Zum Fest keine Mitbringsel wünschen, Problem für manche

Ich mache in drei Wochen eine kleine Abschiedsparty für meine Wohnung. Da ich sie am Entleeren bin und froh um jeden noch so kleinen Gegenstand bin, den ich loswerde, habe ich die Gäste inständig gebeten, nichts mitzubringen, auch nichts zu essen.

Ein Gast (Gästin?) kommt damit anscheinend gar nicht klar. Sie hat mir jetzt schon dreimal geschrieben, ob sie nicht doch einen Kuchen, eine Flasche Wein oder sowas mitbringen soll. Habt ihr ein schlechtes Gefühl, irgendwo ohne Mitbringsel hinzugehen? Für mich wäre das überhaupt kein Problem. Wenn das der Gastgeber sagt, dann bringe ich auch nichts mit. Das ist mir allerdings noch nie so passiert.

Seid ihr schon mal eingeladen worden und es wurde nicht nur höflichkeitshalber gesagt, dass man nichts mitbringen soll, sondern als ernster Wunsch geäußert? Ich überlege nun, eine Büchse aufzustellen, wo die Leute an Ärzte ohne Grenzen spenden können. Das habe ich schon mal gemacht. Die Leute haben aber trotzdem zusätzlich was mitgebracht, was ich nicht so gut fand.

Meine gute Erziehung sagt mir eigentlich schon, dass ich mich für eine Einladung mit einer Kleinigkeit bedanken sollte. Mir ist es noch nie passiert, dass sich jemand explizit nichts gewünscht hat, aber ich kenne Leute, die sich nur Dinge wünschen, die verbraucht werden können. Die bekommen dann natürlich nicht den obligatorischen Weihnachtsstern zum Adventskaffee.

Ich kann deinen Wunsch total gut nachvollziehen. Jeder, der schon mindestens einmal umgezogen ist, müsste das doch eigentlich verstehen. Man hat weder Lust zusätzliche Dinge zu verpacken noch sich zu fragen, was man jetzt mit der halb vollen Flasche Wein und den drei Stückchen Kuchen macht. Vor allem weil meistens eh etwas zu Essen übrig bleibt, was man dann entsorgen muss, egal wie gut man das vorher geplant hat.

Ich würde ganz klar sagen, dass man das eben nicht mitnehmen kann und wenn es dann nicht gegessen wird oder getrunken wird, es ein anderer Gast oder die Person selber wieder mitnehmen muss. Ich habe auch schon Besuche bei Leuten gehabt, die etwas gefeiert haben und nichts haben wollten, da habe ich mich dann auch daran gehalten, da das meistens nachvollziehbar begründet wurde. Dafür gibt man dann beim nächsten Mal etwas aus oder was auch immer, so schlimm ist das ja auch nicht.

Das mit den Spenden kannst du sicherlich auch machen, aber dann würde ich das vorher auch erwähnen. Persönlich fände ich es auch nicht so gut, wenn ich irgendwo eingeladen bin und dann weder etwas zu essen noch zu trinken bekomme. Du willst ja nichts übrig haben, also ist das so oder? Ich würde das vielleicht generell überdenken, da ja auch etwas von den Gästen mitgenommen werden kann.

Trotz aller Erziehungsversuche gebe ich persönlichen Präferenzen eigentlich immer den Vorzug gegenüber gesellschaftlichen Konventionen. Sprich, mir ist eigentlich egal, ob es sich "gehört", immer und unter allen Umständen ein Gastgeschenk mitzubringen. Zwar frage ich der Höflichkeit halber nach, aber wenn es heißt: "Nur gute Laune!", dann hast du eben Pech gehabt, weil Frau Gerbera den Leuten glaubt, was sie sagen.

Dabei ist es auch egal, ob dahinter ein logisch nachvollziehbarer Grund steht, wie in diesem Fall oder ob jemand einfach keinen Bock auf "Mitbringsel" hat, weil es seit Rotkäppchen immer der gleiche Kram ist, also Kuchen und Wein. Ich trinke keinen Wein und stelle die Flaschen immer in den Hausflur meines Wohnblocks, wo sie von alleine verschwinden. Und Backen ist wahrhaftig nicht meine Stärke, weswegen ich umgekehrt auch nicht möchte, dass sich andere die Mühe machen. Lieber besorge ich Backwerk aus dem Café oder der Bäckerei, das schmeckt auch nicht schlechter und der Aufwand für alle Beteiligten ist minimiert.

Ramones hat geschrieben:Persönlich fände ich es auch nicht so gut, wenn ich irgendwo eingeladen bin und dann weder etwas zu essen noch zu trinken bekomme.

Ich wäre in dieser Hinsicht locker: Wenn die Mitbringsel alle aufgegessen werden oder eventuell auch mitgenommen werden, sehe ich da kein Problem. Ich würde einfach vermuten, dass eine Person, die auf die Mitnahme von eigenen Speisen besteht, vielleicht einfach eine eigenwillige Ernährung hat, aber nicht unhöflich wirken möchte, wenn sie nur ihr eigenes Essen isst.

Wenn jemand auf das Mitbringen von Getränken beharrt würde ich auch einfach vermuten, dass die Person unbedingt (in diesem Fall) Wein trinken möchte, aber dem Gastgeber kurz vor dem Umzug keine weiteren Mühen und Kosten bereiten möchte. In so einem Fall würde ich die Verantwortung abgeben, aber ich kann auch verstehen, dass man auf seinen Wunsch nach keinen Mitbringsel beharrt.

Ich verstehe deine Situation sehr gut und finde es super, dass du deine Gäste gebeten hast, nichts mitzubringen, um Platz zu sparen und dein Aussortieren zu erleichtern. Das ist deine Party und du solltest bestimmen können, wie du sie gestalten möchtest.

Es ist normal, dass man als Gastgeberin oder Gastgeber ein gewisses Maß an Kontrolle über die Party haben möchte, um sicherzustellen, dass alles reibungslos verläuft. Und wenn du sagst, dass du keine Geschenke oder Essen haben möchtest, dann sollten die Gäste das respektieren. Wenn jemand darauf besteht, etwas mitzubringen, obwohl du es nicht möchtest, dann solltest du das ruhig und freundlich ansprechen und klar machen, dass du es wirklich nicht brauchst.

Die Idee mit der Spendenbüchse finde ich sehr nett und eine gute Möglichkeit, den Gästen eine Alternative zum Mitbringen von Geschenken oder Essen zu bieten. Aber wie du bereits festgestellt hast, kann es schwierig sein, die Gäste davon zu überzeugen, nichts mitzubringen, auch wenn du eine Spendenbüchse aufstellst.

Letztendlich kommt es darauf an, was für dich am wichtigsten ist. Wenn du lieber darauf bestehst, dass deine Gäste nichts mitbringen, dann solltest du das auch deutlich kommunizieren. Wenn du jedoch lieber eine entspannte Atmosphäre schaffen möchtest und dich über kleine Mitbringsel freuen würdest, dann könntest du das auch kommunizieren.