Geschlecht von Baby über Überraschungskuchen erfahren?

In einer Folge "This is us" ist eine Protagonistin schwanger, wobei sie das Geschlecht des Babys über eine Bäckerei mitgeteilt bekommen wollte. Soll heißen, dass die Frauenärztin das Geschlecht weitergeleitet hat und die Bäckerei hat einen Kuchen mit Fondant gebacken, wobei die Füllung auf das Geschlecht des Kindes hinweisen sollte. Von außen war das Geschlecht nicht so offensichtlich und man musste den Kuchen anschneiden, um die Wahrheit zu erfahren. Im Universum der Serie wurde es als "Mode" bezeichnet, das Geschlecht des Kindes so zu erfahren.

In Deutschland wäre diese Praxis sicherlich nicht denkbar. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass Frauenärzte hier das Geschlecht an irgendwelche Bäckereien weiterleiten würden oder so. Käme es für euch in Frage, das Geschlecht eures Babys über so einen Überraschungskuchen an Verwandte oder Freunde mitzuteilen? Oder findet ihr diese Idee albern?

Albern finde ich per se nichts. Ich lasse jedem seine Meinung und seine Ansichten. Was andere aufregt, ist mir schlicht egal. Man kann ja der Ärztin erklären, dass andere vom Geschlecht des Kindes erfahren sollten, man es selbst aber noch nicht wissen will. Die Geschichte mit dem Kuchen würde ich jetzt einfach mal weglassen.

Das geht ja auch die Ärztin gar nichts an. Nun würde ich sie bitten, das Geschlecht des Kindes auf einen Zettel zu schreiben und in einen Umschlag, den ich ihr vorher überreiche, zu stecken. Das ganze wird dann zugeklebt und meinetwegen der Bäckerei oder Konditorei überreicht.

Allerdings muss man dann dem Bäcker oder Konditor genau erklären, wie der Kuchen beschaffen sein soll, damit die Überraschung erhalten bleibt. Nicht, dass der dann voll die pinke oder hellblaue Glasur hat. Wenn man Spaß an solch einer Veranstaltung im Freundes- oder Familienkreis hat, dann ist das durchaus legitim und soll eben auch so sein.

Das gab es doch vor kurzem mal im Fernsehen. Bei irgendeiner Sendung, bei der der Schauspieler Felix Deventer zu Gast war. Seine Freundin ist schwanger, wie er im Dschungelcamp verraten hatte. In der Sendung gab es dann auch eine Torte, deren Farbe innen das Geschlecht des Babys preisgeben sollte. Allerdings hatte die Freundin den TV Sender über das Geschlecht informiert. Die Creme innen war dann Rosa, was für ein Mädchen stand. Blöd nur, wenn sich der Frauenarzt vertut und es dann letztendlich doch ein Junge ist. So war es zumindest in dem Fall.

Ich denke aber, dass es eher nicht vorkommt, dass ein Frauenarzt das Geschlecht des Babys einer Bäckerei verraten würde. Das ist sicherlich mit der Schweigepflichtsentbindung in Deutschland nicht so einfach. Ich frage mich auch, was man großartig davon hat, wenn man eine Torte bekommt, die das Geschlecht des Kindes verrät.

So richtig erschließt sich mir der Sinn nicht. Ob ich mir einen Briefumschlag geben lasse, den ich zuhause öffne, um das Geschlecht zu erfahren oder ob ich das Messer in den Kuchen haue, um die Farbe zu sehen, es dauert beides ungefähr die gleiche Zeit. Abgesehen davon wäre ich viel zu neugierig, um zur Bäckerei zu fahren und die Torte dann länger im Auto zu transportieren. Wahrscheinlich würde ich noch aufm Parkplatz mit dem Finger in den Kuchen piksen.

Ach, guck an, der Deventer bekommt einen Sohn? Was man nicht alles so verpasst, wenn man die einschlägige Presse nicht konsultiert und tagsüber kein Fernsehen guckt. Das ging mal wieder komplett an mir vorbei. Aber an einen Irrtum des Arztes glaube ich nicht unbedingt. Der werdende Vater hat so oft in die Kameras salbadert, wie sehr er sich eine kleine Prinzessin wünscht, dass hinter den Kulissen vielleicht einfach jemand das Geschlecht "verwechselt" hat, damit die medienwirksame Eröffnung auch ins Schwarze trifft.

Schade, ich hätte so gerne gesehen, wie er die Entdeckung machen muss, dass aus der so heiß erwünschten Prinzessin dann doch ein Junge wird. Das war ja auch sehr dümmlich, die ganze Zeit von dem Wunsch nach einem Mädchen zu reden, wenn man es selbst noch nicht weiß und in der Öffentlichkeit steht. Aber um den Bogen zu diesen Torten zu schlagen: Ich glaube, dass das mehr im Fernsehen und in der Fiktion als in Wahrheit stattfindet.

Ich kenne diese Kuchen von Pinterest und Co, was für mich etwa so fiktional ist wie die durchschnittliche Frauenzeitschrift. Sprich, ich habe keine Ahnung, ob jedes moderne Hipster-Elternpaar an jedem Furz die ganze Verwandtschaft teilhaben lässt und ich musste auch noch nie gesteigerte Spannung heucheln, was das Geschlecht eines ungeborenen Sprösslings angeht. Statistisch gesehen gibt es zwei Möglichkeiten, keine davon ist besonders aufregend, und was die Facebook-Mamis dann mit Intersex-Kindern machen, will ich gar nicht wissen. Wahrscheinlich als defekt reklamieren.

Aber zumindest in der Theorie ist mir diese Methode, das Geschlecht des zukünftigen Kindes der Allgemeinheit zu enthüllen, bekannt. Auch dass man Luftballons platzen lässt (Rosa Konfetti für ein Mädchen, blau natürlich für den Stammhalter) oder Rubbelkarten austeilt, scheint mittlerweile Usus zu sein. Ich bin jedenfalls heilfroh, wenn ich bei solchen Inszenierungen nicht das unbezahlte Publikum spielen muss.

Ich habe so etwas noch nicht gehört und auch wenn man das so machen kann, erschließt sich mir der Sinn nicht so wirklich. Natürlich kann man das mit dem Zettel in dem Umschlag so machen, auch wenn der Frauenarzt das Geschlecht des Babys nicht an die Bäckerei weitergeben würde. Aber für mich macht es dann einfach keinen wirklichen Unterschied, ob ich das gesagt bekomme, oder ob ich das erfahre, wenn ich den Kuchen anschneide.

Ich könnte mir das gar nicht vorstellen sich das Ganze entgehen zu lassen und dann auf einen Kuchen zu warten. Bei mir war es jeweils ein toller und großartiger Moment das Baby im Bauch beobachten zu können und dabei dann das Geschlecht zu erfahren. Das war unglaublich schön und das hätte ich mir gar nicht entgehen lassen wollen. Wobei so ein Kuchen für die Verwandten vielleicht ganz toll sein kann, wenn man es selber schon weiß.

Dieser Brauch oder diese Modeerscheinung kommt meines Wissens nach aus Amerika. Dort wird ja einiges anders gemacht. Hier kann ich mir eher auch nicht vorstellen, dass das ein Frauenarzt so machen würde. Wobei man sich ja auch einen Zettel geben lassen kann und diesen gibt man dann hin, wenn man das unbedingt so machen will. Es ist hier in Deutschland aber sicherlich etwas untypisch und man will es eher wissen. Ich kenne keinen, der das nicht sofort wissen und sehen wollte.

Die Idee ist absolut nicht albern oder unüblich und ich kenne tatsächlich ganz viele Paare, die sich überraschen lassen wollten, was das Geschlecht angeht und im Zuge dessen eine Überraschungsparty veranstaltet haben. So kompliziert muss man es dabei gar nicht machen, weil wohl die wenigsten Frauenärzte Lust und Zeit haben dürften, sich mit einer Bäckerei in Verbindung zu setzen. Ich kenne aber super viele Frauen, die den Frauenarzt darum gebeten haben, das Geschlecht auf einen Zettel zu schreiben und in einen Briefumschlag zu stecken oder zusammenzufalten. Dafür braucht es ja nicht einmal eine Minute und wenn man ohnehin gerade beim Arzt ist, dann macht dieser das in aller Regel gerne, sofern er ein wenig emphatisch ist.

Meine Freundin hat es genauso gehandhabt, wobei sie den Zettel dann ihrer Schwester gegeben hat, die wiederum eine Party organisierte. Sie hatte dann keinen Kuchen, der die Überraschung preisgab, sondern einen blickdichten Luftballon mit entsprechender Füllung, wobei die Überraschung natürlich gleich war. Ich kenne jedoch auch einige, die das mit dem Kuchen so gehandhabt haben.

Ich habe in beiden Schwangerschaften nichts davon gemacht. Ich hatte zwar mit dem Gedanken gespielt, eine Party zu veranstalten, bei der meine Gäste das Babygeschlecht erfahren wobei ich das Geschlecht dennoch hätte als Erstes wissen wollen. Die Überraschung wäre damit nur für die Gäste da gewesen. Letztendlich habe ich aber nichts davon gemacht. In der ersten Schwangerschaft ging das aufgrund von Corona nicht und nun kamen Weihnachten und die Feiertage dazwischen und irgendwie war mir dann auch nicht danach, weil ständig alle krank waren und es da unmöglich gewesen wäre, zeitnah einen Termin zu finden.