Vor der Geburt einen Vorrat an Medikamenten anlegen?
Wir waren gestern bei meinem Bruder, der vor einem Monat Papa geworden ist und das zum ersten Mal. Ich war schon ein bisschen sehr genervt, dass er dann die großen Vorträge darüber gehalten hat, wie man das alles machen muss und was man alles braucht und so weiter. Im Prinzip hat er das Kind nämlich nur gemacht, weil wir ein Kind wollten und er alles vor mir haben wollte.
Nun meinte er dann auch irgendwann, dass man für jede Gelegenheit schon mal Medikamente und homöopathische Sachen vorher kaufen sollte, damit man dann nicht da steht und muss es sich noch besorgen, weil man dafür ja gar keine Zeit mehr hätte. Ich finde das sehr übertrieben, zumal wir nur 3 Minuten bis zur Apotheke brauchen von zu Hause. Was denkt ihr darüber? Was habt ihr schon vorher besorgt?
Ich halte das für keine gute Idee. Natürlich gibt es ernsthafte Krankheiten,die man behandeln muss, aber hierfür sollte man gerade mit einem Säugling erstmal zum Arzt gehen. Ein Kind schon in dem Alter so mit Medikamenten auszurüsten und diese möglicherweise noch spekulativ zu geben halte ich für einen Fehler. Ein paar homöopathische Mittel zu Hause zu haben ist natürlich eine gute Idee, wenn sie denn Sinn machen. Viele kaufen aber eine ganze Apotheke zusammen und haben hinterher einen vollen Apothekerschrank mit unbenutzten, aber abgelaufenen Sachen.
Auf ein solch rechthaberisches Verhalten würde ich gar nicht erst eingehen. Man kann sich ja denken, dass es´an einem bestimmten Punkt gar nicht mehr funktioniert und komplett perfekt ist nun mal keiner.
Ich bin der gleichen Meinung. Ich habe auch erst Medikamente gekauft, wenn ich sie gebraucht habe. Und wann kam das mal vor? Einmal, als mein Kind Fieber hatte. Da bekam ich vom Kinderarzt etwas verschrieben. Dann ein Thermometer zum Fiebermessen, ein homöopathisches Mittel gegen Zahnungsprobleme sowie ein Zahnungsgel. Das war´s. Mehr habe ich nie gebraucht. Also ich würde Medikamente erst kaufen, wenn der Arzt es empfiehlt bzw. verschreibt.
Sicher ist es immer gut, wenn man in der Hausapotheke auch einen gewissen Vorrat hat, damit man zum Beispiel mit einem Magen-Darm-Infekt nicht unbedingt noch zur Apotheke laufen muss, wenn es einem sowieso schon total dreckig geht. Aber bei Medikamenten für ein Baby sehe ich es auch so, dass man nicht zu viel vorrätig halten sollte, sondern die Sachen besser im Bedarfsfall kauft, gerade dann, wenn man eine Apotheke in der direkten Nähe hat.
Sicher kann man für den Fall der Fälle solche Sachen wie Fieberzäpfchen oder so etwas auch schon mal hinlegen, aber die Dosierung richtet sich da ja nach dem Gewicht und dann kann es auch sein, dass man dann, wenn man sie braucht, schon wieder eine höhere Stärke bräuchte, weil vorher das Kind zum Glück kein Fieber hatte. Außerdem würde ich bei einem Baby auch im Zweifelsfall lieber zum Arzt gehen und dann muss ich ja sowieso raus und kann dann auch noch in der Apotheke vorbei gehen und die entsprechende Medizin holen.
Da das Kind noch so jung ist, halte ich einen Vorrat an Medikamenten für unsinnig. In dem Alter sollte man bei jedem Infekt mit dem Kind zum Kinderarzt gehen, der dann auch das geeignete Medikament aufschreibt. Mit (homöopathischen) Medikamenten ohne Rücksprache mit dem Arzt zu behandeln, finde ich verantwortungslos.
Wir haben zwei Kinder und einen gewissen Vorrat an Medikamenten zu Hause. Hier sind die Medikamente bei, die ich auch für uns Erwachsene im Haus habe: Schmerz- und Fiebermedikamente, Medikamente gegen Übelkeit oder Erbrechen und Nasentropfen. Was mein großer Sohn noch zusätzlich als Vorrat da hat, das sind Kortisonzäpfchen gegen Pseudokruppanfälle, Kortisonsalbe gegen seine Neurodermitis, einen Schleimlöser zum Inhalieren bei hartnäckiger Erkältung und ein kortisonhaltiges Medikament zum Inhalieren bei Bronchitis. Das ist aber alles mit der Kinderärztin abgesprochen.
Selbst wenn es nur 3 Minuten bis zur Apotheke sind, ein kleiner Vorrat sollte dennoch im Haus sein. Denn nicht immer ist der nette liebe Partner da, der auf das Kind aufpasst während man schnell mal geht. Dann hat diese Apotheke auch nicht immer offen und nicht immer den Notdienst, dass du auch mal durch die halbe Stadt fahren kannst, wenn du es dann nachts brauchst. Und Kinder werden nicht nur Tagsüber krank und bekommen Fieber, sondern auch mal Nachts oder am Sonntag wenn die Apotheke um die Ecke nicht offen hat.
Ein paar Sachen kann und sollte man sich schon Zuhause hinstellen, damit man sie dann auch greifbar hat. Warum sollte der Kinderarzt alles verschreiben müssen? Denn dieser ist auch Nachts nicht greifbar oder am Wochenende und in der Klinik ist man komplett falsch, wenn man mit Dingen aufschlägt die der Hausarzt oder Kinderarzt behandeln kann. Denn genau das sorgt nur dafür, dass Notfälle auch nicht abgearbeitet werden können weil dann Eltern die zu faul waren sich vorher zu informieren die Notaufnahme noch mit ihren Kindern verstopfen, weil das Fieber so schlimm ist ...
Mit den Zäpfchen ist es auch ganz einfach. Denn wer sagt denn, dass man diese hinterher nicht auch in der kleineren Dosierung brauchen kann? Nicht immer ist das Fieber so hoch, dass man direkt mit der größten Dosis einsteigen muss, manchmal auch einfach nur als Schmerzmittel für die kleinsten. Da haut man nicht mit der Keule drauf und nimmt die, die für das Gewicht gerade passend sind sondern schaltet auch mal das Hirn ein. Im Wechsel mit Nurofen kann man Paracetamol auch alle 3 Stunden geben, natürlich nicht wenn die tägliche maximal Dosis überschritten ist, aber wenn die kleinere Einheit gewählt wird, ist das durchaus machbar auch mehrmals das zu geben als nur die drei Einzeldosen.
Ich hatte vorher etwas Zuhause und wollte das nicht missen, auch wenn drei Apotheken direkt in der Innenstadt gewesen wären. Aber alleine mit krankem Kind welches gerade Fieber hat und Schmerzen, rennst du nicht los wenn es nicht sein muss und nimmst dann das, was bereits Zuhause war.
Der Thread ist nicht ganz eindeutig. Geht es um die Mutter oder das Kind? Einem Säugling würde ich nie Medikamente geben. Von Homöopathie halte ich sowieso nichts. Wenn meine Kinder als Säugling krank waren, bin ich immer zum Arzt beziehungsweise zum Bereitschaftsdienst, notfalls auch mit dem Taxi mitten in der Nacht. Säuglingen sollte man ohne Arzt überhaupt keine Medikamente geben.
Wenn es um Medikamente für einen selber geht, sollte man als stillende Mutter sowieso vorsichtig sein. Mir würde jetzt nichts einfallen, was ich als Vorrat anschaffen sollte, außer wenn man auf Medikamente angewiesen ist. Aber dann hat man das ja mit einem Arzt vorher abgesprochen. Dann ist es natürlich sinnvoll, wenn man sich einen größeren Vorrat anlegt als sonst.
Wenn es um Medikamente für das Kind geht, dann würde ich da nie pauschal vor der Geburt einen Vorrat anlegen. Habe ich damals auch nicht gemacht. Noch im Krankenhaus hatte eine meiner Töchter damals Blähung, die nicht ohne Medikamente aufhören wollten. Da habe ich mir von der Säuglingsschwester sagen lassen, was ihr gegeben wurde und diese Tropfen hatten wir dann immer zu Hause und jeweils eine Flasche bei den Großeltern für alle Fälle.
Ansonsten sollte man einem Säugling nie pauschal irgendwelche Medikamente geben. Selbst bei Fieber ist es besser, wenn man das erst mal mit Hausmitteln probiert und dann lieber einen Arzt konsultiert.
Ich kann deine Verärgerung verstehen, wenn dein Bruder dir ungebetene Ratschläge gibt und sogar empfiehlt, einen Vorrat an Medikamenten und homöopathischen Mitteln anzulegen. Es ist wichtig zu betonen, dass die Einnahme von Medikamenten während der Schwangerschaft sorgfältig abgewogen werden muss, da einige Arzneimittel das ungeborene Kind schädigen können. Daher sollte man sich nicht einfach einen Vorrat anlegen, ohne vorher mit einem Arzt Rücksprache zu halten.
Ich persönlich habe auch keinen Medikamentenvorrat angelegt, als ich schwanger war. Stattdessen habe ich mich vorher informiert, welche Arzneimittel ich während der Schwangerschaft einnehmen darf und welche nicht. Es ist wichtig, dass man immer im Zweifel Rücksprache mit einem Arzt hält und sich nicht auf eigene Faust selbst behandelt.
Wenn man sich unsicher ist, welche Medikamente man einnehmen darf, kann man sich auch in der Apotheke beraten lassen. Die Apotheker sind speziell ausgebildet, um Patienten bei der Wahl von geeigneten Medikamenten zu unterstützen. Auch gibt es mittlerweile viele Apps, die Schwangeren dabei helfen, den Überblick über ihre Medikamente zu behalten und herauszufinden, welche Präparate sie einnehmen dürfen.
Insgesamt denke ich also, dass es nicht notwendig ist, einen Vorrat an Medikamenten und homöopathischen Mitteln anzulegen. Wichtiger ist es, sich vorher ausreichend zu informieren und im Zweifel immer Rücksprache mit einem Arzt zu halten.
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