Gendern mit einer ideologischen Umerziehung gleichsetzen?
Mit dem Gendern tue ich mich auch ziemlich schwer und wenn es geht, dann versuche ich es immer zu vermeiden. Beim WDR scheint darüber ein regelrechter Krach entstanden zu sein und das sorgt auch für reichlichen Diskussionsstoff. Seid ihr auch der Meinung, dass dieser ganze „Genderkram“ so langsam an seine Grenzen stößt und habt ihr Hoffnung darauf, dass es da noch ein zurückrudern geben wird?
Wie es in den letzten Jahren zu derartigen Vorgängen kommen konnte, liegt auf der Hand. Es ist eine Bewegung, die aus der linken Szene kommt. Was irritiert, ist, dass im Radio, gerade im Deutschlandfunk, extrem mit neuen Sprachformen experimentiert wird. Dies hat aber schon zu massivem Widerstand in der Hörerschaft geführt.
Für Politiker ist es sicherlich eine passende Gelegenheit, sich zu profilieren. Aus sonst keinem anderen Grund hat die Oberbürgermeisterin von Köln den Leitfaden zum Behördendeutsch "durchgegendert". Dabei ist sie selber bei Entscheidungen, die substanziell sind, ausweichend. Beispiel: Kirsten darf als Vornamen für einen Jungen nicht alleine verwendet werden in Köln. Dabei wäre gerade in so einem speziellen Falle "Gendergerechtigkeit" angezeigt. Nach meinem Kenntnisstand wird vom Einwohnermeldeamt verlangt, dass zusätzlich ein weiterer Vorname, der das Geschlecht eindeutiger hervortreten lässt, verwendet werden muss, sonst gibt es keine Anmeldung.
Ich sehe keine Gefahr, dass die "ideologische Umerziehung" auf Dauer Platz greift. Letztendlich spricht der "normale" Mensch immer noch wie früher. Das ist das Entscheidende. Den Leuten weiszumachen, dass die Veränderung der Sprache aus dem Sprachgebrauch breiter Massen heraus selber erfolgt sei, ist einfach eine an Unverschämtheit nicht mehr zu übertreffende Dialektik.
Möchte auch noch den Link einfügen.
Wenn ich sowas lese, wird mir speiübel. Ist ja schlimmer als zu DDR-Zeiten, wo einem genau vorgeschrieben wurde, was man wo sagen durfte und wo nicht. Ich dachte immer, man wollte die Schere im Kopf abschaffen. Aber genau das Gegenteil wird propagiert. Es gibt ja glücklicherweise keinen Oberbürgermeisterposten auf Dauer. Ich nehme an, der oder die Person, die auf Frau Reker im Amt folgt, sieht diese Diskussion ein wenig pragmatischer und "volksnäher".
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