Vom Schwiegervater regelrecht Anerkennung erwarten?

Vor Kurzem hat mir eine Arbeitskollegin mitgeteilt, dass ihr Partner vom Schwiegervater in spe noch nie so richtig akzeptiert wurde. Es gibt dafür keinen besonderen Grund, sondern nur die Tatsache, dass er ihn nicht gerne mag.

Er lässt ihn das jetzt nicht alltäglich spüren, aber er scheint ihn immer mal wieder zu verarschen. Doch den Schwiegersohn in spe scheint dies schon bewusst zu sein, aber trotzdem versucht er alles, um seinem Schwiegervater ein wenig Anerkennung abzuschwatzen.

Dafür tut er, laut meiner Arbeitskollegin schon viel. Er imponiert mit selbst gebauten Möbeln, obwohl der Schwiegervater wohl Tischler ist und dann natürlich mehr daran zu meckern hat, als er erwartet hätte. Er zeigt berufliche Erfolge krampfhaft auf und mehr.

Er will die Anerkennung aus irgendwelchen Gründen unbedingt und tut dafür regelrecht alles, nur bekommt er sie nicht. Meine Arbeitskollegin versteht dies auch nicht und ist der Meinung, dass er es lassen soll, aber sie weiß auch nicht, wer für sie das wirkliche Problem ist.

Wie würdet Ihr mit dem Partner, der um Anerkennung beim eigenen, nie zufriedenen Vater, geradezu bettelt umgehen? Oder würdet Ihr eher das Problem im Schwiegervater sehen?

Ich würde ehrlich gesagt dann schon eher mit meinem Vater reden und nachfragen, warum man offensichtlich den Partner nicht akzeptieren kann und was das soll. Entweder der Vater bekommt sich in den Griff oder man kommt nicht mehr, so einfach ist das doch. Ich würde mir nicht gefallen lassen, dass mein Partner da in den Dreck gezogen und verarscht wird. Das Verhalten ist ja offensichtlich.

Meinem Partner würde ich aber auch den Kopf waschen und ihm sagen, dass es doch total egal ist, wie andere Menschen ihn sehen und man selber mit ihm glücklich ist. Ich finde beide Seiten verhalten sich hier absolut falsch. Wobei ich das Verhalten vom Vater absolut unverständlich finde. Wenn er ihn nicht leiden kann, dann muss er eben gute Miene zum bösen Spiel machen, immerhin ist es der Partner der eigenen Tochter und wenn die glücklich ist, sollte das einen selber auch glücklich machen.

Ich finde so ein Verhalten unter Erwachsenen schon reichlich seltsam. Dass viele Leute sich bei den eigenen Eltern quasi bis an deren Lebensende erfolglos abstrampeln, um wenigstens einmal alles richtig zu machen, ist traurig, aber menschlich und kommt öfter vor. Aber dass man mit den Schwiegereltern nicht richtig warm wird, ist zwar ebenfalls nicht ideal, aber doch eigentlich fast schon normal?

Schließlich sind Mama und Papa nicht verpflichtet, jeden Hallodri, der so angeschleppt wird, ebenso uneingeschränkt supertoll zu finden wie ihr Töchterchen. Und umgekehrt. Außerdem sind Schwiegerkinder von den Eltern des/der Angetrauten/Zukünftigen ja im Regelfall weder finanziell noch emotional abhängig, sodass sie diese eigentlich getrost als den "Anhang" ansehen können, den die Braut/der Bräutigam eben so mitbringt, und mit denen man sich an Familienfeiern in Gottes Namen ein paar Stunden arrangieren kann.

Zumindest kenne ich keine Familie, in der zu den Partnern der Kinder ein besonders inniges Verhältnis besteht. Und Tatsache ist nun mal, dass man niemandem Gefühle abringen kann, wenn diese nicht von alleine entstehen. So macht man sich nur Kummer und Stress. Ich verlange von meinen Mitmenschen ein Minimum an Respekt und Anstand, aber ich kann niemanden zwingen, mich toll zu finden oder mich zu loben. Deswegen ist es für alle Beteiligten besser, wenn ich es gar nicht erst versuche.

Ich kann das nicht so recht nachvollziehen. Bei Kindern oder Teenagern ist das Verhalten ja noch normal, aber unter Erwachsenen finde ich das seltsam. Vor allen Dingen handelt es sich ja letztendlich auch "nur" um den Schwiegervater und nicht etwa um den Arbeitskollegen, mit dem man beispielsweise um eine Beförderung kämpft und der ein direkter Konkurrent ist oder um den Chef, den man durch seine Arbeitsweise überzeugen will, um eine höhere Position oder eine Gehaltserhöhung zu verlangen.

Sicher ist es schön, wenn man sich mit der Familie des Partners beziehungsweise der Partnerin gut versteht, aber erzwingen kann man das natürlich nicht. Manchmal beruht Sympathie nicht auf Gegenseitigkeit und da kann man noch so viel Tolles leisten, wie man will. Wenn einen der Schwiegervater nicht mag, wird er es auch nicht tun, nur weil man einen besonders tollen Stuhl gebaut oder sich ein schickes neues Auto gekauft hat.

Wenn mich die fehlende Anerkennung so sehr stören würde, würde ich eher das direkte Gespräch suchen und fragen, wieso der Schwiegervater sich so verhält. Irgendwelche Bemühungen, nur um Anerkennung zu erlangen, würde ich mir sparen. Das ist doch nur verschwendete Zeit und vergeudete Lebensmühe und das sollte einem der andere in so einem Fall gar nicht wert sein, wenn er einen ohnehin ohne Respekt behandelt. Unabhängig davon ob ein solches Gespräch schon stattfand oder nicht, sollte man sich vielleicht etwas abkapseln und versuchen Abstand zu bekommen. Wenn man mit manchen Menschen nicht auskommt oder sie einen stören, muss man auch nicht ständig die Nähe zu ihnen suchen.

Ich finde dieses Verhalten ehrlich gesagt ziemlich affig. Was interessiert einen, was die Schwiegereltern von einem denken? Es ist doch viel wichtiger, dass die Partnerschaft funktioniert. Da muss man sich nicht zum Affen machen, um die Schwiegereltern zu beeindrucken. Ich würde meinem Freund da ganz schön den Kopf zurecht rücken, wenn er das auch nur versuchen sollte!

Ich versuche mich, in dem genannten Fall in die Rolle des Schwiegervaters zu versetzen. Ich glaube, ich wäre da auch nicht beeindruckt, wenn der Freund meiner Tochter so ein Aufhebens macht um seine Möbel oder was er im Beruf erreicht hat. Wenn die Vater-Tochter-Beziehung stimmt, wäre ich viel mehr daran interessiert, ob er meine Tochter glücklich macht und ob die beiden harmonieren! Dass der Vater sich da lustig macht über das Imponiergehabe kann ich ehrlich gesagt gut verstehen!

Ich verstehe dieses Verhalten von diesem Partner der Tochter nicht. Für mich hört sich das sehr nach einem gewissen Längen-Vergleich unter Männern an, dem ich noch nie etwas abgewinnen konnte und den ich auch nicht befürworte. Gerade in der heutigen Zeit sind ganz andere Dinge wichtig, die zu einer funktionierenden Beziehung beitragen. Da braucht es keinen Partner, der um jeden Preis Anerkennung vom Schwiegervater in spe haben will. Wäre ich die Tochter, würde ich meinen Freund auch eher fragen, ob es nicht wichtigere Dinge für ihn gibt. Schließlich will er in Zukunft ja nicht mit dem Schwiegervater zusammenleben, sondern mit dessen Tochter!

Meinen früheren Schwiegereltern, besonders der Schwiegermutter, war ich auch nicht recht. Egal wobei man geholfen hat, es war ihr nicht richtig gemacht. Da hat sie auch schon von mir gesagt bekommen, dass sie ihrem Kram allein machen kann, wenn es ihr nicht passt, wie ich das mache und dann habe ich sie einfach stehen gelassen.

Mein damaliger Schwiegervater hatte immer den Spruch drauf, dass seine Generation noch aus nichts was machen konnte, was wir eben nicht mehr könnten. Er hat nie begriffen, dass ich auch mit wenig Aufwand recht einfach Geld verdienen konnte.

Allerdings habe ich auch nur um die Anerkennung meiner Schwiegereltern gebuhlt. Ich bin ihnen so gut wie möglich aus dem Weg gegangen. Als die Kinder dann da waren und die Schwiegermutter meinte, dass sie bestimmt, was sie die Kinder spazieren fährt, habe ich gleich eine klare Linie gefahren. War sie zwar sauer auf mich, aber ich sah auch nicht ein, dass sie mein Leben bestimmt.

Wenn man mich jemand nicht mag, dann ist das eben so und beruht in den meisten Fällen auf Gegenseitigkeit. In manchen Situationen, wenn die Person zum Beispiel Kunde bei mir ist, bin ich sachlich höflich. Aber privat kann ich eine solche Person auch erfolgreich ignorieren.

Es ist verständlich, dass der Partner deiner Arbeitskollegin die Anerkennung seines Schwiegervaters haben möchte. Schließlich möchte jeder von seiner Familie respektiert und geschätzt werden. Aber ich denke, dass der Schwiegervater hier das eigentliche Problem ist.

Es ist schade, dass er seinen zukünftigen Schwiegersohn nicht akzeptiert, obwohl es keinen besonderen Grund dafür gibt. Es ist verständlich, dass der Partner deiner Arbeitskollegin alles tut, um die Anerkennung seines Schwiegervaters zu gewinnen, aber er sollte sich nicht zu sehr darum bemühen. Wenn er bereits so viel getan hat und trotzdem keine Anerkennung erhält, sollte er erkennen, dass er sich nicht weiter anstrengen muss.

Es ist wichtig zu erkennen, dass man nicht jedermanns Liebling sein kann. Man kann immer nur sein Bestes geben und hoffen, dass die Menschen, die uns wichtig sind, unsere Anstrengungen zu schätzen wissen. Der Partner deiner Arbeitskollegin sollte sich auf seine eigene Familie und Freunde konzentrieren, die ihn unterstützen und respektieren.

Ich denke auch, dass der Schwiegervater in diesem Fall das Problem ist. Wenn er seinen zukünftigen Schwiegersohn nicht akzeptiert, sollte er zumindest respektvoll mit ihm umgehen. Verarschen und Kritik sind keine angemessene Reaktion auf seine Bemühungen. Wenn es möglich ist, sollte er offen und ehrlich mit ihm sprechen und herausfinden, warum er ihn nicht akzeptiert.

Letztendlich sollten alle Beteiligten sich bemühen, eine respektvolle Beziehung aufzubauen. Wenn der Schwiegervater nicht bereit ist, seinen zukünftigen Schwiegersohn zu akzeptieren, sollten sie beide lernen, damit umzugehen und sich auf ihre eigene Beziehung konzentrieren.