Elternabende als Frauensache betrachten?
Kritiker sind der Ansicht, dass die Väter sich heutzutage viel zu wenig engagieren würden und daher häufiger an Elternabenden in Kindergarten oder Schule teilnehmen sollten. Ich habe keine Kinder und war daher noch nie bei einem Elternabend, daher kann ich das Geschlechterverhältnis dort nicht wirklich beurteilen. Wie seht ihr das? Sind Elternabende immer noch reine "Frauensache" bzw. Mütterangelegenheit? Sollten sich Väter in dieser Hinsicht mehr engagieren oder findet ihr das übertrieben?
Wo will man denn noch reglementieren und kritisieren? Und wer sind denn diese Kritiker? Ich habe auf dem Elternabend noch nie ein Ungleichgewicht ausmachen können. Ich denke mal, wer Zeit hat, geht zum Elternabend. Und meistens muss ja auch der andere Elternteil die Kinder daheim betreuen. Wenn wir die Zeit und Gelegenheit hatten, gingen wir als Eltern immer gemeinsam zum Elternabend.
Ich war auch schon einmal allein dort, weil der Papa das Kind betreuen musste, dass noch zu jung war um allein zu bleiben. Dann lag aber auch nichts besonderes an. Die Eltern haben nur gemeinsam den Klassenraum der Kinder für die Adventszeit geschmückt und somit ihre Kinder überrascht. Derjenige welcher sich um die Schulangelegenheiten des Kindes kümmert, nimmt halt auch den Elternabend wahr.
Und wenn man bedenkt, dass viele Mütter in Teilzeit arbeiten, um ihre Kinder besser betreuen zu können, kann man sich schon gut vorstellen, dass diese auch zum Elternabend gehen. Ich war vor über vierzig Jahren Schülerin. Schon damals gingen nicht nur die Mütter zum Elternabend. Auch meine Eltern waren durchaus schon einmal gemeinsam dort, wenn es die Schichtarbeit meines Vaters zuließ.
Ich glaube auch nicht, dass Elternabende reine Frauensache sind. Es geht derjenige hin, der Zeit hat und der sich auch sonst um solche Sachen kümmert. Beim ersten Elternabend im Kindergarten war mein Mann, weil ich auf die beiden Kinder aufpassen musste. Beim nächsten Mal wollen wir dann tauschen und er passt auf. Das ist auch keine große Sache, wobei ich mich hauptsächlich um die Kinderangelegenheiten kümmere wie das mit dem Kindergarten, weil mein Mann einfach auch in 3 Schichten arbeitet und viel arbeitet und er daher nicht noch etwas sammeln, basteln oder vorbereiten kann.
Bei mir war es damals eigentlich nur meine Mutter, die solche Elternabende besucht hat. Sie hat aber auch nur halbe Tage gearbeitet und hatte daher dementsprechend auch Zeit, wobei meine Brüder aber auch in einem Alter waren auch mal alleine bleiben zu können. Bei uns ist das ja noch nicht gegeben und so muss immer einer die Kinder betreuen in der Zeit. Es ist aber durchaus auch oft noch so, dass die Väter mehr arbeiten gehen als die Mütter und deswegen hauptsächlich Mütter da sind, aber das ist ja nicht reine Frauensache und es gibt auch Väter, die da hingehen.
Ich sehe das mal so gar nicht als eine reine Frauensache. Eltern sind wohl beide oder? Das ist die Begrifflichkeit eines Elternabends und Mutter und Vater haben das Kind in die Welt gesetzt, sodass beide als Eltern gelten. Was für mich Ergo bedeutet, dass der Elternabend eben auch beiden vorbestimmt sein kann und vor allem sollte. Ich mag diese Rolle nicht, dass nur Mama sich ständig zum Elternabend bewegt und Papa dann daheim den Großkotz raushängen lässt, weil Mama die Hälfte nur zuhört usw. War bei mir dann auch gerne mal so.
Elternabende müssen eben nicht nur für Frauen sein, weil auch der Papa mal den Hintern bewegen kann. Bei mir war es aber in der Tat nur die Mama, bei meiner Mama ebenso dasselbe und in meinem Freundeskreis auch. Es ist aber nicht so, dass dort der Papa dann abends arbeitet, sondern einfach nur kein Bock hat oder gerne sagt, die Mama kann das besser, was ich für einen groben Unfug empfinde.
Vor allem sind in meiner Umgebung etliche Väter, die das Lernen und Üben sowie die Hausaufgaben übernehmen, weil Mama das ja nicht kann. Aber Mama soll dann über die Leistungen mit den Lehrern reden, wenn sie im Grunde genommen nie mehr als Unterschriften zur Arbeit oder so dazu beiträgt? Kapiere ich oftmals auch nicht, diesen Gedankengang.
Ich denke schon, dass man auch mal zu zweit dahingehen sollte. Das macht einfach auch mal den Eindruck, dass da auch eine zweite Ansprechperson ist und Lehrer merken ja auch, welches Elternteil vielleicht für gewisse Themen besser geeignet ist und welches nicht. Muss man ja auch so sehen.
Vielleicht aber auch, weil das Verständnis bei Mama weniger da ist, als bei Papa usw. Es gibt viele Gründe, wieso man auch als Papa mal den Hintern bewegen könnte, wenn er noch aktiv daheim am Leben teilhat und deswegen sind Elternabende für mich keine Frauensache.
Oftmals ist es ja nun einmal so, dass die Väter arbeiten gehen, während die Frauen für Haushalt und Kinder zuständig sind. Natürlich gibt es immer mehr Familien, bei denen das anders ist, zumal sich das Rollenbild längst gewandelt hat. Aber dennoch gibt es viele Familien, die das zumindest für einen begrenzten Zeitraum so handhaben. Bei uns ist es gerade nicht anders.
Mein Mann arbeitet und ich bin in Elternzeit und kümmere mich um unseren Sohn und den Haushalt. Würde jetzt ein Elternabend anstehen, dann wäre das vermutlich auch erst einmal meine Aufgabe, auch wenn mein Mann und ich da keine so strikte Trennung haben. Natürlich geht er mir auch mal zur Hand, wenn er nach Feierabend noch Zeit hat und natürlich übernimmt er auch ungefragt Aufgaben im Haushalt und kümmert sich um unser Kind.
Bei uns sind Elternabende noch kein Thema, da unser Sohn noch zu klein dafür ist, aber tendenziell wäre mein Mann da absolut nicht abgeneigt, zu so etwas hinzugehen. Er ist ein absolut kommunikativer Mensch, der sich gut durchsetzen kann, so dass er da gut aufgehoben wäre. Andererseits arbeitet er aber auch wahnsinnig viel, so dass er realistisch gesehen wahrscheinlich weder die Zeit für einen Elternabend hätte, noch dafür, dann irgendwelche Aufgaben zu übernehmen, die dann unter Umständen an die Eltern verteilt werden würden.
Von daher würde ich das dann doch besser machen, wobei man da natürlich auch schauen muss, wer die Kinder besser ins Bett bringen und sich um sie kümmern kann. Hat man noch ein kleines Baby, das gestillt wird, hat man als Mutter ja auch nicht unbedingt die Möglichkeit, auf den Elternabend des größeren Kindes zu gehen. Das muss man dann individuell betrachten und kann es auch bei jedem Elternabend anders handhaben.
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