Nimmt Stress im Laufe des Lebens ab?

Ich habe kürzlich eine interessante Studie des Entwicklungspsychologen David Almeida gelesen, die sich mit der Frage befasst, ob Stress im Laufe des Lebens abnimmt.

Almeida hat über einen Zeitraum von 20 Jahren 3000 Erwachsene begleitet und herausgefunden, dass Menschen in ihren Zwanzigern an mindestens 40 bis 45 Prozent der untersuchten Tage Stresserlebnisse hatten, die sie als herausfordernd, beunruhigend oder störend empfanden. Bei Probanden in ihren Siebzigern traf diese Aussage nur noch auf 20 bis 25 Prozent der Tage zu. Außerdem stuften ältere Personen Stress durchschnittlich als weniger intensiv ein.

Ich persönlich finde diese Ergebnisse sehr interessant und hoffnungsvoll. Es scheint, dass wir im Laufe unseres Lebens lernen, mit alltäglichen Herausforderungen besser umzugehen und Stress nicht mehr so stark wahrzunehmen. Sicherlich gibt es jedoch auch Ausnahmen und individuelle Unterschiede. Ich denke, es hängt auch sehr von den persönlichen Lebensumständen und Erfahrungen ab.

Wie seht ihr das? Habt ihr das Gefühl, dass der Stress im Laufe eures Lebens abgenommen hat oder eher zugenommen? Gibt es bestimmte Strategien, die ihr im Umgang mit Stress anwendet und die euch helfen?

Da muss man sich doch nur mal den Tagesablauf eines durchschnittlichen Zwanzig- bis Dreißigjährigen ansehen und diesen mit dem eines durchschnittlichen Rentners vergleichen. Was will man dann dazu noch sagen? Ist es verwunderlich, dass ein Rentner, dessen Rente gesichert ist, der keine Prüfungen mehr abzulegen hat, der sich keine Sorgen mehr um Kinder machen muss, die nach der Schule trödeln und nicht pünktlich nach Hause kommen, und der zusätzlich vielleicht auch nicht auf Partnersuche ist und keine schwere Krankheit hat, weniger Stress hat als ein Jüngerer, der wesentlich mehr Lebensentscheidungen treffen muss und dessen Zukunft noch viel flexibler gestaltbar ist?