Wie groß ist euer Vertrauen in die Pharmaindustrie?

vom 11.07.2022, 11:40 Uhr

Ich vertraue der Pharmaindustrie:

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Ein bisschen
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100%
Gar nicht
0
Keine Stimmen
 
Abstimmungen insgesamt : 1

Die Pharmaindustrie steht weltweit unter Druck bei der Entwicklung und Bereitstellung verschiedenster Medikamente, aber mitunter auch in der Kritik, dass in der Pharmabranche der Profitgedanke zu sehr ausgeprägt sei. Welche Erwartungen habt ihr denn an die Pharmaindustrie und wie groß ist denn euer Vertrauensvorschuss in sie?

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» info-hotline » Beiträge: 192 » Talkpoints: 123,70 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Sind nicht alle Industriezweige in unserem kapitalistischen System auf Profit ausgerichtet? Wenn man akzeptiert, dass zum Beispiel die Automobilindustrie Gewinn machen möchte und, dass nur dann in neue Technologien investiert wird wenn sich diese Investitionen auch irgendwann finanziell lohnen, muss man das dann nicht auch für die Pharmaindustrie akzeptieren?

Ich finde, dass die Frage einfach falsch gestellt ist. Man müsste sich eher fragen wie viel Vertrauen man in Institutionen hat, die einen Einfluss auf solche Sachen wie Preispolitik nehmen könnten. Oder die dafür sorgen könnten, dass lebenswichtige Medikamente immer verfügbar sind.

Die Erfahrung zeigt nämlich, dass der gute alte "der Markt regelt das" FDP Glaube überhaupt nicht funktioniert. Die Industrie, egal egal welche, verzichtet nur dann auf Profit wenn es Dank staatlicher Vorgaben nicht mehr anders geht.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Das sehe ich nicht anders als Cloudy. Wenn der Kapitalismus schon das Geilste überhaupt ist, braucht niemand mit Verschwörungstheorien daherkommen, wenn die Hersteller von Chemotherapie oder Impfstoffen genauso profitorientiert agieren wie die von Hollywoodfilmen oder Autos.

Nicht so toll ist es natürlich für Leute mit seltenen Krankheiten, aber auch da liegt das Problem weniger bei denen, die die Tabletten herstellen, sondern dort, wo entschieden wird, ob sich Forschung und Studien zur Behandlung und Heilung von (was weiß ich) extrem seltenen genetisch bedingten Krankheiten lohnen, wenn kaum Menschen davon betroffen sind.

Von Verschwörungstheorien halte ich generell nichts, weswegen ich auch nicht glaube, dass die böse, gewinnorientierte "Pharmaindustrie" schon längst alle Krankheiten heilen könnte und es nur nicht tut, weil man mit kranken Menschen mehr Gewinn macht als mit Gesunden.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Gerbera hat geschrieben:Von Verschwörungstheorien halte ich generell nichts, weswegen ich auch nicht glaube, dass die böse, gewinnorientierte "Pharmaindustrie" schon längst alle Krankheiten heilen könnte und es nur nicht tut, weil man mit kranken Menschen mehr Gewinn macht als mit Gesunden.

Naja in gewissen Teilen ist das aber auch wahrscheinlich nicht von der Hand zu weisen. Aber nicht zwingend aus der Motivation heraus, den Menschen lieber zu schaden, sondern dass an einigen Stellen wahrscheinlich Anreize fehlen, Forschungen noch schneller voran zu treiben, weil es sich einfach finanziell nicht lohnt.

Jedes neue Medikament oder jeder Impfstoff oder alles andere ist in der Entwicklung ja auch erst einmal sehr teuer und immer ein Risiko, dass die Entwicklung scheitern wird. Wenn man dann natürlich in seinem Portfolio schon Medikamente hat mit denen man sicher genug Geld verdient, dann überlegt man es sich eben schon zweimal ob man noch etwas neues versucht zu entwickeln, was scheitern könnte.

Und gerade wenn der Personenkreis, der von einem Medikament profitieren könnte sehr klein ist, dann muss man eben exorbitante Preise für die Medikamente nehmen, die dann keiner zahlen will. Also überlegt man es sich eben ob man die Forschung aufnimmt und es wird dann eben viele Unternehmen geben, die das Risiko nicht eingehen. Also geht der Fortschritt eben langsamer von statten.

Aber wenn man das eben weiß und sich das vor Augen hält, warum sollte dann das Vertrauen erschüttert sein? Ich weiß doch dann, warum es eventuell nur eine zweitklassiges Medikament gibt. Und ich weiß dann eben auch, dass es das erfüllen kann, was einem versprochen wird und ich eben einfach keine bessere Therapie bekomme, weil es gerade keine bessere gibt und nicht weil man sie mir mit Absicht vorenthält.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich habe gemischte Gefühle bezüglich der Pharmaindustrie. Auf der einen Seite schätze ich die Bedeutung von Medikamenten und den Fortschritt, den die Pharmaindustrie in den letzten Jahrzehnten gemacht hat, um die Gesundheit von Menschen weltweit zu verbessern. Auf der anderen Seite bin ich auch skeptisch gegenüber der Profitorientierung der Industrie und den möglichen negativen Auswirkungen auf Patienten.

Ich erwarte von der Pharmaindustrie, dass sie sich stärker auf die Bedürfnisse von Patienten konzentriert und sich weniger auf den Profit fokussiert. Es ist wichtig, dass Medikamente für Menschen zugänglich und bezahlbar sind, insbesondere für diejenigen, die in ärmeren Ländern leben oder die sich die Kosten für teure Medikamente nicht leisten können.

Zudem sollten die Medikamente auf ihre Wirksamkeit und Sicherheit hinreichend getestet werden, um unerwünschte Nebenwirkungen zu minimieren. Auch die Transparenz bezüglich der Entwicklung und Bereitstellung von Medikamenten sollte erhöht werden, damit Patienten sich auf eine vertrauensvolle und sichere Behandlung verlassen können.

Allerdings habe ich auch Vertrauen in die Arbeit der Pharmaindustrie und den Beitrag, den sie für die Gesundheit der Menschheit leistet. Es gibt viele Menschen, die durch Medikamente geheilt oder ihr Leben verlängert werden konnten. Ich denke, es ist wichtig, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Bedürfnissen von Patienten und dem Geschäftserfolg der Industrie zu finden.

Letztendlich denke ich, dass die Pharmaindustrie in der Verantwortung steht, ihre Produkte ethisch zu vertreiben und das Wohl der Patienten über den Profit zu stellen. Es liegt an uns als Verbraucher, kritisch zu hinterfragen und uns für eine transparentere und verantwortungsvollere Pharmaindustrie einzusetzen.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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