Fluchen, wenn man Knöllchen bekommt?
Heute habe ich in einer Zeitschrift einen lustigen Artikel über einen Mann gelesen, der ein Knöllchen wegen falschem Parken bekommen hat. Der Beamte war noch zugegen und der Mann beschimpfte das Knöllchen als ''Korinthenkackerei''. Der Beamte fühlte sich dadurch aber beleidigt und der Mann sollte ein weiteres Knöllchen wegen Beleidigung des Beamten bezahlen. Dies tat der Mann aber nicht und schließlich landete das ganze vorm Gericht. Und dort bekam der Mann tatsächlich recht, denn das Wort wäre nicht unbedingt eine Beleidigung, sondern einfach nur ein ''starker Ausdruck''.
Und da der Mann seine Meinung offen kund tun kann, ist ihm das erlaubt. Habt ihr euch auch schon mal wegen einem Knöllchen so aufgeregt, dass ihr auch geschimpft habt? Ich hätte in der Situation vermutlich gar nicht daran gedacht, dass der Beamte mich deswegen anzeigen könnte. Schließlich ärgert man sich eben darüber und da fallen solche Ausdrücke. Wie hättet ihr reagiert und findet ihr auch, dass der Ausdruck nicht beleidigend ist?
Ich finde es ist ein gewaltiger Unterschied von Korinthenkackerei zu sprechen oder jemanden direkt als Korinthenkacker zu bezeichnen. Im Grunde nervt es mich, dass der Autofahrer an sich immer als das große Übel bezeichnet wird. Vielleicht sollte man mal in die Richtung denken, dass man mal für die Verkehrsteilnehmer arbeitet.
Ich habe das Aufregen mittlerweile aufgegeben. Knöllchen sind halt Pech.
Eigentlich nicht, das gehört für mich zum normalen Leben dazu. Über so eine Nichtigkeit möchte ich mich nicht ärgern müssen. Ich bezahle die Schuld, damit ist der Vorgang dann auch für mich abgeschlossen. Vor allem weil die Knöllchen meistens auch durchaus berechtigt sind. Natürlich sehe ich zu solche Situationen zu vermeiden, aber manchmal passiert das halt.
Ich wohne auch nicht in einer Gegend mit knappem Parkraum denn kostenlose Parkplätze gibt es überall. Man darf eben nur nicht vergessen die Parkscheibe reinzulegen. Ansonsten bin ich viel im Außendienst und deshalb kenne ich in meinem Gebiet so ziemlich jeden guten Parkplatz der nichts kostet.
Allerdings hatte es mich vorige Woche auch erwischt, ich warte gerade auf meinen Bescheid. Wobei ich nicht damit gerechnet hatte ein Mandat zu bekommen weil ich nicht so viel falsch gemacht hatte. Ich hatte mein Auto in einer Sackgasse entgegen der Fahrtrichtung und nicht wie gewünscht auch noch mit zwei Reifen auf dem Bordstein abgestellt.
Ich dachte mir dass es am Ende einer Sackgasse wo keinerlei Verkehr ist niemanden stören würde wenn ich so parke dass ich gut wieder raus komme ohne noch umständlich navigieren zu müssen. Und von der Breite her gab es die Straße auch locker her, zumal Gebüsch und Strauchwerk bis über die Bordsteine wucherte und die garantiert den Lack von meinem Auto zerkratzt hätten.
Schuld war ich ja selber, ich hatte beim Einfahren sogar die Politesse gesehen und ich weiß dass sie sehr eifrig ist. Ich dachte aber nicht dass sie wegen mir noch einmal den steilen Berg hoch kommt und dass es toleriert wird weil alle dort so parken. Ja, Pech gehabt, aber nicht weiter schlimm.
Er hat ja offensichtlich das Knöllchen selber gemeint und nicht die Person, sonst hätte er das anders formuliert. Aufregen kann man sich da schon mal. Wir haben mal ein Knöllchen bekommen, was wirklich nicht hätte sein müssen. Dabei haben wir vielleicht einen Zentimeter über so einer Markierung geparkt, nicht viel. Da regt man sich dann schon etwas auf, wenn man das dann sieht, aber so ist es nun mal und da kann man letztendlich auch nichts ändern, aber das kurze Aufregen finde ich normal, weil es einen einfach ärgert so etwas zu bekommen.
Aufregen darf man sich und der Mann hat die ausführende Instanz, das sind oft nicht mal Beamte, ja nicht konkret beleidigt. Er hat sich über den Umstand ein Knöllchen zu erhalten aufgeregt und ist nicht mal verbal auf die ausführende Person losgegangen. Dann sähe der Sachverhalt nämlich anders aus. Aber fluchen und aufregen darf man sich, die meisten Knöllchenschreiber können durchaus unterscheiden, ob man sich aufregt oder ob man jemanden angreift.
Ich sehe das ganz ähnlich wie meine Vorschreiber und wohl auch das Gericht, wenn ich es richtig verstanden habe. Mit diesem Wort ist nicht direkt der Beamte angesprochen worden, der das Knöllchen ausgestellt hat. Es bezeichnet den Vorgang insgesamt, aber eben nicht die Person. Und damit ist es für mich schon keine Beleidigung mehr, sondern ein ganz normales und verständliches Fluchen.
Und ich kann es gut verstehen, dass man in so einer Situation flucht und dabei eben auch "starke Ausdrücke" benutzt. Es ist schon ärgerlich, wenn man erst schon den Stress mit der Parkplatzsuche hat, dabei jede Menge Zeit und Benzin vertrödelt, während man dann auch noch zu spät zum Termin kommt. Und dann ist man eben schon genervt und da fallen auch mal solche Wörter. Wir sind eben alles nur Menschen und der Beamte kann eben nicht mehr oder weniger verlangen, dass man darüber erfreut ist und ihm vielleicht noch einen schönen tag wünscht.
Ich habe zum Glück nur einmal in meinem Leben ein Knöllchen bekommen und das war im Ausland, als ich auf einem Supermarktparkplatz geparkt hatte. Ich hatte gar nicht gewusst und gar nicht damit gerechnet, da auch einen Parkschein ziehen zu müssen. Letztendlich ist es auf diese Weise ein sehr teurer Einkauf geworden, was mich natürlich extrem geärgert hatte. Ich habe auch ordentlich geflucht und mich aufgeregt, weil ja nicht unbedingt klar ist, dass man auf einem Supermarktparkplatz im Freien noch einen Parkschein ziehen muss.
Ich finde es normal und verständlich, dass man in solchen Situationen auch flucht. Unter Umständen muss man da viel Geld zahlen und oft handelt es sich auch um wenige Minuten Verspätung. Mein Mann hat mal ein Knöllchen bekommen, weil er eine Minute nach Ablauf des Parkscheins am Auto war. Die dafür zuständige Politesse hat das Knöllchen da gerade ausgestellt und auch kein Auge zudrücken wollen. Sie meinte, sie hätte extra die Minute abgewartet und das Knöllchen sei auf diese Weis gerechtfertigt.
Mag sein, dass es so ist, wobei ich es da dennoch absolut nachvollziehen kann, weshalb mein Mann ebenfalls ordentlich geflucht hatte und wütend war. Wenn das bei der entsprechenden Person im Beispiel auch so ähnlich ablief, dann ist die Wut auch nur verständlich. Unabhängig davon finde ich nun auch nicht, dass es sich um eine Beleidigung der Person handelt. Und zu fluchen ist in solchen Situationen wohl einfach nur menschlich. Niemand wird sich über ein Knöllchen freuen, erst recht nicht, wenn man dieses wegen einer Minute Verspätung erhält.
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