Woher kommen die Unmengen an Marienkäfern im Garten?
Gestern war mein Garten und vor allem auch die weiße Hausmauer mit Marienkäfern geflutet. Auch haben es viele in die Wohnräume geschafft. Ich habe Stunden damit verbracht, diese Marienkäfer wieder loszuwerden.
Woher kommen die Unmengen an Marienkäfern im Garten? Ich kann mich nicht erinnern, so etwas schon erlebt zu haben oder ist es heuer eine Ausnahmejahr für Marienkäfer?
Ich hatte dieses Jahr leider nur selten Marienkäfer auf meinem Balkon. Ich habe sie ganz gerne, weil sie Blattläuse fressen. Zur Zeit suchen sie Plätze zum Überwintern. Das tun sie in größeren Schwärmen. Sie suchen sich zum Beispiel irgendwo im Garten Hohlräume. Manchmal verirren sie sich auch in Wohnungen. Bei mir war zum Beispiel letztes Jahr eine kleinere Ansammlung von den Käferchen im Badezimmer.
Die Wohnung ist allerdings kein guter Platz, weil es dort zu warm ist und sie aus der Winterstarre immer wieder aufwachen und ihre Fettreserven aufbrauchen, wenn sie nichts zu fressen finden. Also würde ich sie raus setzen. Dort können sie sich dann einen geeigneteren Platz suchen. Ob es dieses Jahr mehr als sonst sind, weiß ich nicht, aber dass sie jetzt in kleinen oder größeren Schwärmen zu sehen sind, ist normal.
Das sind asiatische Marienkäfer. Die wurden seit Jahrzehnten zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingeführt. Vor etwa 20 Jahren wurde das erste freilebende Exemplar in Europa in Belgien gefunden. Seitdem haben die Tierchen sich hervorragend vermehrt und finden das Klima prima.
Anders als heimische Arten bilden die Tiere im Winter Schwärme, die auf warmen Hauswänden Sonne tanken und von der Wärme in den Räumen angezogen, auch gern in Massen zur Überwinterung einziehen.
Im Oktober und November wird es den Tierchen zu kalt draußen und sie suchen sich ein Winterquartier - ähnlich auch wie Spinnen. Die Marienkäfer überwintern bevorzugt in Gruppen an einer geschützten Stelle wie z.B. Fassaden, Balkongeländer oder Fensterrahmen.
Sie suchen aber auch Schutz in Mauerritzen oder Hohlräumen wie zum Beispiel Rollladenkästen, Dachsparren oder Doppelfenstern. Da ist es ihnen natürlich ein Leichtes auch ins Innere von Wohnungen zu kommen.
Ein paar Tipps gibt es, um einen Besuch der Tierchen in der Wohnung zu verhindern bzw. die Wahrscheinlichkeit zu minimieren. Zum einen helfen natürlich Fliegengitter, welche Türen und Fenster geschlossen halten. Außerdem empfiehlt es sich tagsüber zu lüften und nicht abends, wenn das Licht die Tierchen anzieht. Schlupflöcher - Ritzen, Fugen und Löcher - sollte man am besten Dichtungsmasse abdichten.
Es ist wohl auch so, dass Marienkäfer einige Düfte nicht besonders gut riechen können; dazu gehören der Duft von Lorbeerblättern, Lavendel, Kampfer und Vanille. Wenn man diese Duftstoffe oder ganze Lorbeerblätter am Fensterrahmen oder auf der Fensterbank verteilt/versprüht, dann soll es die Insekten vertreiben.
Wenn man die Insekten schon in der Wohnung hat dann hilft es nur, dass man die Tierchen einsammelt und wieder rauslässt. Den Staubsauger kann man auch dazu benutzen, aber bitte nur mit einem Nylonstrumpf bespannt zum ansaugen.
Man kann den Marienkäfern auch helfen einen Schutzraum zu finden, indem man Laubhaufen in Gärten lässt. Diese sind nämlich ebenfalls eine beliebte Überwinterungsmöglichkeit. Marienkäfer sind nämlich eigentlich nützliche Tierchen, sozusagen Schädlingsbekämpfer von Blattläusen oder Spinnmilben. Und entgegen mancher Meinung sind sie definitiv nicht giftig noch sondern sie stinkende Sekrete ab.
EngelmitHerz, wie kommst du darauf, dass Marienkäfer kein stinkendes Sekret absondern? Das tun die bei Gefahr sehr wohl und das Zeug ist auch giftig. Für Menschen ist das kein Problem, aber für Ameisen schon. Marienkäfer fressen bevorzugt Blattläuse. Nur werden besonders ergiebige Lausfarmen eben von Ameisen geschützt, die die zuckerhaltigen Ausscheidungen der Blattläuse melken und sammeln. Ohne Gegenwehr kämen Marienkäfer da nicht weit.
Es gibt viele verschiedene Arten von Marienkäfern, und sie sind in der Regel sehr nützliche Insekten, da sie sich von Blattläusen und anderen Schädlingen ernähren. Wenn du also viele Marienkäfer in deinem Garten siehst, kann das ein gutes Zeichen sein, da sie dazu beitragen können, Schädlinge auf natürliche Weise zu bekämpfen.
In manchen Jahren können jedoch vermehrt Marienkäfer auftreten, was als sogenannte "Marienkäferplage" bezeichnet wird. Dies kann verschiedene Gründe haben, wie zum Beispiel günstige Witterungsbedingungen oder eine erhöhte Anzahl von Blattläusen und anderen Schädlingen, auf die sich die Marienkäfer als Nahrungsquelle konzentrieren.
Es ist schwer zu sagen, ob das bei dir der Fall ist, aber es ist durchaus möglich. Wenn du jedoch eine große Anzahl von Marienkäfern in deinem Haus bemerkst, kann es sein, dass sie durch offene Fenster oder Türen hereingeflogen sind, während du draußen im Garten arbeitest. In diesem Fall kannst du versuchen, sie vorsichtig nach draußen zu befördern, damit sie wieder in ihrem natürlichen Lebensraum sind.
Die Marienkäfer, die ich hatte, sonderten ein stinkendes Sekret aus und waren teils sehr hartnäckig. Sie haben sich auch gesträubt, das Haus wieder zu verlassen, sodass ein paar davon einfach daran glauben mussten. Im Moment habe ich Ruhe von der Plage, aber das wird sich im Herbst wahrscheinlich wieder ändern.
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