Den Kindern abends mit Absicht monoton vorlesen?
Als meine Kinder klein waren, habe ich ihnen natürlich viel vorgelesen. Abends habe ich mit Absicht mit sehr monotoner Stimme gesprochen, selbst bei spannender Lektüre sind sie im Allgemeinen dann sehr schnell eingeschlafen. Wenn ich immer wieder den selben Satz gesagt habe und sie es nicht merkten, wusste ich, dass sie schliefen.
Wechselt ihr auch euer Vorleseverhalten, je nachdem ob ihr wollt, dass die Kinder einschlafen oder ob sie sie zu irgendetwas motiviert werden sollen? Lasst ihr die Kinder die Abendlektüre selber auswählen oder sucht ihr immer etwas Beruhigendes aus?
Ich lese spannend vor, wenn es spannend ist. Ich verstelle die Stimme und wenn es dramatisch ist, wird es auch so gelesen. Eingeschlafen wird dennoch und es ist einfach schöner eine Geschichte auch gut vorzulesen. Natürlich möchte man auch, dass die Kinder dann schlafen, aber letztendlich geht es dabei ja auch um spannende Geschichten, tolle Geschichten und wenn man diese langweilig vorliest, dann haben beide Seiten keinen Spaß daran. Mein Sohn hört auch gerne Mal Hörspiele zum Einschlafen und diese sind ja auch nicht langweilig. Daher finde ich man sollte sich Mühe geben. Ausgesucht wird das Buch zusammen. Wird sich dann für ein Hörspiel entschieden darf er das selber aussuchen.
Also ich habe meiner Tochter die Geschichten schon immer mit Stimmveränderungen spannend vorgelesen, auch abends. Eingeschlafen ist sie trotzdem gut dadurch. Natürlich kann es sein, dass sie bei einer monotonen Stimmlage aus Langeweile früher eingeschlafen wäre, aber ich wollte sie ja für das Vorlesen bzw. das generell Medium begeistern und sie nicht möglichst schnell zum Einschlafen bringen.
Das ist in meinen Augen auch nicht Sinn der Sache. Für uns war das Vorlesen einfach ein schönes Ritual, eine gemeinsame Zeit zum Abschluss des Tages. Ich habe es nie als lästig oder anstrengend empfunden. Abgesehen davon macht mir selbst das Vorlesen auch viel mehr Spaß wenn ich mit der Stimme und Spannung "spielen" kann.
Ich handhabe es nicht so, sondern lese immer "spannend" vor, wenn ich denn vorlese. Ich habe nun nicht beobachtet, dass das nun einen Effekt auf die Schnelligkeit des Einschlafens bei uns hat und kann mir das auch nicht so recht vorstellen. Ansonsten ist das Vorlesen vor dem Einschlafen doch ein schönes Ritual, das ich mir auch selbst nicht kaputt machen möchte, indem ich ein Buch "schlecht" vorlese.
Ich liebe Bücher und mir macht das Vorlesen generell immer viel Spaß und ich genieße diese Momente auch sehr. Mir würde das Vorlesen aber deutlich weniger Spaß machen, wenn ich das mit monotoner Stimme machen würde, so dass ich das nicht so handhaben möchte. Es kann aber natürlich schon sein, dass ich nicht ganz so enthusiastisch klinge und nicht ganz so motiviert beim Vorlesen bin, wenn ich selbst müde und geschafft vom Tag bin. Das hört man dann natürlich auch an meiner Stimme.
Als ich meinem Sohn noch jeden Abend vorgelesen habe, hatte ich auch so meine Tricks, um ihn schnell ins Land der Träume zu befördern. Meistens habe ich dann auch bewusst ruhige und beruhigende Bücher ausgesucht, die ihm halfen, sich zu entspannen und runterzukommen. Aber ich muss auch sagen, dass ich es wichtig fand, dass er nicht immer nur dieselben Geschichten gehört, sondern auch mal etwas Neues und Spannendes kennengelernt hat.
Daher haben wir oft gemeinsam im Bücherregal gestöbert und uns für verschiedene Geschichten entschieden. Mal war es ein Abenteuerbuch, mal ein Märchen, mal ein Sachbuch über Tiere oder ein Bilderbuch mit wunderschönen Illustrationen. Wir haben uns auch immer Zeit genommen, um über die Geschichten zu sprechen und uns auszutauschen. Das fand ich immer sehr schön und wertvoll für unsere Beziehung.
Ich denke, es ist wichtig, dass Kinder auch mal etwas Neues kennenlernen und ihre Interessen erweitern können. Aber natürlich ist es auch in Ordnung, wenn man mal ein Buch auswählt, das besonders beruhigend ist und ihnen hilft, schnell einzuschlafen. Jedes Kind ist schließlich anders und hat unterschiedliche Bedürfnisse und Vorlieben.
Insgesamt denke ich, dass das Vorlesen eine wunderbare Möglichkeit ist, um Zeit mit seinen Kindern zu verbringen und ihnen die Freude an Büchern und Geschichten zu vermitteln. Dabei sollte man sich nicht zu sehr an starre Regeln halten, sondern einfach darauf achten, dass es für alle Beteiligten eine schöne und entspannte Zeit ist.
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