Breinahrung überspringen und direkt festes Essen geben?
Mein Sohn hat nie Breinahrung bekommen, zumindest als kleines Baby nicht. Jetzt mit fast zwei Jahren bekommt er durchaus ab und zu mal einen Quetschie oder einen Obstbrei, wenn er mag. Das isst er aber auch selbst, ohne dass ich ihm dabei helfen muss. Als Baby haben wir mit der Beikost gestartet, als er sieben Monate alt war, da ja mittlerweile empfohlen wird, aufgrund der zunächst noch fehlenden Darmreife nicht vor sechs Monaten mit der Beikost zu beginnen. Mit sieben Monaten hat er dann alle Beikostreifezeichen erfüllen können, so dass wir dann gestartet haben.
Mein Sohn hat dann direkt alles vom Familientisch mitessen können. Natürlich gibt es "verbotene" Lebensmittel, wie ganze Nüsse, Rohprodukte und Honig, welche für den Anfang noch nicht empfohlen sind. Und auch auf den Salzgehalt sollte man so früh achten. Abgesehen davon habe ich meinem Sohn immer dann etwas angeboten, wenn ich auch etwas gegessen habe.
Seinen ersten Zahn hat er erst mit elf Monaten bekommen und wirklich nennenswerte Mengen hat er erst weit nach seinem ersten Geburtstag gegessen, wobei alles dennoch wunderbar klappte. Er lernte das mit dem Essen schnell und im ersten Lebensjahr ist das Essen ja ohnehin nur zum Kennenlernen da, da Milch die Hauptnahrung ist. Von daher "muss" ein Kind da auch nichts essen. Habt ihr die Breinahrung auch übersprungen und seid direkt zum festen Essen übergegangen? BLW nennt sich dieses Prinzip ja.
Meine Tochter ist recht schnell vom Brei zum festen Essen gewechselt. Ich denke man kann das, wenn man später damit anfängt auch gleich so starten. Das muss man vom Kind abhängig machen und es wie gesagt auch langsam angehen und auf die Lebensmittel achten. Mein Sohn hat schon recht gerne Brei gegessen, der hätte wahrscheinlich nicht eher mit festem Essen anfangen wollen, daher muss man das wirklich am Kind orientieren.
Ja, wir haben uns ebenfalls für die Methode des Baby Led Weaning (BLW) entschieden und unser Sohn hat nie Breinahrung bekommen. Wir haben ihm ab dem sechsten Monat erste feste Nahrung zum Probieren angeboten und ihm damit die Möglichkeit gegeben, selbst zu entscheiden, was und wie viel er essen möchte. Wir haben ihm natürlich keine Lebensmittel gegeben, die für sein Alter nicht geeignet sind, wie beispielsweise Honig oder Nüsse. Auch auf den Salzgehalt in unseren Mahlzeiten haben wir geachtet und ihm gegebenenfalls eine ungesalzene Variante angeboten.
Wir fanden die BLW-Methode sehr praktisch und zeitlich effizient. Unser Sohn konnte mit uns am Familientisch essen und wir mussten keine extra Mahlzeiten für ihn zubereiten oder ihm Breinahrung füttern. Außerdem hat er dadurch schon früh gelernt, selbst zu entscheiden, was und wie viel er essen möchte. Natürlich gab es auch Phasen, in denen er nicht so viel gegessen hat oder nur bestimmte Lebensmittel bevorzugt hat. Aber wir haben ihm immer die Möglichkeit gegeben, verschiedene Lebensmittel kennenzulernen und auszuprobieren.
Es war auch schön zu sehen, wie schnell unser Sohn gelernt hat, mit Besteck umzugehen und selbstständig zu essen. Natürlich war es am Anfang etwas chaotisch und es gab viele Kleckereien, aber das gehört einfach dazu und unser Sohn hatte sichtlich Spaß daran.
Insgesamt haben wir die Entscheidung für BLW nie bereut und sind froh, dass wir unserem Sohn von Anfang an die Möglichkeit gegeben haben, selbst zu entscheiden, was er essen möchte. Es hat sich für uns als sehr praktisch und effektiv erwiesen und wir würden es auch für unser nächstes Kind wieder so machen.
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