Wie Darmaufbau nach Antibiotikaeinnahme unterstützen?
Ich hatte Anfang der Woche eine Blinddarm-Operation und musste in Folge dessen nun über mehrere Tage gleich zwei verschiedene Antibiotika einnehmen. In der Vergangenheit habe ich die orale Einnahme eigentlich immer ganz gut vertragen, dieses Mal war mir allerdings jetzt tagelang übel.
Ich habe mir nun nach dem Krankenhausaufenthalt in der Apotheke ein Probiotika-Mittel gekauft und nehme dies nun täglich ein. Ich habe das Gefühl es hilft schon, da es mir zumindest die morgentliche Übelkeit nimmt.
Außerdem habe ich gelesen, dass man auch über die Ernährung die Darmsanierung unterstützten kann, zum Beispiel durch das Trinken von Buttermilch oder Kefir.
Was unternehmt ihr, um euren Darm nach Antibiotikaeinnahme aufzubauen? Unterstützt ihr den Darm auch schon während der Antibiotikaeinnahme durch spezielle Medikamente/Lebensmittel? Wie lange sollte so ein Darmaufbau gemacht werden?
Ich habe nur sehr wenige Erfahrungen mit Antibiotika. Ganz selten muss ich mal eines nehmen, wenn ich eine etwas hartnäckigere Blasenentzündung habe. Das letzte Mal verkaufte mir ein Apotheker ein zusätzliches Mittel speziell zu diesem verschriebenen Antibiotikum, das irgendwelche Darmbakterien enthielt. Es schmeckte eklig, hat aber wohl geholfen. Jedenfalls hatte ich keine Probleme. Ich würde mal in der Apotheke nachfragen.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass sich die Apotheker mehr bemühen und auch, was Medikamente betrifft, besser Bescheid wissen als Ärzte, zumindest als mein Arzt. Also, ich würde mal in der Apotheke nachfragen. Man braucht ja ganz spezielle Bakterien. Ich glaube, dass Hausmittel da nicht so gut helfen.
Gar nicht? Viele Menschen haben ein Mikrobiom im Darm, das die Ansiedlung der zugefügten Bakterien komplett verhindert. Und bei denen, die die neuen Bakterien in die Flora aufnehmen, dauert es länger, bis das Mikrobiom wieder so ist wie vor der Therapie mit Antibiotika. Wer einfach abwartet, hat schneller seinen gewohnten Mitbewohner wieder. Bei Immunschwäche können die ach so gepriesenen Probiotika sogar ziemlich gefährlich werden.
Eine ungezielt durchgeführte Behandlung mit Probiotika ist vollkommen sinnlos. Im besten Fall war das Zeug nur teuer, oft verlangsamt es die Regeneration und im schlimmsten Fall schadet es. Ob eine solche Therapie überhaupt etwas bringen kann, lässt sich mit einer Stuhlprobe ermitteln. Die sollte dann aber auch sein. Und die zeigt nur, ob sich künstlich zugefügte Bakterien ansiedeln können. Die sagt nichts darüber aus, welche Bakterien sinnvoll sein könnten und ob der natürliche Prozess beschleunigt oder gestört wird.
Ich kann nachvollziehen, dass du nach einer Antibiotikaeinnahme deinen Darm wieder aufbauen möchtest, da Antibiotika bekanntlich nicht nur die krankmachenden Bakterien abtöten, sondern auch die nützlichen Darmbakterien schädigen können.
Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit der Einnahme von Probiotika gemacht, die sowohl während als auch nach der Antibiotikaeinnahme eingenommen werden können. Probiotika enthalten lebende Bakterienstämme, die dazu beitragen können, das Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen. Auch Lebensmittel wie Joghurt, Kefir oder Sauerkraut enthalten natürlicherweise probiotische Bakterien und können zur Regeneration der Darmflora beitragen.
Darüber hinaus können auch Präbiotika wie Inulin oder Oligofructose die Darmgesundheit unterstützen, da sie als Nahrungsquelle für die nützlichen Darmbakterien dienen und deren Wachstum fördern.
Es ist auch wichtig, während und nach der Antibiotikaeinnahme auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, um dem Körper ausreichend Nährstoffe zur Verfügung zu stellen und den Heilungsprozess zu unterstützen. Eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukten kann dazu beitragen, die Darmgesundheit zu fördern.
Wie lange der Darmaufbau dauern sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art und Dauer der Antibiotikaeinnahme sowie der individuellen Darmflora. Einige Studien empfehlen eine mindestens vierwöchige Einnahme von Probiotika nach der Antibiotikatherapie. Es ist jedoch immer ratsam, sich hierbei auch von einem Arzt oder Apotheker beraten zu lassen.
Letztendlich gilt es, den Körper und den Darm nach einer Antibiotikaeinnahme bestmöglich zu unterstützen, um mögliche Nebenwirkungen zu minimieren und die Gesundheit langfristig zu erhalten.
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