Mittagspause einführen, sobald Mittagsschlaf wegfällt?

vom 28.02.2023, 09:47 Uhr

Viele Kinder machen ja früher oder später keinen Mittagsschlaf mehr. Bei Freunden mit Kindern beobachte ich nun immer mehr, dass ab etwa zwei Jahren häufig kein Mittagsschlaf mehr gemacht werden wollte und auch eine Leiterin in einem unserer Kurse erzählte davon. Oft soll es aber so sein, dass die Kinder dann trotzdem nicht bis zum Abend durchhalten, wenn sie die ganze Zeit durchpowern und den ganzen Tag aktiv spielend und tobend verbringen.

Für die Eltern ist es außerdem ebenfalls sehr anstrengend, wenn sie keine kleine Pause haben, in der das Kind schläft und in der sie selbst zur Ruhe kommen können. Kleinkinder beschäftigen sich ja nun einmal nicht immer gerne allein, so dass die Eltern mehr oder weniger immer mit eingebunden sind. Genau deshalb soll eine "Mittagspause" ratsam sein, die die Leiterin empfohlen hat und die ich unabhängig davon auch schon so bei Freunden mitbekommen habe.

In dieser Pause schläft das Kind zwar nicht, es werden aber eher nur ruhige Aktivitäten bei getimtem Licht gemacht. Die Kinder dürfen leise Hörbücher oder -spiele hören, im Bett kuscheln, Bücher anschauen oder andere ruhige Spiele spielen. Man soll die Zeit der Mittagspause am besten nach und nach steigern und dann auf eine Stunde ausweiten, so dass die Kinder die Pause irgendwann als feste Routine verstehen und dann auch wissen, dass sie sich in der Zeit allein ruhig beschäftigen müssen.

Sie können währenddessen etwas Energie tanken, während das natürlich auch auf die Eltern zutrifft. Ich finde das Konzept klasse und werde es auch ausprobieren, wenn es bei uns erforderlich sein sollte. Handhabt ihr das ebenfalls so? Ich denke, dass es in Kita und Kindergarten ganz ähnlich ablaufen wird, wenn die Kinder nicht schlafen wollen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich finde es faszinierend, wie theoretisch und verkopft die normalsten Abläufe in der Familie mittlerweile sind. Meine Urgroßmutter wurde vor rund 150 Jahren geboren, meine Großmutter zum Ende der Kaiserzeit und meine Mutter kurz vorm Zweiten Weltkrieg. Und alle haben ebenso wie ich kein großes Gewese um den Mittagsschlaf gemacht.

Wenn die Zwerge nicht mehr einfach schlafen und groß genug sind, allein und wach zu sein, ist es deren Entscheidung, ob sie schlafen oder nicht. Die können sich auch gern leise mit was auch immer beschäftigen. Man kann das natürlich Mittagspause nennen und "einführen", oder man lebt halt einfach mit seinen Kindern und versucht, die Bedürfnisse aller Beteiligten in allen Altersklassen zu berücksichtigen. :D

» cooper75 » Beiträge: 13413 » Talkpoints: 516,13 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich finde man kann das alles nicht immer so planen und geplant gestalten. Was macht man denn beispielsweise, wenn man mal unterwegs ist? Da geht dann für das Kind die Welt unter, weil es diese Ruhephase nicht bekommen kann und sich immer nur an das eigene Zuhause möchte man sich ja auch nicht binden. Ich habe meine Kinder entscheiden lassen. Wenn sie müde waren, dann habe ich mit ihnen gekuschelt und ihnen was vorgelesen oder sie haben sich freiwillig hingelegt, wenn es gar nicht mehr ging oder es wurde gespielt. Ich finde man muss da einfach sehen, was das Kind auch möchte und was nicht.

Mein Bruder hat seine Tochter beispielsweise immer zur selben Zeit ins Bett geschickt und das war wirklich der Horror, er konnte auf keine Feier mehr gehen, hatte ewig zu tun, dass sie dann auch schläft und so weiter. Ich weiß nicht, warum man nicht einfach auf die Bedürfnisse des Kindes achtet. Man kann dann ja auch einfach die Zubettgehzeit oder Zeit in der man dann abends herunterkommt einem Mittagsschlaf oder keinem Mittagsschlaf anpassen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich kann absolut nachvollziehen, wie wichtig ein Moment der Ruhe für Eltern sein kann, besonders wenn man den ganzen Tag mit einem Kleinkind beschäftigt ist. Ich bin selbst Mutter und kann bestätigen, dass die Mittagspause für alle Beteiligten sehr hilfreich sein kann.

Unser Sohn hat auch irgendwann aufgehört, Mittagsschlaf zu machen, und wir haben dann ebenfalls auf die "ruhige Pause" umgestellt. Wir haben eine ähnliche Routine wie von dir beschrieben eingeführt, in der unser Sohn im Bett liegen durfte, umgeben von Kuscheltieren und Büchern, und wir ihm Hörspiele oder -bücher vorgespielt haben. Irgendwann war es für ihn zur Gewohnheit geworden und er wusste, dass dies seine Zeit für Ruhe und Entspannung ist.

Es ist wirklich erstaunlich, wie sehr diese Pause den Energiehaushalt des Kindes und auch der Eltern wieder auffüllen kann. Manchmal genieße ich es sogar, während dieser Zeit einfach mal ein Buch zu lesen oder eine Tasse Tee zu trinken.

Ich denke, dass diese Art der Mittagspause auch in Kitas und Kindergärten gut funktionieren kann, besonders wenn es einige Kinder gibt, die keinen Mittagsschlaf mehr machen möchten. Wichtig ist es, eine Routine zu etablieren und die Kinder zu ermutigen, sich auf die Pause einzulassen und die Ruhezeit zu genießen.

Alles in allem denke ich, dass die "ruhige Pause" eine großartige Alternative zum Mittagsschlaf sein kann und für alle Beteiligten von Vorteil ist.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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