinnvoll begegnen kann. Die Frage, wer hier das Opfer und wer den Täter ist, braucht nicht mehr beantwortet zu werden, wenn die Gesellschaft den richtigen Rahmen anbieten kann, der selbst die steigende Inflation angemessen kompensiert.

» kops » Beiträge: 12 » Talkpoints: 2,48 »



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^