Als Besucher im Haushalt helfen

vom 03.10.2021, 09:16 Uhr

Ich selbst bin in den letzten Wochen öfter in Brandenburg bei meiner besten Freundin gewesen. Zum einen zur seelischen und moralischen Unterstützung, weil es uns zu dem Zeitpunkt beiden nicht so gut ging, und zum anderen, weil sie und ihr Pferd aktuell umziehen und dementsprechend viel zu tun war. Einmal war ich sogar 6 Tage am Stück mit meinem Hund da. Da ich komplett verpflegt wurde, habe ich dann natürlich auch im Haushalt mitgeholfen und einiges übernommen. Meiner Meinung nach sollte das selbstverständlich sein, dass man sich dann nicht wie im Hotel benimmt, sondern auch mal mit anpackt.

Sie war ein wenig erstaunt darüber, dass ich so viel gemacht habe. Da sie teilweise auch arbeiten musste, habe ich morgens die Versorgung von ihrem Pferd und den Katzen übernommen, war mit dem Hund eine große Runde spazieren und habe danach noch das im Haushalt gemacht, was zu erledigen war und ein wenig geputzt sowie Mittag gekocht. Sie meinte, dass sie es von ihren bisherigen Besuchern gar nicht kennt, dass diese sich so aktiv im Haushalt beteiligen, unabhängig davon, wie lange der Besuch da ist und dass sie sich sehr gefreut hat.

Beteiligt ihr euch auch ein wenig am Haushalt und versucht ihr zu helfen, grade dann, wenn ihr vielleicht auch über einen längeren Zeitraum da seid? Oder versucht ihr eher, dass ihr euch da raushaltet, vielleicht auch, weil der Gastgeber es nicht mag, wenn man so viel hilft und lieber alles alleine macht?

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich finde eigentlich, dass das normal ist etwas zu helfen, wenn man Gast ist. Natürlich kommt es auch auf die Dauer des Aufenthalts an. Wenn ich länger bleibe, mache ich auch mehr. Wenn ich kürzer da bin, dann mache ich auch weniger, aber ich biete generell immer meine Hilfe an. So helfe ich dann schon mal in der Küche oder bringe auch etwas mit, wenn ich zu Gast bin, was sich eben anbietet.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich kenne es, dass man als Besucher nicht im Haushalt helfen muss und meistens der Gastgeber auch nicht möchte, dass man anpackt. Jedoch helfe ich sehr gerne, einfach weil mir nichts abfällt, wenn ich ein paar Handgriffe mache. Es kommt natürlich drauf an, wie der Gastgeber so drauf ist, denn einige Leute mögen es einfach nicht, wenn Fremde ihre Sachen anfassen.

Natürlich räume ich hinter mir auf, natürlich mache ich ein wenig mehr. Das ist für mich selbst verständlich, denn wenn man mit mir nett umgeht, möchte ich auch etwas zurückgeben oder jemanden auch nicht mehr Arbeit machen. Außerdem kann es auch Spaß machen, wenn man lästige Aufgaben gemeinsam erledigt, eventuell kann man zusammen lachen und Musik hören. Ist doch nett.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Wenn man länger irgendwo ist, finde ich es eigentlich selbstverständlich, dass man gelegentlich mithilft. Aber der Gastgeber sollte das auch wollen und man sollte natürlich nicht zu sehr in die gewohnten Abläufe eingreifen. Ich frage immer, wenn ich irgendwo bin, ob ich beim Kochen oder so helfen kann. Meistens kommt dann ein Nein. Manchmal aber auch ein dankbares Ja.

Ich selber möchte nicht, dass mir Gäste helfen. Manche Leute haben die Angewohnheit, nach dem Essen das Geschirr in die Küche bringe zu wollen, aber da habe ich nur sehr wenig Platz und die Leute stehen dann dort hilflos herum, weil sie keine Abstellfläche finden. Ich mache das lieber selber, weil ich genau weiß, wie ich das sofort in die Spülmaschine einräumen kann.

Aber wenn ich eine ganze Woche irgendwo wäre, dann würde ich auch größere Arbeiten erledigen, allerdings nur auf Wunsch. Ich würde zwar keinen Großputz im Bad veranstalten oder alle Fenster in der Wohnung putzen, aber zum Beispiel auch mal fürs Essen zuständig sein oder die Küche saubermachen.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich bin hier etwas zwiegespalten. Einerseits wäre ich nicht begeistert, wenn "Besuch", gerade wenn er länger bleibt als ein paar Stunden, sich tatenlos auf die Eckbank fläzt, mir beim Hüpfen zuschaut und unterhalten werden will.

Andererseits ist so ziemlich das Letzte, was ich wiederum will, dass ein Gast bei mir die Küche oder das Bad putzt oder aufräumt. Nicht wegen fehlgeleiteten Hausfrauenstolzes, sondern weil das für mich nicht zur Idee von "Gastfreundschaft" passt. Und weil es für alle Beteiligten irgendwie doof ist, beispielsweise in einer "fremden" Küche erst mal herauszufinden, wo die Zwiebeln oder die Gabeln aufbewahrt werden.

Ich selber würde das Dilemma wohl so lösen, dass ich zumindest Basics wie Tischdecken übernehme und natürlich frage, ob ich mich sonst wie nützlich machen kann, aber natürlich ein Nein akzeptiere. Und bei längeren Besuchen würde ich zumindest den Einkauf bezahlen und die netten Gastgeber bei Unternehmungen freihalten, damit ich zumindest finanziell meinen Anteil übernehmen kann und die Leute nicht arm fresse.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Als Gast bei Freunden oder Familie zu sein, bedeutet für mich nicht nur, dass ich mich auf dem Sofa entspanne und den Fernseher einschalte, sondern dass ich meinen Beitrag zum Haushalt leiste. Wenn ich für längere Zeit bei jemandem zu Gast bin, ist es für mich selbstverständlich, dass ich mich um meine eigenen Sachen kümmere, das Zimmer aufräume, die Küche aufräume und beim Kochen helfe. Es gehört für mich zum guten Ton, nicht nur zu nehmen, sondern auch zu geben und für mich fühlt es sich einfach besser an, wenn ich weiß, dass ich etwas zurückgeben kann.

Natürlich verstehe ich auch, dass manche Gastgeber es bevorzugen, alles alleine zu machen oder es nicht mögen, wenn sich ihre Gäste zu sehr ins Zeug legen. Aber ich denke, das lässt sich im Vorhinein gut klären, indem man einfach nachfragt, ob man etwas helfen kann. Und wenn der Gastgeber es wirklich nicht mag, wenn man im Haushalt mithilft, dann respektiere ich das natürlich.

In meinem Freundeskreis ist es aber eher so, dass man sich gegenseitig unterstützt und es wird erwartet, dass man sich am Haushalt beteiligt. Ich denke, dass es auch eine Art der Wertschätzung gegenüber dem Gastgeber ist und dass man auf diese Weise zeigt, dass man dankbar für die Gastfreundschaft ist.

Letztendlich geht es für mich nicht darum, ob es selbstverständlich ist, im Haushalt mitzuhelfen oder nicht, sondern darum, dass ich mich wohler fühle, wenn ich weiß, dass ich meinen Beitrag leiste und den Gastgeber entlasten kann.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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