Vor oder nach dem Frühstück zum Hinausgehen fertig machen?

In Filmen sieht man häufig, dass die Leute sich schon vor dem Frühstücken fertig gemacht haben, Männer ihren Anzug fürs Büro schon anhaben und sofort nach dem Essen das Haus verlassen. Auch Kinder springen nach dem Frühstück auf, schnappen sich ihre Schultasche und verlassen die Wohnung, ohne sich die Zähne zu putzen.

Macht ihr euch vor oder nach dem Frühstücken fertig? Als Kind sind wir auch sofort nach dem Frühstück aus dem Haus gegangen. Wir haben uns direkt nach dem Aufstehen fertig gemacht. Auch die Zähne haben wir uns sinnloserweise vor dem Frühstücken geputzt. Als Erwachsene habe ich das andersherum gemacht, mich also nach dem Essen erst fertig gemacht und durchaus schon mal im Schlafanzug oder Nachthemd gefrühstückt.

Wie macht ihr das? Richtet ihr euch vor dem Frühstück schon für die Arbeit her oder erst hinterher? Wie ist bei euch die Reihenfolge morgens? Wie handhabt ihr das mit euren Kinder? Schickt ihr sie zuerst aus dem Haus und macht euch dann erst fertig? Haben eure Kinder nach dem Frühstück noch etwas Zeit, um zum Beispiel den Schulranzen zu packen?

Für mich ist das Frühstück sowieso im Alltag keine wichtige Mahlzeit (ausgiebig gefrühstückt wird nur am Wochenende oder an freien Tagen). Meistens frühstücke ich an den Werktagen auf dem Weg in die Arbeit oder ich trinke am Arbeitsplatz einen Kaffee. Insofern passt die Fragestellung nicht zu meiner Situation, da ich mich normalerweise zuhause ohne Frühstück fertig mache und auf den Weg mache. Würde ich zuhause frühstücken, würde das einerseits zu viel Zeit kosten, und andererseits habe ich unmittelbar nach dem Aufstehen sowieso keinen Hunger. Da würde ich kaum was runterbringen.

Bei dieser Frage muss ich an meine Kindheit zurückdenken, wo diese Frage als einziges aufkam. Wir hatten damals sehr wenig Zeit für die morgendlichen Rituale, denn um 7 Uhr fuhr schon der Schulbus und wir mussten ja auch noch bis zur Bushaltestelle gehen, als spätestens um 6.50 Uhr das Haus verlassen. Das betraf meinen Bruder, mich und nur wenige Minuten später fuhr meine Mutter zur Arbeit, während mein Vater etwas mehr Zeit hatte.

Sinnvollerweise hätten wir uns alle nach dem Frühstück fertig gemacht, denn da hätte Zähneputzen und Anziehen mehr Sinn gemacht, denn beim Frühstücken oder Zähneputzen gibt es ja auch die ein oder andere Gelegenheit, sich ein wenig einzusauen. Das Problem war, dass wir einfach nicht genug Waschbecken gehabt hätten, als dass wir zu dritt nach dem Frühstück hätten alle Zähneputzen und unsere Haare richten können.

Und deshalb war es bei uns reiner Pragmatismus, dass wir Kinder uns zuerst vor dem Frühstück fertig machten, während die Erwachsenen den Frühstückstisch herrichteten. Dann wurde schnell gefrühstückt, noch mal alles kontrolliert, ob auch wirklich keine Marmelade irgendwo verschmiert war, Jacke und Schuhe an und raus aus dem Haus. Für Ranzenpacken oder ähnliches war absolut keine Zeit, das musste am Tag vorher erledigt worden sein. Der Bus wartete schließlich nicht.

Als Erwachsene ohne Kinder habe ich es später anders herum gemacht und erst gefrühstückt und mich dann angezogen. Da hatte ich aber auch nicht so großen Zeitdruck, sondern es lief ein bisschen entspannter ab und es kam nicht so genau auf die Minute an, weil ich nicht mit dem Bus fuhr.

Meine Familie und ich machen uns immer nach dem Frühstück fertig, da wir uns nicht anpatzen möchten bzw. werden wir da erst richtig wach und kommen in die Gänge. Zeitlich schaffen wir es immer, obwohl wir pünktlich bei den öffentlichen Verkehrsmitteln sein müssen. Das ist eine reine Einteilungssache.

Für mich ist ein gemütliches, stressfreies und ausgiebiges Frühstück eine unverzichtbare Basis für einen guten Start in den Tag. Entsprechend gestalte ich es gerne so entspannt wie möglich und zelebriere es regelrecht. Daher genieße ich mein Frühstück auch gerne noch in meinen Hausklamotten und im Winter auch schonmal eingemümmelt in eine Decke. Am Frühstückstisch schon in Arbeitskleidung und vollständig geschminkt und frisiert zu sitzen, würde mich ehrlich gesagt ziemlich stören, denn dann müsste ich ja auch penibel aufpassen, nicht zu kleckern oder zu krümeln, irgendetwas zu verwischen oder unordentlich zu machen, und dann wäre ich mehr mit mir selbst als mit dem Essen beschäftigt.

Das Fertigmachen für die Arbeit kommt bei mir also nach dem Frühstück und dem Abräumen. Dann erst ziehe ich mich für das Verlassen der Wohnung um, mache mir die Haare, putze mir die Zähne und treffe alle weiteren Vorbereitungen.

MaximumEntropy hat geschrieben:Für mich ist ein gemütliches, stressfreies und ausgiebiges Frühstück eine unverzichtbare Basis für einen guten Start in den Tag. Entsprechend gestalte ich es gerne so entspannt wie möglich und zelebriere es regelrecht.

Am liebsten frühstücke ich dann, wenn ich geduscht, angezogen und fertig für den Tag gemacht bin. Dann kann ich so richtig gemütlich schlemmen und mir im besten Fall so viel Zeit lassen wie ich will, ohne im Hinterkopf zu haben, dass ich mich danach ja noch fertig machen muss. Dieser Gedanke stresst mich ehrlich gesagt schon sehr. Abgesehen davon fühle ich mich auch nicht so wohl, mit zotteligen Haaren und im Schlafanzug am Tisch zu sitzen. Da würde ich mich zumindest schon einmal umziehen und mir die Haare bürsten. In dem Fall kann ich dann aber auch gleich duschen und das volle Programm durchziehen und mir die doppelte Arbeit sparen.

Ich muss sagen, dass ich direkt nach dem Aufstehen in den seltensten Fällen auch schon Hunger habe. Ich muss morgens nichts frühstücken und eigentlich reicht es mir, dann direkt mit dem Mittagessen zu starten. Wenn ich dennoch frühstücke, dann am liebsten nicht zu früh und da passt es für mich, wenn ich mich vorher noch fertig mache. In dieser Zeit kann sich bei mir der Hunger entwickeln.

Seitdem wir ein Kind haben, ist es aber oft anders. Wenn ich merke, dass mein Sohn Hunger hat, warte ich nicht ewig mit dem Frühstück, sondern dann frühstücken wir eben doch zuerst und ich mache mich danach fertig. Trotzdem wird mein Kind vor dem Frühstück umgezogen.

Ich frühstücke eigentlich am liebsten, wenn ich schon geduscht, angezogen und auch geschminkt bin. Natürlich kann es auch vorkommen, dass ich morgens mit ganz viel Hunger aufstehe und zuerst frühstücke und mich danach erst fertig mache. Für mich macht die andere Reihenfolge aber mehr Sinn. Es stört mich auch nicht nach dem Zähneputzen etwas zu Essen oder auch Kaffee zu trinken, meiner Meinung nach verschwindet der Geschmack der Zahnpasta auch relativ schnell, so nach zwei bis drei Bissen oder Schlücken.

Häufig sieht meine Morgenroutine so aus, dass ich nach dem Aufstehen direkt unter die Dusche springe, mich anziehe und das Frühstück fertig mache, während meine Haare noch nass sind. Ich wecke nach dem Duschen meinen Sohn, der macht sich auch schon fertig und dann wird gemeinsam gefrühstückt.

Nach dem Frühstück räume ich vom Tisch ab und mache mich dann final fertig, d.h. ich föhne mir die Haare und lege ein wenig Schminke auf. Mein Sohn hat dann noch Zeit sich währenddessen kurz selbst zu beschäftigen. Wenn ich fertig bin, geht es raus. Je nach Wochentag bringt mein Mann oder ich meinen Sohn dann zur Schule.

Ich möchte meine Haare meistens nicht direkt nach dem Duschen föhnen und sie nach Möglichkeit etwas lufttrocknen lassen. Das scheint mir gesünder für meine Haare und meistens muss ich dann auch nicht mehr so lange föhnen. Für mich ist es die optimale Morgenroutine.

Nach dem Aufstehen direkt zu frühstücken kann ich mir nicht vorstellen, weil ich häufig eine kleine "Aufwärmzeit" brauche, um wach zu werden.