Wie kommt das Gas Radon in Keller und Wohnung?

vom 04.12.2022, 22:56 Uhr

Das radioaktive Gas Radon ist sehr gefährlich und gesundheitsschädlich und deswegen rät das Bundesamt für Strahlenschutz mit Messgeräten die Luft in Häusern und Kellern zu messen. Kennt ihr diese Radongefahr und habt ihr schon derartige Messungen in eurem Wohnumfeld durchgeführt? Wo kommt denn überhaupt das Gas Radon auf einmal her? War das schon immer in Häusern präsent oder ist das eine neuartige Erscheinung?

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» Lupenleser » Beiträge: 1130 » Talkpoints: 851,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wieso sollte Radon plötzlich ein Problem sein? Dieses radioaktive Gas kommt ganz natürlich im Boden vor und strömt aus. Da gibt es regionale Unterschiede, aber insgesamt ist es nach dem Rauchen Ursache Nummer zwei für Lungenkrebs.

Im Freien ist das überhaupt kein Problem, da verteilt sich das in der Luft und wird in ungefährliche Konzentrationen verdünnt. Im Keller oder im Erdgeschoss ohne Keller fehlt es naturgemäß an Luftaustausch und Wind. Da kann sich das Gas in der Luft anreichern und gefährlich werden. Undichte Abflüsse, Risse in Bodenwannen oder Bodenplatten und Kabelschächte sind typische Eintrittspforten. Ich lebe allerdings nicht in einem Radonvorsorgegebiet. Hier sind andere Stoffe aus der Industrie ein größeres Problem.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich kann mich auch noch an den Physikunterricht damals erinnern, als uns erzählt wurde, dass Radon in manchen Gegenden natürlich vorkommt und sich in Kellern sammeln kann. Sprich, die "neuartige Erscheinung", dass Radon aus dem Boden entweicht, ist ungefähr so alt wie Granit. Als Generation Tschernobyl war uns damals gar nicht so recht klar, dass Radioaktivität ein natürlich vorkommendes Phänomen ist, weswegen ich die Ohren gespitzt habe und mich bis heute noch daran erinnern kann.

Auf besorgte Nachfrage hat unser Physiklehrer ebenso achselzuckend darauf hingewiesen, dass auch in Gegenden, wo radioaktive Stoffe natürlich vorkommen, seit Generationen Leute leben und Kinder bekommen, also dass es wie so oft auf die Dosis ankommt.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass Keller und Häuser bis vor relativ kurzer Zeit auch noch ganz gut belüftet, sprich zugig waren und der Großteil der Bevölkerung maximal Vorräte dort gelagert hat, sodass sich das Problem durch moderne, gut gedämmte Neubauten eher verschärft als bei irgendwelchen uralten Bauernkaten.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Radon ist ein natürlich vorkommendes radioaktives Gas, das aus dem Boden und Gestein unter Gebäuden entweicht. Es ist besonders in Gebieten mit granithaltigen Böden und Steinen verbreitet.

Radon gelangt in Keller und Wohnungen durch undichte Stellen in der Bodenplatte oder den Wänden sowie durch Risse in Fundamenten oder Abwasserleitungen. Auch ein unzureichender Luftaustausch in geschlossenen Räumen kann dazu führen, dass sich das Radon ansammelt. Das Gas ist unsichtbar, geruchlos und kann gesundheitliche Probleme verursachen, wenn es in hohen Konzentrationen eingeatmet wird. Um das Risiko zu minimieren, sollte man regelmäßig lüften und eventuell eine professionelle Messung durchführen lassen.

Ich selbst achte auch im Keller auf regelmäßiges Lüften. Eine Messung, so wie es das Bundesamt für Strahlenschutz rät, habe ich bisher noch nicht durchgeführt.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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