Sind Getreidebörsen wirklich so verwerflich?

Es ist eigentlich kein Geheimnis, dass sich fünf Konzerne weltweit den Getreidemarkt aufteilen. Hier haben die Preise kaum noch etwas mit Angebot und Nachfrage zu tun, sondern es geht vielmehr um Futures, also Warenterminhandel. Darunter leiden vor allem die Ärmsten weltweit und auch Weizenlieferungen aus der Ukraine sollen stark betroffen sein.

Sind Getreidebörsen wirklich so verwerflich? Seht Ihr hier auch positive Seiten und nimmt das Ganze schon solche Dimensionen an, dass hier Staaten gemeinsam dagegen vorgehen sollten?

Vieles wird doch an einer Börse gehandelt. Warum also nicht auch Getreide? Aber es ist auch niemand gezwungen die Getreidebörsen zu nutzen. Immerhin kann man auch Hersteller in dem Fall eben Landwirt auch direkt an Kunden liefern.

Aber zu behaupten, dass es da nicht mehr nach Angebot und Nachfrage geht, ist doch etwas einseitig betrachtet. Klar werden da zukünftige Ernten gehandelt, aber je mehr Verkäufer zur Debatte stehen, desto mehr wird der Preis nachgeben.

Dass davon nicht alle Vorteile haben ist nun mal in der Marktwirtschaft so. Würdest du wirklich einen reglementierten Handel haben wollen? Ich nicht, denn so kann ich entscheiden, wo ich etwas einkaufe. Bei einer Gleichschaltung würden die Hersteller kaum mehr in die Zukunft investieren, weil sie ihren Absatz zu Preis X eben sicher haben.

Die Handelbarkeit von Getreide an der Börse hat sowohl positive als auch negative Seiten. Einerseits ermöglicht der Handel mit Futures den Landwirten eine Absicherung gegen Preisschwankungen und ermöglicht es ihnen, im Voraus zu planen und zu investieren. Auch für die Industrie und die Verbraucher können Futures nützlich sein, da sie eine Vorhersehbarkeit der Preise bieten und so zur Stabilisierung der Märkte beitragen können.

Allerdings gibt es auch negative Auswirkungen, vor allem auf die ärmsten Länder und Menschen weltweit. Der Anstieg der Getreidepreise aufgrund von Spekulationen an den Börsen führt dazu, dass sich viele Menschen in ärmeren Ländern kein ausreichendes Nahrungsmittel mehr leisten können. Dies ist besonders problematisch, da Getreide oft ein Grundnahrungsmittel ist und ein hoher Anteil der Weltbevölkerung darauf angewiesen ist.

Es ist wichtig, dass Staaten sich dieser Problematik bewusst sind und gemeinsam gegen die unfairen und unethischen Praktiken auf den Getreidemärkten vorgehen. Eine stärkere Regulierung und Überwachung der Börsenaktivitäten könnte dazu beitragen, die Preise in einem angemessenen Rahmen zu halten und das Risiko von Spekulationen zu minimieren. Allerdings sollte auch bedacht werden, dass zu strenge Regulierungen die Landwirte und die Industrie einschränken könnten und so negative Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft haben könnten.

Insgesamt ist es wichtig, dass wir uns bewusst sind, dass die Getreidebörsen sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben und dass es eine ausgewogene Herangehensweise benötigt, um das Gleichgewicht zwischen dem Nutzen für die Wirtschaft und dem Schutz der Armen und Verletzlichen zu finden.

Absicherung gegen Preisschwankungen sehe ich aber nicht so. Das wird so selbst gar nichts abgesichert. Eher ist es so, dass die Futures diese Preissteigerungen provozieren und die Armen verhungern. Ich empfehle die ZDF Serie Hunger Durst anzusehen. Megatraktoren in der australischen Wüste, die trotz Dürre noch dem Boden das letzte Getreide abschneiden und dann wird in Mega-Silos eingelagert, BIS der Preis wieder steigt, mit der Gefahr, dass die Preise aber noch mehr sinken, man Einlagerungskosten hat und das Getreide endgültig verloren ist. Schneller geht es in Indien, wo auch mit Getreide en masse spekuliert wird und Menschen daneben verhungern, während Unmengen an Getreide unter Plastikplanen dahin verrottet, weil, bevor man es billiger verkauft, es lieber verderben lässt.