Nachtflasche beim Baby ausschleichen lassen

Viele Babys brauchen ja nachts noch eine Flaschenmahlzeit. Aber irgendwann sollen sie ja auch lernen durchzuschlafen. Ich hatte da bei meinen Kindern kein Problem, weil sie schon nach den ersten 2 Lebenswochen durchgeschlafen haben. Auch mein Enkel hat von den ersten Wochen an die ganze Nacht durchgehalten. Das Enkelkindchen einer Bekannten ist mittlerweile 5 Monate und braucht die Nachtflasche noch.

Wie habt ihr diese Mahlzeit ausschleichen lassen? Habt ihr sie abrupt abgesetzt oder habt ihr die Flasche dann immer weiter gezogen, dass das Baby dann erst früh morgens die Mahlzeit brauchte? Habt ihr dann lieber mehrere Nächte wach gelegen, weil ihr das Baby trösten musstet oder wie habt ihr das gemacht?

Meine Tochter ist 1,5 Jahre und bekommt zum Einschlafen noch das Fläschchen, weil sie abends oft sehr müde ist und es nicht mehr schafft, da wirklich ausreichend zu essen. Ansonsten bekommt sie nachts Wasser, wobei ich bei beiden Kindern sagen muss, dass eine ganze Nacht durchschlafen einfach nicht drin war. Das Blöde bei meiner Tochter ist, dass sie ihre Flasche absolut nicht selber halten will, sondern nur den Becher am Tag. Ihre nächtliche Flasche muss man dann immer so hinbauen mit der Decke, dass es sich hält. Da ist sie wirklich faul und aushalten bringt da auch nichts.

Ansonsten habe ich es so gemacht, dass ich ihr am Tag dann immer mehr Essen gegeben habe und dazu eben Wasser, als sie dann mehr gegessen hat, habe ich die Milch am Tag durch Wasser ersetzt und nachts habe ich dann schon gemerkt, dass sie es nicht mehr wirklich braucht, sondern es eher um den trockenen Mund geht. Verdünnt habe ich da nichts, wie es ja manchmal geraten wird. Gerade beim Zahnen trinkt sie auch nachts sehr viel, da wäre jedes Mal eine Milch auch wirklich zu viel. Mit durchschlafenden Kindern bin ich aber wirklich nicht gesegnet, wobei meine Tochter schon deutlich besser schläft als mein Sohn, mit dem man sich wirklich lange die Nächte um die Ohren geschlagen hat. Er schläft nun aber zum Glück auch, deswegen heißt es wohl nur abwarten.

Ich habe noch die Empörung meiner Mutter im Ohr, als man ihr im Krankenhaus sagte, in der Nacht gibt es nur Tee, damit ich Durchschlafen lerne. Meine Mutter fand die Idee doof, ich bekam immer Milch und Zuwendung. Und mit wenigen Wochen habe ich nachts nichts mehr gewollt.

Genau so habe ich es bei meinen Kindern gemacht. Und ich käme auch nie auf die Idee, da was zu basteln, damit die Flasche hält. Essen ist in dem Alter nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern es ist auch Zuwendung und gemeinsame Zeit. Auch wenn ich wegen der Medikamente nur Flaschenmilch geben konnte, Stillkinder haben Mama immer ganz intensiv. Das habe ich auch so gehalten.

Und es hat funktioniert. Alle meine Kinder haben mit etwa drei Wochen angefangen, sich ab 17 Uhr den Bauch vollzuschlagen. Zum Teil verlangten die alle 30 Minuten eine Portion. Gegen 23 Uhr hatten die eine richtige Kugel und dann war Ruhe bis fünf oder sechs Uhr morgens. Die Zeit wurde dann auch immer länger.

Ab sieben Monaten wäre eine Nachtflasche gar nicht mehr möglich gewesen, weil das Trinken aus der Flasche sowieso eingestellt worden ist. Schließlich geht es dann schon gut mit der Beikost und Getränke gibt es aus geeigneten Bechern. Schließlich soll der Kiefer sich entwickeln.

Warum soll denn die nächtliche Flasche unbedingt jetzt abgewöhnt werden? Jedes Kind ist anders und die einen Babys brauchen halt länger eine Mahlzeit in der Nacht. Das sollte man weder am Alter festmachen, noch mit anderen Kindern vergleichen. Bei meinen Kindern hat sich diese nächtliche Mahlzeit erst mit etwa 9 Monaten gegeben. Dafür hatten sie dann aber zwischen 21 Uhr und 22 Uhr noch mal den Bedarf.

Also einfach so hinnehmen ist da mein Rat. Wenn das Kind keinen Hunger mehr in der Nacht hat, wird es von ganz allein durchschlafen. Auch wenn es vielleicht noch zwei oder drei Monate dauert, aber es wird sich verändern.

Meine Tochter ist erst knapp 4 Monate alt und sie kommt sogar noch zweimal die Nacht. Sie trinkt so zwischen 90 und 150 ml, aber ich merke das es ihr nicht gut tut wenn sie 150ml trinkt. Sie ist dann sehr unruhig im Schlaf und auch danach nicht ausgeschlafen, daher habe ich aufgehört ihr diese erhöhten Mengen zu geben und stehe dafür sogar lieber 2 mal pro Nacht auf.

Allerdings ist es bei uns so, dass sie wach wird und nicht weint oder lautstark schreit, sondern einzelne "Schreie" mehr wie ein Rufen, dann gehe ich zu Ihr an die Wiege, begrüße sie leise, streichel ihr über den Kopf und sage, dass ich Ihr ein Fläschchen mache, wenn ich wieder komme, nehme ich sie auf den Arm, dass Fläschchen möchte sie unbedingt selbst halten und nimmt es mir quasi schon aus der Hand. Auf dem Arm halte ich sie trotzdem und wenn sie sehr müde ist, stütze ich das Fläschchen ein wenig. Danach macht sie Ihr Bäuerchen, dann wickel ich sie und dann lege ich sie wieder hin. Ich mache immer nur ein kleines Nachtlicht an, damit eine ruhige und gemütliche Stimmung erhalten bleibt. Wenn Sie wieder in Ihrer Wiege liegt, dann streichel ich sie erneut noch ein wenig über den Kopf und sage Ihr das noch Nacht ist und das sie schön schlafen soll etc. Oftmals ist sie danach noch 30 Min oder so wach, aber die verhält sich ruhig und ich gehe schon wieder schlafen.

In Zukunft würde ich es gerne so machen, dass wenn sie die ersten Zähne hat, dann nachts nur noch Tee oder Wasser bekommt, aber das muss ich dann schauen.

Aktuell ist es so, dass sie sich dann nachts nicht durch Zuwendung, Spieluhr, Schnuller etc. beruhigen würde, weil sie eben einfach hunger hat, was ich auch vollkommen in Ordnung finde.

Alle paar Wochen schreibe ich Ihre Mahlzeiten mal für ein paar Tage auf und schaue auf welche Trinkmengen etc. sie kommt.

Durchschlafen ist doch nichts, was man seinen Kindern beziehungsweise Babys angewöhnen muss und was sie lernen müssen. Es ist doch schon längst bekannt, dass das Durchschlafen etwas mit der Hirnreife zu tun hat und nichts mit Gewohnheit, Fläschchen, Beikost oder was auch immer. Wenn das Kind diese kognitive Entwicklungsstufe noch nicht erreicht hat, dann wird es auch nicht durchschlafen, egal wie viel man da trainiert, wie viel Beikost es bekommt und was auch immer.

Abgesehen davon ist ja ohnehin fraglich, weshalb gerade die ältere Generation das Durchschlafen als absolut notwendig ansieht und immer wieder darauf plädiert. Dabei steht Oma Hilda selbst zweimal pro Nacht auf, um etwas zu trinken und auf Toilette zu gehen. Ich muss sagen, dass ich auch selbst nicht durchschlafe, so dass ich das von meinem Kleinkind erst recht nicht erwarte.

Mein Sohn schläft mit fast zwei Jahren nicht durch. Er hat mal durchgeschlafen, als er zwei Monate bis ein Jahr alt war, aber das hat sich dann nach dem ersten Geburtstag wieder schnell geändert. Eine Flasche gab es bei uns nie, da ich von Beginn an gestillt habe und dementsprechend auch nachts nach Bedarf. Von einmal beziehungsweise keinmal stillen nachts bis ungefähr 30 Mal stillen oder auch durchgehen stillen war alles dabei. Eigentlich würden wir auch noch weiter stillen, wenn aufgrund meiner erneuten Schwangerschaft die Milch nicht urplötzlich über Nacht weg geblieben wäre.

Meinen Sohn stört das überraschenderweise total wenig. Er isst seitdem deutlich mehr und besser und geht trotzdem noch gerne zum Kuscheln und Nuckeln an die Brust. Nachts wacht er aber tatsächlich noch immer genau gleich häufig auf, wie sonst auch und schläft gleich schlecht oder gut, wie man es nimmt. Milch, Wasser oder andere Getränke aus der Flasche sowie etwas zu essen will er nachts absolut nicht. Da sieht man mal wieder, dass das Durchschlafen eben nichts mit der nächtlichen Nahrungsaufnahme zu tun hat, sondern dass die Kinder eben dann durchschlafen, wenn sie von ihrer Entwicklung her bereit dazu sind. Von daher würde ich da auch nicht auf Zwang versuchen eine Flasche ausschleichen zu lassen, wenn das Kind diese braucht und gerne trinken will. Gerade kleine Babys brauchen diese nächtliche Nahrung ja auch für ihre Gehirnentwicklung.