Sind Abstecher zu Freunden bei Landausflügen legitim?

vom 24.02.2023, 10:16 Uhr

Neulich war ich in Mexiko. Eigentlich wollte ich gar keinen Landausflug vom Schiff buchen, aber der Kapitän entschied, ein anderes Ziel anzulaufen, welches ich bereits gut kannte. Somit blieb mir nur ein Zwangsausflug, damit ich etwas Neues sehe.

Die Beschreibung online war sehr genau, sogar mit Zeitangaben für alle Stopps. Kaum in den Bus gestiegen, meinte der Guide, dass wir alles anders machen würden, weil er uns Geheimtipps zeigen möchte. Alle beschriebenen Stopps wurden auf 10 Minuten verkürzt, damit wir ein Dorf mit seinen Freunden besuchen können, wo wir eine Werbeveranstaltung mit Tellern und eine staubige Bäckerei und einen Souvenirladen besuchen konnten, ohne Zeitlimit. Das fand ich nicht in Ordnung, da das Hauptprogramm sehr darunter litt.

Wie seht Ihr das? War meine ausführliche Beschwerde an die Reederei berechtigt und habt Ihr auch schon solche eigenwilligen Abänderungen erlebt?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Solche Abstecher habe ich auch schon erlebt bei gebuchten Rundtouren - unabhängig von Kreuzfahrten. Ich erinnere mich noch an einen Tagesausflug von Rio de Janeiro nach Petropolis, wo die Reiseleiterin leider auch wenig Wert auf die interessanten Sehenswürdigkeiten gelegt hatte. Stattdessen verbrachten wir viel Zeit in irgendeiner Schokoladenfabrik, wo wir Produkte kaufen sollten. Das, was uns wirklich interessiert hätte, wurde nur schnell und gehetzt abgehandelt. Wir sollten jeweils nur rasch aus dem Bus aussteigen, schnell ein paar Fotos machen, und schon fuhren wir wieder weiter.

Diese Erfahrungen haben mich gelehrt, so weit wie möglich auf solche gebuchte Rundtouren zu verzichten, da sie leider in vielen Fällen nicht das bieten, was im Programm versprochen wird, sondern stattdessen irgendwelche Verkaufsveranstaltungen im Vordergrund stehen.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Wo es geht, machen wir auch alles selber, so wie bei der Kreuzfahrt mit der Wonder of The Seas im Mittelmeer. Da wollte man in Neapel für den Ausflug nach Procida 320 Euro, wir haben 70 Euro bezahlt und sicher auch mehr gesehen, als in einer zähen Gruppe, die vom Reiseleiter überall ewig zugelabert wird und man kaum einen Schritt weiterkommt. Da war auch dem Abstecher ins Café mehr Zeit gewidmet, aber der Stand auch im Programm und es war Corona, damals in Messina.

In Mexiko, nach einer spontanen Kursänderung am Vorabend, ging dies gar nicht. Auch würde ich in Mexiko keinem Taxifahrer trauen und es wäre auch nicht billiger gekommen und die Fahrt war weit, nur total falsch gewichtet, da der Reiseleiter einfach seine Provisionen einkassieren wollte. Ich hasse so etwas über alles, denn man hat einen präzis beschriebenen Landausflug gebucht und dann kommt alles anders und man bekommt nach einer Beschwerde nur einen doofen Anruf von der Rezeption. Die meisten Landausflüge sind mies und teuer, sonst gar nichts.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Es ist verständlich, dass du enttäuscht warst, dass der Landausflug nicht wie beschrieben stattgefunden hat und dass du deine begrenzte Zeit auf unerwartete Stopps verbracht hast. Es ist wichtig, dass Reiseveranstalter und Reiseleiter die Reisenden über Änderungen im Programm im Voraus informieren, um ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Pläne entsprechend anzupassen.

Eine ausführliche Beschwerde an die Reederei ist in diesem Fall gerechtfertigt, da du für einen bestimmten Landausflug bezahlt hast, der nicht wie beschrieben durchgeführt wurde. Es ist wichtig, dass die Reederei darüber informiert wird, damit sie möglicherweise Änderungen an ihren Dienstleistungen und der Auswahl ihrer Partner vornehmen kann, um sicherzustellen, dass die Reisenden ein qualitativ hochwertiges Erlebnis haben.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Reiseleiter während einer Tour zusätzliche Stopps oder Aktivitäten einplanen, um den Reisenden eine einzigartige Erfahrung zu bieten. Allerdings sollte dies immer in einem vernünftigen Rahmen geschehen, ohne dass das Hauptprogramm oder wichtige Sehenswürdigkeiten vernachlässigt werden. Wenn der Guide das Programm stark verändert, sollten die Reisenden darüber informiert werden und die Möglichkeit haben, ihre Entscheidungen zu treffen.

Insgesamt ist es wichtig, dass Reiseveranstalter und Reiseleiter ihre Dienstleistungen so gestalten, dass sie den Erwartungen der Reisenden entsprechen und ihnen ein unvergessliches Erlebnis bieten. Wenn Änderungen am Programm vorgenommen werden müssen, sollten die Reisenden darüber informiert werden, damit sie ihre Pläne entsprechend anpassen können.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Nein, so eine eigenwillige Änderung des Ausflugsprogramms durch den Reiseleiter habe ich auch noch nicht erlebt und hätte diese wahrscheinlich auch nicht so widerspruchslos hingenommen. Wobei ich hier aber abwägen würde, welchen Aufwand eine "ausführliche Beschwerde" darstellt und was diese letztendlich einbringt. Es sei denn, man möchte eine Entschädigung dafür erhalten.

» Herr Krawuttke » Beiträge: 424 » Talkpoints: 29,04 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Vielleicht muss man auch entscheiden, um welches Publikum es sich handelt. Auf diesem Schiff waren fast nur Amerikaner und diese fahren nebst der ewig selben Route auch gerne auf die ewig selben Ausflüge. Es geht denen nur darum, in der Wärme zu sein und dass es etwas zu essen gibt. Der Rest ist ziemlich egal, da in den USA historische Gebäude weniger wert sind, als irgendwelche Shopping Malls. Am Abend verspielt man dann einen Teil seines Jahresgehalts im Casino.

Natürlich habe ich damit gerechnet, dass es eine teilweise Refundierung geben wird. Das ist eigentlich bei allen Reedereien so, wenn man darlegt, dass das Programm nicht eingehalten wurde. Ich habe schon erlebt, dass ein Stadtrundgang ein zehnminütiger Vortrag auf dem Parkplatz mit Blick auf die Altstadt war. Da war es wichtiger, an einer öden Mall einen langen Stopp einzulegen, der eigentlich nicht vorgesehen war.

Die Reiseleiter sind vor allem auf dem amerikanischen Kontinent nur darauf aus, ihren Gewinn zu maximieren und stehen dann nachher noch mit einer Trinkgeldbox für die schrottige Exkursion da. Das gehört alles unterbunden, denn man zahlt schon gerne 100 Dollar für einen Ausflug und dann wird fast nichts geboten, was im Programm stand und man stoppt einfach nur dort, wo man Leute kennt und wo Leute zum shoppen animiert werden. Daher, überall dort, wo man etwas allein machen kann, Finger weg von den Landausflügen, die im deutschen Raum auch selten das Gelbe vom Ei sind.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


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