Hat sich euer Kinderwunsch im Laufe der Jahre geändert?
Ich wollte schon immer Kinder haben, weil ich jüngere Geschwister habe und gerne auf sie aufpasste und mit ihnen spielte. Wenn es nur nach meinen Wünschen gegangen wäre, hätte ich viel mehr Nachwuchs.
Aber meine Vernunft und die Erwartungen von außen waren größer. Ich habe zuerst einmal mein Studium beendet und auf den richtigen Mann gewartet. Und als mein Wunsch dann endlich in Erfüllung gehen sollte, hat es zwei Jahre lang einfach nicht geklappt. Das war eine schwere Zeit, weil ich mir ein Leben ohne Kinder schlecht vorstellen konnte. Drei Kinder haben meinem Mann dann gereicht.
Mein Kinderwunsch ist also im Laufe der Zeit gleich geblieben. Ich kenne zwei Fälle, wo die Frauen nie Kinder bekommen wollten. Ein Fall ist meine eigene Schwester, die dann allerdings nach dem ersten nicht so ganz erwünschten Nachwuchs auf den Geschmack gekommen ist und mittlerweile fünf hat.
Auch eine Studienfreundin hat immer behauptet, mit Kindern gar nichts anfangen zu können und keine bräuchte und jetzt ist sie Mutter von Dreien. Zwei kamen direkt nach dem Studium und dann nochmal ein erwünschter Nachzügler fünfzehn Jahre später, als sie schon weit über vierzig war.
Hat sich euer Kinderwunsch im Laufe der Zeit geändert? Oder wolltet ihr immer schon Kinder beziehungsweise nie welche? Wolltet ihr vielleicht viele Kinder, habt aber nach einem dann doch keine Lust mehr auf mehr?
Ich hatte mir immer vorgenommen 2 Kinder zu bekommen. Am liebsten einen Jungen und ein Mädchen, was zum Glück auch so geklappt hat. Mein Wunsch an sich hat sich über die Jahre nicht verändert. Tatsächlich habe ich darüber auch schon mit meinem Mann gesprochen, da waren wir nicht mal zusammen und er hatte denselben Wunsch.
Was dann aber ein bisschen eher als eigentlich gedacht stattgefunden hat, war der Wunsch nach dem 2. Kind. Wir wollten eigentlich ein Jahr länger warten, aber dann hatten wir keine Lust mehr zu warten und es klappte sofort. Ich denke dass das etwas ist, bei dem sich die Meinung schon im Laufe eines Lebens ändern kann, aber man muss eben auch sehen, dass Kinder versorgt werden wollen. Hat man den Wunsch immer mehr Kinder haben zu wollen, dann sollte man auch das Geld dafür haben, so sehe ich das zumindest. Weswegen ich für mich 2 optimal finde.
Ich wollte nie Kinder und hatte auch keine Lust darauf, eins "zur Probe" zu kriegen, ob ich nicht doch auf den Geschmack kommen würde. Das Risiko war mir einfach zu hoch, irgendein unschuldiges Wesen völlig zu verkorksen, nur weil es auf die Welt kommen musste, weil "alle anderen" auch Kinder haben. Selbst als ich selber noch ein Kind war, habe ich nie mit Puppen gespielt und auf meine jüngeren Geschwister war ich vor allem eifersüchtig. Aber Säuglingspflege, wickeln und füttern, nein selbst Klein Gerbera fand das nie erstrebenswert oder faszinierend. So schlecht ist ein Leben ohne Kinder wahrhaftig nicht.
Nur mit Mitte Dreißig, wenn es bekanntlich allmählich "jetzt oder nie!" heißt, hatte ich eine kurze, eher halbherzige Phase, in der ich zumindest ernsthaft darüber nachgedacht habe, Mutter zu werden. Aber mein Bauchgefühl hat mir immer davon abgeraten, und wie gesagt: Das letzte, was ich will und wollte, ist, dass ein Kind darunter leidet, dass ich eine für mich völlig falsche Entscheidung treffe.
Nein, da hat sich nie irgendwas geändert, auch wenn mir das immer prophezeit wird. Ich finde die Vorstellung, ein Kind zu bekommen obwohl ich es nicht will um dann "auf den Geschmack" zu kommen total pervers. Das ist doch kein Hund, den man sich mal probeweise aus dem Tierheim holt um zu schauen, ob man nicht doch Spaß daran hat jeden Tag bei Wind und Wetter einen Spaziergang zu machen. Und wenn nicht gibt man ihn halt wieder zurück.
Ich kann auch diese Beziehungen nicht nachvollziehen, in denen den Beteiligten ein Kind fehlt obwohl sie behaupten, dass sie eine gute Beziehung hätten. Für mich ist eine Beziehung, in der etwas fehlt, keine gute Beziehung. Und nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass sich meine Meinung irgendwann mal ändern wird oder, dass ich es irgendwann mal bereue mich gegen Kinder entschieden zu haben.
Ich wollte nie Kinder haben und das wusste ich schon ganz früh. Es gab dann einige in meiner Schule, die als Teenager schwanger wurden und auch später, mit Anfang 20, habe ich Schwangerschaften in meinem Umfeld erlebt und dachte immer, wie arm diese Mädchen/ Frauen doch sind, dass ihnen nun mit Kind das ganze Leben versaut ist. Also ich hatte eine sehr negative Einstellung gegenüber Kindern und dachte automatisch dass alle, die jung Kinder bekommen, das ungewollt erleben, im Sinne einer Verhütungspanne. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass eine junge Frau mit Absicht Kinder bekommt.
Wenn ich einen Mann kennengelernt habe und der äußerte, dass er mal Kinder will, dann habe ich immer gedacht, der spinnt doch und habe versucht, dem zu erklären, wie sinnlos Kinder sind und dass Kinder einem das Leben versauen und dachte, der muss doch einsehen, dass ich recht habe. Nun bin ich heute in einem Alter, wo die meisten, die nicht total gegen Kinder waren, welche haben und wo es für manche sogar völlig normal ist, Kinder zu haben. Für mich ist das trotzdem fremd, denn meine Freunde haben alle keine Kinder, aber das mag daran liegen, dass ich Leute mit Kindern auch eher immer ein bisschen aus meinem Umfeld aussortiert habe.
Diese ganz starke, krasse Abneigung hat sich im Laufe der Jahre bei mir etwas geändert, würde ich sagen. Ich will immer noch keine Kinder, aber ich denke auch nicht mehr, dass Kinder einer Frau zwangsweise das Leben versauen. Menschen setzen einfach verschiedene Schwerpunkte und es kann eben sein, dass für manche Kinder dazu gehören, auch wenn sie objektiv betrachtet viel Arbeit machen. Das kann ich heute eher akzeptieren. Selbst welche haben will ich dennoch nicht.
Bei mir hat sich der Kinderwunsch im Laufe der Zeit tatsächlich immer mal wieder geändert. Als Kind und Teenager wollte ich unbedingt später mal Kinder haben. Auch mit Anfang 20 war ich der Auffassung, Kinder haben zu wollen. Dann später, mit Mitte 20, also als ich das Alter erreicht hatte, was ich immer für meine Kinderplanung angestrebt habe, wollte ich dann doch nicht mehr und war überzeugt davon, niemals Kinder zu haben, zumindest keine eigenen. Einen Partner zu haben, der selbst schon Kinder hat, kam für mich jedoch zeitweise in Frage.
Später hatte ich dann wieder einen starken Kinderwunsch, als ich mit meinem jetzigen Partner zusammenkam und wir haben dann tatsächlich auch recht schnell ein Kind bekommen und erwarten nun unser zweites. Ich glaube, dass ich diese zeitweise Ablehnung gegen Kinder hatte, weil es zu dem Zeitpunkt absolut nicht in meine Lebensumstände gepasst hätte und ich auch nie den richtigen Partner hatte. Von daher habe ich wohl unterbewusst lieber direkt abgeschlossen, zumal ich auch dachte, dass es dann zu spät dafür sein würde, wenn sich denn alle Begebenheiten so geändert hätten, dass es passte.
Der richtige Partner und die Lebensumstände können da schon viel ausmachen, wie ich finde. So ein Kinderwunsch kann sich ja auch sehr spontan entwickeln und auch sehr spät kommen. Manche wollen mit 40 plötzlich noch ein Kind haben, wenn sie da ihren Partner kennenlernen und merken, dass die biologische Uhr tickt. Von daher sollte man sich das mit der Sterilisation meiner Meinung nach mehr als gut überlegen und lieber zu lange damit warten, als zu kurz.
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